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Was ist TikTok?

TikTok ist eine App zum Teilen von Videos, auf der man Videos von 15 Sekunden Dauer zu beliebigen Themen erstellen und teilen kann. Die Nutzer können ihre Videos mit Effekten wie Filtern, Hintergrundmusik und Stickern versehen, um witzige und unterhaltsame Bilder zu schaffen, oft auf der Grundlage einer eigenen Choreografie. Bislang ist die TikTok-App weltweit 1,5 Milliarden Mal heruntergeladen worden, und man geht davon aus, dass etwa ein Drittel der monatlich aktiven Nutzer Teenager sind.

Ursprünglich hieß die App einmal Douyin und wurde 2016 vom chinesischen Technologieunternehmen ByteDance ins Leben gerufen. Erst 2017 kam sie auch außerhalb Chinas auf den Markt. TikTok und Douyin basieren auf derselben Software, werden aber wegen der chinesischen Zensurauflagen in unterschiedlichen Netzwerken betrieben. TikTok wird weltweit über den App Store oder Google Play vertrieben.

Wie viele andere Social Media-Plattformen auch wirft TikTok Bedenken in Bezug auf die Sicherheit und die Wahrung der Privatsphäre auf. Im folgenden Artikel wird dargelegt, wie die App selbst und Datenschutz in TikTok funktionieren und wie Anwender TikTok sicher nutzen können.

Wie funktioniert TikTok?

Als neuer Nutzer meldet man sich bei TikTok mit einer Telefonnummer, einer E-Mail-Adresse oder einem Drittanbieterkonto wie Facebook oder Instagram an. Sobald Sie angemeldet sind, können Sie nach beliebten Darstellern, Kategorien oder Hashtags suchen. Über Ihre Telefon- oder Social Media-Kontakte können Sie auch nach Freunden suchen, die bereits in TikTok sind.

Bei TikTok wird das Entdecken von Inhalten zum spannenden App-Erlebnis gemacht und manche Videos können sehr schnell zu absoluten Rennern werden. Hinter dem Ganzen steht ein Algorithmus, der mithilfe künstlicher Intelligenz Inhalte empfiehlt, die für den jeweiligen Anwender interessant sein könnten. Diese Empfehlungen erscheinen im persönlichen „Für Dich“-Feed des Nutzers.

Die Anwenden können Videos erstellen und ansehen und dabei Funktionen wie Filter, geteilte Bildschirme, grüne Bildschirme, Überblendungen, Emojis, Sticker, GIF-Dateien und vieles andere mehr nutzen. Ein ganz wesentlicher Bestandteil von TikTok ist Musik. Die App verfügt über eine umfangreiche Musikbibliothek und bietet eine Verknüpfung mit Apple Music, damit Nutzer Songs hinzufügen, neu mischen, speichern und entdecken können.

Sie können Konten, die Ihnen gefallen, folgen und teilen, Herzchen oder Geschenke verteilen sowie die Videokreationen von anderen kommentieren. Über die TikTok-Währung „Coins“ können Sie virtuelle Geschenke verteilen.

TikTok bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Nutzung und Beteiligung. Viele Nutzer erstellen gar keine eigenen Videos, sondern schauen sich nur die von anderen an. Zu den beliebtesten Genres, die auf Tiktok angeboten werden, gehören:

  • TikTok-Duette: Das Angebot reicht von eigenen Gesangsleistungen über Remixe bis hin zu Spoofs.
  • TikTok-Challenges: In der Regel geht es dabei um Tanzeinlagen zu einem populären Song oder Hashtag bzw. eigene Variationen zu einer Melodie.
  • Cringe-Videos: Schräge Auftritte, die peinlich, aber lustig sind.
  • Reaktionsvideos: Hier nehmen Nutzer ihre eigene Reaktion auf ein anderes Video auf.

Viele TikToker mit einer großen Fangemeinde machen ihre Videos zu Geld oder bewerben ihre Marke mithilfe von gezielten Werbeanzeigen, Werbegeschenken und Partnerschaften. 

Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre bei TikTok

Die Hauptbedenken richten sich gegen die Verletzung der Privatsphäre durch TikTok, wobei in Online-Foren regelmäßig Fragen kursieren wie: „Welche Daten werden von TikTok erfasst?“ und „Stiehlt TikTok die Daten seiner Nutzer?“

Wie viele andere Social Networking-Plattformen, so z. B. auch Facebook, sammelt TikTok viele Informationen über seine Nutzer. Hierzu gehören:

  • Informationen, welches TikTok-Video Sie sich wie lange anschauen
  • sämtliche Inhalte einer jeden Nachricht, die Sie über die App senden, denn die Nachrichten sind nicht verschlüsselt
  • das Land, von dem aus Sie agieren, Ihre Internetadresse, und welche Art von Gerät Sie verwenden

Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden außerdem noch folgende Daten erfasst:

  • Ihr genauer Standort
  • Ihre Telefonkontakte und Ihre Kontakte aus anderen sozialen Netzwerken
  • Ihr Alter und Ihre Telefonnummer
  • Zahlungsinformationen

Alle diese Daten können genutzt werden, damit sich die App von Ihnen ein Bild machen und gezielt Werbeanzeigen schalten kann – aufgrund des Wissens um Ihre eigene Person, wer Ihre Freunde und Angehörigen sind, was Ihnen gefällt und was Sie unterhaltsam finden und was Sie zu Ihren Freunden sagen.

Um die App nutzen zu können, geben Nutzer den Zugriff auf ihr Mikrofon und ihre Kamera frei. Wenn Sie Videos erstellen, speichert die App die Großaufnahmen von Ihrem Gesicht. Potenziell handelt es sich dabei um biometrische Daten, die im Zusammenhang mit anderen Bildern, die online von Ihnen abliegen, genutzt werden könnten.

TikTok trifft technische Maßnahmen, um seine Aktivitäten zu verschlüsseln. Damit bleibt einiges von dem, was TikTok tut, für externe Nachforschungen unzugänglich. TikTok rechtfertigt dieses Vorgehen damit, dass es darum gehe, Hacker und andere schädliche Akteure abzuwehren.

Über die Datenschutzbedenken gegen TikTok wurde in den Medien ausführlich berichtet. Allerdings sind auch die meisten anderen Social Media-Plattformen nicht besser, auch sie sammeln, verwenden, analysieren und profitieren letztlich von den persönlichen Daten ihrer Nutzer. TikTok argumentiert, dass sie weniger Daten erfassen als Plattformen wie Facebook oder Google, da die Aktivitäten seiner Nutzer nicht über mehrere Geräte hinweg mitverfolgt werden.

Probleme mit der Sicherheit bei TikTok

In den Kommentaren zu Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit TikTok dreht sich vieles darum, inwieweit die App die gesammelten Daten – freiwillig oder gezwungenermaßen – an die chinesischen Regierung weitergibt. TikTok beharrt darauf, dass keinerlei Daten in dieser Weise weitergegeben werden. Wie die New York Times berichtet, habe es laut einer Untersuchung der CIA keine konkreten Hinweise darauf gegeben, dass TikTok-Nutzer von chinesischen Geheimdiensten ausspioniert werden. Trotzdem wurden an manchen Stellen drastische Maßnahmen getroffen:

  • Das US-Verteidigungsministerium hat allen Militärangehörigen dringend angeraten, TikTok von ihren Telefonen zu entfernen, um möglichen Risiken vorzubeugen.
  • Die Wells Fargo Bank bittet ihre Mitarbeiter, TikTok auf firmeneigenen Geräten zu deinstallieren, da man Bedenken bezüglich der Datenschutz- und Sicherheitskontrollen hat.

Im Jahr 2020 meldete Apple ein Problem mit dem Betriebssystem iOS 14, weil bestimmte Apps dort heimlich auf die Zwischenablage des Geräts zugreifen konnten. Eine dieser Apps war TikTok, die schnell versicherten, dass das Problem in einem Spam-Filtern zu finden war, der Nutzer meldete, wenn sie denselben Kommentar in mehrere verschiedene Konten auf demselben Gerät kopierten. TikTok entfernte daraufhin diese Funktion.

Eines der weniger diskutierten Sicherheitsprobleme bei TikTok ist die fehlende Zwei-Faktor-Authentifizierung. Für die Anmeldung bei TikTok kann man sich einen Verifizierungscode auf das eigene Smartphone schicken lassen, allerdings handelt es sich dabei um einen Einmalcode. Die Ein-Faktor-Authentifizierung ist auf sozialen Plattformen nicht unüblich. Zusammen mit einem schwachen Passwort stellt sie aber ein gewisses Risiko dar, da diese Form der Anmeldung Phishing oder Ransomware-Angriffen Tür und Tor öffnet. Viele Social Media-Plattformen bieten daher mittlerweile eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein.

