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Im September 2017 verschafften sich Cyberkriminelle über die Wirtschaftsauskunftei Equifax Zugang zu den Kreditkartendaten von 143 Millionen US-Amerikanern. Wenn Sie über eine Equifax-Kreditakte verfügen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihre Sozialversicherungsnummer, Ihr Geburtsdatum, Ihre Adresse und Ihre Führerscheinnummer zu den kompromittierten Daten zählen [1].

Wenn Sie nicht bereits die notwendigen Schritte unternommen haben, um sicherzustellen, dass Cyberkriminelle keinen Zugriff auf Ihre persönlichen Daten haben, sollten Sie jetzt handeln. Der erste Schritt besteht darin herauszufinden, wie Sie Kreditauskünfte überwachen und sperren.

Kontrolle

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihre Kreditauskunft auf Änderungen prüfen können, die mit einer unbefugten Nutzung in Zusammenhang stehen könnten. Jeder US-Verbraucher ist pro Jahr zu jeweils einer kostenfreien Kreditauskunft bei jeder der drei großen Wirtschaftsauskunfteien Equifax, TransUnion und Experian berechtigt.

Die drei Unternehmen haben eine gemeinsame Website für die Anforderung von Auskünften eingerichtet. US-Bürger können alle drei Berichte auf einmal anfordern, es empfiehlt sich jedoch, die einzelnen Auskünfte über das Jahr verteilt anzufordern, um so Veränderungen verfolgen zu können. Es gilt dabei zu beachten, dass andere Firmen Websites betreiben, die im Wesentlichen dasselbe bieten, in diesen Fällen jedoch Kreditkartendaten benötigt werden oder einem Abonnement zugestimmt werden muss. Auf der offiziellen Website wird dieser Service kostenlos angeboten [2].

Im Zuge von Nachrichten über Kreditpannen wird regelmäßig Werbung für Kreditüberwachungs-Services betrieben. Aber lohnen sich diese Services?

Firmen, bei denen Sicherheitsverletzungen aufgetreten sind, bieten den Opfern oft kostenlose Kreditüberwachung an, doch diese Services sind reaktiv, nicht proaktiv.

Darüber hinaus ist ein Überwachungsunternehmen zwar in der Lage zu erkennen, wenn ein Betrüger im Namen eines Opfers einen Kreditantrag stellt, aber es kann nicht verhindern, dass der Antrag genehmigt wird [3]. Es gibt zwei Möglichkeiten, um zu verhindern, dass betrügerische Anträge genehmigt werden, und beide sind relativ preiswert.

1. Alarmieren!

Sobald Sie erfahren, dass Sie anfällig für Identitätsdiebstahl sind, können Sie bei jeder der Wirtschaftsauskunfteien eine Betrugswarnung anfordern. Die Behörde, die die Anfrage entgegennimmt, muss diese an die anderen beiden Behörden weiterleiten. Dieser Service ist bei einmaliger Inanspruchnahme innerhalb von 90 Tagen kostenlos.

Bei einer solchen Warnung müssen Unternehmen prüfen, ob es sich bei der Person, die einen Kreditantrag stellt, um die Person handelt, deren Daten im Antrag genannt sind. Das erschwert Betrügern, sich Genehmigungen zu ergaunern [4].

2. Sperren!

Die andere Option ist eine Auskunftssperre, im Englischen „Credit Freeze“ genannt. Dieser Schritt bedeutet, dass die Behörden ausschließlich auf Anfragen für Kreditauskünfte reagieren können, die der wahre Kontoinhaber stellt.

Wenn ein Identitätsdieb versucht, mit Ihren Daten einen Kreditantrag zu stellen, wird der Antrag abgelehnt.

Für die Einrichtung einer Sperre müssen Sie jede Behörde einzeln kontaktieren. In der Regel werden pro Sperranfrage zwischen 5 und 10 US-Dollar berechnet.

Auch das Entsperren von Kreditauskünften ist in den meisten Fällen mit einer Gebühr verbunden. Eine Sperre gilt sieben Jahre lang bzw. bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie sie aufheben.

Die Kreditauskunftssperre hat jedoch auch einige Nachteile. Beachten Sie dazu unbedingt Folgendes:

  • Bei einer Sperre sind Sie nicht in der Lage, Kredite zu beantragen, wenn Sie diese benötigen. Zudem kann eine Sperre bei Stellenbewerbungen, Immobiliengeschäften, Versicherungen und allem, wofür sonst noch eine Kreditauskunft erforderlich ist, hinderlich sein.
  • Eine Kreditauskunftssperre verhindert nicht den Diebstahl und Missbrauch von Kreditkarten- oder Kontodaten für unbefugte Einkäufe.
  • Selbst nach einer Sperrung kann Ihre Kreditwürdigkeit durch bereits eröffnete Konten als schlechter eingestuft werden – auch bei betrügerischen Konten.
  • Die Gebühren, die mit dem wiederholten Sperren und Entsperren von Auskünften verbunden sind, können im Laufe der Zeit kostspielig werden [5].

Viele Menschen, die nach der letzten großen Datenpanne versuchten, ihre Kreditauskünfte zu sperren, bekamen von den Behörden keine Rückmeldung, da man dort mit einem Ansturm von Anfragen zu kämpfen hatte.

Experten empfehlen, es immer wieder zu versuchen, wenn Sie sich für die Kreditauskunftssperre entschieden haben. Die Auskunftssperre ist zwar nützlich, kann aber nur durch einen Aufruf bei einer der Behörden oder das Ausfüllen der Formulare auf den entsprechenden Websites [6] veranlasst werden.

Die Equifax-Sicherheitsverletzung war nicht der erste große Cyberangriff und wird auch nicht der letzte sein. Jeder Verbraucher profitiert von erhöhter Wachsamkeit bei der Kreditüberwachung, unabhängig davon, wie die Überwachung vonstatten geht.

[1] https://www.consumer.ftc.gov/blog/2017/09/equifax-data-breach-what-do

[2] https://www.consumer.ftc.gov/articles/0155-free-credit-reports

[3] https://krebsonsecurity.com/2014/03/are-credit-monitoring-services-worth-it/

[4] https://www.consumer.ftc.gov/articles/0275-place-fraud-alert

[5] https://www.consumer.ftc.gov/articles/0497-credit-freeze-faqs

[6] https://www.nytimes.com/2017/09/14/your-money/equifax-answers-data-breach.html

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