Moskau/Ingolstadt, 9. Juni 2020
Haben die COVID-19-Pandemie und die damit bedingte Isolation das Gefühl von Einsamkeit verstärkt? Welche Rolle spielten technologische Möglichkeiten wie Video-Tools dabei, diese zu überwinden? Eine großangelegte europäische Studie von Kaspersky [1], bei der tausend deutsche Verbraucher befragt wurden, zeigt spannende Details im Hinblick darauf, wie sich die Menschen vor und in Zeiten des Social Distancings fühlten und welche Rolle Whatsapp, Zoom und Co. dabei spielten – sowie in Zukunft spielen könnten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Bundesbürger im europäischen Vergleich weniger einsam fühlten. Sie schätzen die Vorzüge von Video-Tools und Messaging zwar, erwarten jedoch weniger durch die Corona-Pandemie verursachte positive Effekte auf die eigenen digitalen Fähigkeiten und ziehen den persönlichen Kontakt dem virtuellen vor.
Die Ergebnisse der Kaspersky-Studie zeigen insbesondere die unterschiedliche Wahrnehmung und den Umgang mit Einsamkeit im europäischen Vergleich:
Überraschenderweise hängt die Zahl der zumindest zeitweise von Einsamkeit Betroffenen stark vom Alter der Befragten ab – ein Trend, der auch bei den europäischen Nachbarn zu verzeichnen ist. Demnach verspürten die jüngsten Deutschen, die ab 1994 geborene Generation Z, mit 62 Prozent am häufigsten Einsamkeitsgefühle (europaweit sind es sogar 68 Prozent in dieser Altersgruppe), bei den Millennials (Geburtsjahre 1980 bis 1993) waren es 60 Prozent (europaweit 62 Prozent) und in der Generation X (1965 bis 1979) nur noch 45 Prozent (europaweit 50 Prozent). Die wenigsten Probleme mit Einsamkeit hatten die vor 1946 Geborenen (36 Prozent in Deutschland und 37 Prozent europaweit) und die nachfolgenden Baby-Boomer (38 Prozent in Deutschland und 41 Prozent europaweit). Des Weiteren waren Stadtbewohner (51 Prozent in Deutschland und 54 Prozent europaweit) eher von Einsamkeit betroffen als Bewohner im ländlichen Raum (41 Prozent in Deutschland und 45 Prozent in Europa). Dagegen gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Es ergeben sich zudem interessante Unterschiede im Vergleich zum Zeitraum vor der Kontaktsperre (Februar 2020). Demnach hat Corona bei 51 Prozent der Einsamen in Deutschland (europaweit 53 Prozent) deren ungutes Gefühl weiter verstärkt. Als Grund nennen vier von fünf Befragten (81 Prozent in Deutschland und 84 Prozent in Europa) den fehlenden Kontakt zu Familie, Freunden und Kollegen. 14 Prozent (europaweit 16 Prozent) gaben jedoch an, sich vor dem Lockdown sogar noch einsamer gefühlt zu haben. Als Grund für die Besserung nennen 53 Prozent in Deutschland (und 60 Prozent in Europa) die Nutzung technischer Möglichkeiten wie Videokonferenz-Tools.
Die Ergebnisse der Kaspersky-Umfrage zeigen außerdem, dass Technologie freundschaftliche oder familiäre Kontakte nicht ersetzen kann. In Deutschland sind 73 Prozent dieser Meinung, europaweit sogar 77 Prozent; nur 15 Prozent ziehen Online-Freundschaften realen Freundschaften vor.
„Ich glaube, wir haben niemals zuvor eine derart schnelle und massenhafte Nutzung von Technologie gesehen“, erklärt David Emm, Principal Security Researcher bei Kaspersky. „Normalerweise dringen neue Technologien eher schrittweise in unser Leben ein. Aber die aktuelle Pandemie hat vielen Menschen, die sonst die Nutzung eher scheuen, keine Wahl gelassen. Dienste für Videokonferenzen oder der Online-Einkauf von Lebensmitteln, die vormals eher sporadisch eingesetzt wurden, waren und sind plötzlich essenziell. Natürlich ist es gut, dass Menschen, die bestimmten Technologien eher ängstlich und ablehnend gegenüberstanden, jetzt von deren Nutzung profitieren. Allerdings müssen wir auch im Auge haben, dass bei neuen Technologien das Bewusstsein für Cyberrisiken der Kenntnis über die Anwendung hinterherhinkt. Wir müssen deshalb für eine gefahrlose Nutzung sorgen. Dann können die uns zur Verfügung stehenden Online-Tools auch einen großen und vor allem sicheren Beitrag – zum Beispiel gegen die Vereinsamung – leisten.“
Dabei blickt Emm über die akute Phase der Pandemie hinaus: „Wir sind froh, dass wir in dieser Zeit wenigstens online zusammenfinden können. Wahrscheinlich wird das auch so bleiben, wenn die Social-Distancing-Maßnahmen wieder gelockert werden. Es ist wichtig, dass wir von Anfang an bei unseren Online-Gewohnheiten auf Sicherheit achten, damit wir auch in Corona-Zeiten, in denen wir noch stärker als zuvor von Technologie abhängig sind, nicht zum Opfer von Cyberkriminellen werden.“
Weitere Ergebnisse des Kaspersky-Reports „Find your tribe. Staying connected to combat loneliness” unter https://kaspersky.de/blog/love-and-loneliness/
[1] https://kaspersky.de/blog/love-and-loneliness/ / Arlington Research führte im Auftrag von Kaspersky in 12 europäischen Ländern eine repräsentative Online-Befragung unter 10.0000 Erwachsenen durch, um den Grad der Vereinsamung sowie Möglichkeiten zu deren Verhinderung zu untersuchen. Dabei wurden auch 1.000 Nutzer aus Deutschland befragt. Die Ergebnisse wurden in der Kaspersky-Studie „Find your tribe. Staying connected to combat loneliness” publiziert.
Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 270.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter http://www.kaspersky.com/de/
Redaktionskontakt:
Berkeley Kommunikation GmbH | Kaspersky Labs GmbH |
Florian Schafroth | Anne Mickler |
florian.schafroth@berkeleypr.com | anne.mickler@kaspersky.com |
Tel.: +49-89-7472-62-43 | Tel.: +49-841-98-189-322 |
Fax: +49-89-7472-62-17 | Despag-Straße 3 |
Landwehrstraße 61 | 85055 Ingolstadt |
80336 München |