Is TikTok safe for kids

Ist TikTok sicher für Kinder?

Offiziell gilt bei TikTok ein Mindestalter von 13 Jahren. Dieselbe Altersgrenzen haben sich auch andere soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat gegeben. Für Sie alle liegt das Mindestalter bei 13 Jahren.

Nach TikToks eigenen Vorgaben braucht jeder unter 18 Jahren die Zustimmung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten, um die App nutzen zu dürfen. Eltern sollten sich vergewissern, ob Ihr Kind beim Einrichten der App sein richtiges Alter angegeben und sich nicht älter gemacht hat (wodurch es unangemessenen Inhalten ausgesetzt sein könnte).

Eltern könnten die folgenden Bedenken gegenüber TikTok äußern:

  • Die App basiert hauptsächlich auf Musik und Videos, was bedeuten könnte, dass Kinder Inhalte für Erwachsene zu sehen bzw. zu hören bekommen (z. B. herabwürdigende Songtexte oder anzügliche Kleidung/ Choreografien).
  • Unmittelbar nach der Registrierung sind neue Benutzerprofile in der App standardmäßig öffentlich, d. h. jeder kann die Videos sehen, die Ihr Kind hochlädt.
  • Jeder könnte ihm private Nachrichten schreiben. Wenn also das Konto Ihres Kontos öffentlich bleibt, könnte es Nachrichten von wildfremden Personen erhalten.

Eine gute Funktion der App ist die Einstellung „Digital Wellbeing“ (digitales Wohlbefinden). Darüber lässt sich die App-Nutzung zeitlich begrenzen, um zu verhindern, dass Ihr Kind allzu viel Zeit in TikTok verbringt. Außerdem können Eltern das Konto Ihres Kindes mit Beschränkungen belegen. Allerdings erkennt die Filterfunktion nicht alles und einige unangemessene Inhalte könnten der Filterung entgehen.

So aktivieren Sie die „Wellbeing“-Einstellungen in TikTok:

  • Wählen Sie in den App-Einstellungen den Eintrag „Digital Wellbeing“.
  • Tippen Sie auf „Einschalten“.
  • Passcode setzen
  • Aktivieren Sie die beiden Funktionen „Bildschirmzeit-Management“ und „Eingeschränkter Modus“.

Im Jahr 2020 führte TikTok die Funktion „Family Pairing“ ein, über die Eltern ihr Konto mit denen ihrer Kinder verknüpfen können. So haben Eltern mehr Einblick in das, was ihre Kinder in der App tun.

Alternativen zu TikTok

Gelegentlich fragen Eltern, ob es eventuell sicherere Alternativen zu TikTok gibt. Natürlich hat jede App ihre eigenen Stärken und Schwächen, wenn es um Datenschutz geht, aber zu den meistgenannten Alternativen zu TikTok gehören:

  • Dubsmash: Hier können Nutzer 10 Sekunden lange Videos ansehen und erstellen. Diese so genannten „Smash“-Clips können Sie außerdem mit bereitgestellten Sounds, den „Dubs“, unterlegen bzw. „smashen“.
  • Byte: Eine App aus derselben Software-Schmiede wie das mittlerweile eingestellte „Vine“. Ebenso wie in Vine können Nutzer hier kurze Loop-Videos bearbeiten und teilen.
  • Triller: Ähnlich wie in TikTok kann man in Triller Tanzsequenzen, Playback-Gesang und lustige Videos einstellen und anschauen. Triller bietet zusätzlich eine KI-Technologie, mit der Nutzer mehrere Videos zu einem Track unterschiedlicher Länge erstellen können.
  • Funimate: Hier können Nutzer kurze Loop-Videos erstellen und mit modernen Bildeffekten, Filtern und Überblendungen bearbeiten.
  • Chingari: Eine weitere Alternative zu TikTok, die aus Indien stammt.

Tipps zu Sicherheit und Privatsphäre in TikTok: So machen Sie Ihr TikTok-Konto sicher

Jeder Nutzer hat die Möglichkeit, die Sicherheit seines TikTok-Kontos in wenigen Schritten zu erhöhen:

  1. So stellen Sie Ihr Konto in den privaten Modus:
    1. Wechseln Sie auf Ihre Profilseite.
    2. Tippen Sie auf die drei Punkte rechts in der Ecke und wählen Sie „Datenschutzeinstellungen“.
    3. Wählen Sie die Option „Privatsphäre und Sicherheit“ und aktivieren/ deaktivieren Sie „Privates Konto“.
  2. So steuern Sie, wer Ihre TikTok-Posts kommentieren darf:
    1. Tippen Sie unter „Privatsphäre und Sicherheit“ auf „Wer deine Videos kommentieren kann“.
    2. Wählen Sie die Option „Freunde“ aus, damit nur Ihnen bekannte Personen kommentieren dürfen.
    3. Sie können die Kommentarbeschränkung auch nur für einzelne Videos einstellen, indem Sie auf die Menütaste des Videos gehen und „Kommentare erlauben“ abwählen.
  3. So steuern Sie, wer mit Ihnen im Duett performen darf:
    1. Tippen Sie unter „Privatsphäre und Sicherheit“ auf „Wer mit dir im Duett performen kann“.
    2. Wählen Sie die gewünschte Option aus (jeder, Freunde, Aus).
  4. So steuern Sie, wer Ihnen Direktnachrichten senden darf:
    1. Tippen Sie unter „Privatsphäre und Sicherheit“ auf „Wer dir Direktnachrichten senden kann“.
    2. Wählen Sie die gewünschte Option aus (jeder, Freunde, Aus).

Man kann auch andere Nutzer oder Kommentare auf TikTok sperren oder melden:

  • Um einen Nutzer zu sperren oder zu melden, wechseln Sie zu dessen Profil und tippen auf die drei Punkte oben am Bildschirm. Wählen Sie aus den Optionen „Blockieren“ oder „Melden“. Treffen Sie in der nächsten Ansicht eine Auswahl, weshalb Sie diese Person melden wollen.
  • Um einen Kommentar zu melden tippen Sie zunächst auf den Kommentar und dann in den angezeigten Optionen auf „Melden“ und folgen den Anweisungen.
  • Um ein Video zu melden, wechseln Sie zu dem Video und tippen auf das Symbol „Teilen“. Tippen Sie im nächsten Bildschirm auf „Melden“ und folgen Sie den Anweisungen.

Weitere Maßnahmen für mehr Sicherheit auf TikTok

Neben der Anpassung Ihrer Datenschutzeinstellungen haben Sie noch folgende Möglichkeiten:

  • Geizen Sie mit Informationen. Sie könnten beispielsweise darauf verzichten, andere Social Media-Konten wie Facebook und Instagram mit Ihrem TikTok-Konto zu verknüpfen.
  • Öffnen Sie TikTok-Links möglichst nicht außerhalb der App, z. B. in einer SMS, um Phishing-Betrug keinen Vorschub zu leisten.
  • Einige Android-Benutzer empfehlen den Einsatz einer Sandboxing-App, um TikTok auf dem eigenen System zu isolieren. Shelter ist ein Open-Source-Beispiel für eine solche Sandbox-App, die über die Arbeitsprofil-Funktion von Android einen isolierten Bereich bereitstellt, in dem Sie Apps installieren oder klonen können. 
  • Wie bei jeder App gilt auch hier, dass Sie mit der neuesten Version immer auf Nummer sicher gehen und von jedem Sicherheitspatch profitieren können.
  • Manche Nutzer empfehlen sogar, TikTok auf einem separaten Telefon mit einem anderen Google-Konto als dem sonst üblichen zu verwenden, um die eigene Privatsphäre optimal zu schützen.

Ist der Download von TikTok sicher?

Und: Ist TikTok nun für Anwender sicher? Das lässt sich nicht eindeutig sagen. Viele kritische Kommentare in den Medien zielen auf Probleme der nationalen Sicherheit ab, aber die wenigsten Nutzer haben sensible Inhalte von nationaler Bedeutung auf Ihren Smartphones. Für Privatpersonen besteht kein wesentlich größeres Risiko als bei anderen beliebten Social Media-Apps. Letztendlich sollte man sich der Problematik von Datensicherheit und Privatsphäre im Internet bewusst sein und dann muss jeder für sich selbst entscheiden.

Eltern, denen die Online-Sicherheit ihrer Kinder am Herzen liegt, sollten eine Kindersicherungs-App wie Kaspersky Safe Kids in Betracht ziehen, um Inhalte für Erwachsene zu blockieren, den Zugriff auf unangemessene Spiele und Apps zu verwalten und die Bildschirmzeit pro Gerät zu steuern.

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