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Laut FBI haben Opfer in den USA durch Online-Betrug insgesamt über 672 Millionen US-Dollar verloren – in nahezu 270 000 registrierten Fällen. Niemand möchte gern zum Opfer oder zur Statistik werden, doch mit immer neuen Methoden versuchen Hacker, der breiten Masse einen Schritt voraus zu bleiben. Im Folgenden finden Sie eine Liste der sechs beliebtesten Online-Betrugsmaschen und erfahren, wie Sie sich davor schützen können.

1) Betrugsmasche „Stellenangebot“

Hierbei erhalten Sie eine unerbetene E-Mail mit einem Stellenangebot – üblicherweise nicht in Ihrem Tätigkeitsfeld und oftmals als Produkttester oder Ähnliches. Wenn Sie es annehmen, erhalten Sie per Scheck oder Geldüberweisung ein höheres Gehalt als vom vermeintlichen Arbeitgeber angegeben. Daraufhin werden Sie aufgefordert, die Differenz zurückzuüberweisen – nur um dann festzustellen, dass der ursprüngliche Scheck bzw. die Überweisung ungültig war und dass Ihr Geld, das Sie Ihrem falschen Arbeitgeber zurückgesendet haben, weg ist.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Networking-Seiten wie LinkedIn steigt auch die Zahl der unerbetenen Stellenangebote. Deshalb müssen Arbeitssuchende bei der Stellenauswahl vorsichtig vorgehen, um betrügerische Angebote herauszufiltern. Wenn Sie eine Stelle annehmen, lösen Sie niemals verdächtige Schecks ein, ohne vorher ihre Authentizität zu überprüfen. Um auf der sicheren Seite zu sein, können Sie Ihre Bank bitten, die Gelder auf dem Konto vorübergehend einzufrieren, bis der Scheck oder die Überweisung verifiziert wurde. Außerdem gilt: Wann immer Sie aufgefordert werden, die „Differenz“ zurückzuüberweisen, ist das ein klares Anzeichen für einen Betrug.

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2) Betrugsmasche „Lotterie“

Sie erhalten eine E-Mail, in der es heißt, Sie hätten bei einer wenig bekannten Lotterie gewonnen – üblicherweise in einem anderen Land und immer mit einer riesigen Gewinnsumme. Sie werden außerdem aufgefordert, eine kleine Summe zu überweisen, um Ihren Gewinn „einzulösen“, und sollen persönliche Informationen zur Verifizierung angeben, nur um dann festzustellen, dass Sie Opfer eines Identitätsbetrugs geworden sind und Ihr Geld weg ist.

Die Lotteriemasche lässt sich anhand einiger Anzeichen erkennen:

  • Die E-Mail stammt von einer Person, nicht von einem Unternehmen.
  • Sie sind nicht der einzige Empfänger.
  • Sie haben noch nie von der entsprechenden Lotterie gehört.

Wenn Sie eine solche E-Mail erhalten, googeln Sie die Lotterie, um herauszufinden, ob sie echt ist. (Das ist sie aber nie.) Wir alle wollen schnell das große Geld verdienen, aber wenn Sie kein Los gekauft haben, haben Sie wahrscheinlich auch nicht den Jackpot gewonnen. Senden Sie niemals persönliche Informationen per E-Mail an Unbekannte, und vertrauen Sie niemandem, der Ihnen einfach so Geld schenken möchte.

3) Betrugsmasche „Nutznießer“

Sie erhalten eine E-Mail von jemandem, der schnell Geld bewegen möchte. Manchmal stammen diese E-Mails von vermeintlich königlichen Absendern – Sie haben bestimmt schon einmal von der Betrugsmasche mit dem nigerianischen Prinzen gehört –, oftmals stammen sie jedoch auch von vermeintlichen Geschäftsleuten, die Millionen von Dollar aus dem Land schaffen müssen und dabei Ihre Hilfe erbeten – für einen Anteil am Profit. Der Absender fügt dem Ganzen gerade genug Details hinzu, damit das Angebot legitim zu sein scheint. Aber die Ankunft des Geldes verzögert sich stets, und Sie müssen lauter kleine Zahlungen leisten, um die Überweisung der Gelder zu ermöglichen. Auf diesen Betrug fällt man schnell herein, wenn Geldnot herrscht, jedoch lässt sich die Masche an einigen Signalen erkennen. Mangelhafte Grammatik und Rechtschreibung und eine Adresse, die nicht zum angeblichen Absender passt, sind deutliche Anzeichen. Und gerade im Internet gilt: Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein ... ist es nicht wahr.

4) Betrugsmasche „Online-Dating“

Sie begegnen jemandem auf einer Dating-Webseite oder in einem Chatroom und fangen an, sich gegenseitig kennenzulernen. So etwas kann sich schnell sehr real anfühlen. Sie können sich jedoch nie sicher sein, wer sich auf der anderen Seite der Leitung befindet. Wenn Sie sich plötzlich in einer Online-Beziehung mit einer Person wiederfinden, die Sie um Geld oder anzügliche Fotos bittet oder möchte, dass Sie etwas weiterleiten, das sie Ihnen gesendet hat, dann ist diese Person ein Betrüger. Sogenannte „Catfisher“ nutzen oft die Identität einer echten Person, um authentisch zu wirken, und geben wahre Details an. Sie senden jedoch falsche Fotos und Kontaktdaten, um ihre Spuren zu verwischen. Betrugsmaschen per Online-Dating weisen einige gemeinsame Aspekte auf:

  • Das Gegenüber zeigt schon nach kurzer Zeit starke Gefühle.
  • Der Gesprächspartner möchte die Kommunikation schnell von den Dating-Seiten in private Kanäle verlagern.
  • Die Person bittet Sie wegen persönlicher Schwierigkeiten um Geld – z. B. wegen eines kranken Verwandten oder einer Geschäftspleite.

Um solche Betrugsmaschen zu vermeiden, müssen Sie jede Online-Beziehung, die sich ungewöhnlich schnell entwickelt, mit Vorsicht genießen. Senden Sie niemals Geld an Personen, mit denen Sie nicht auch offline eine Beziehung führen. Und wenn Sie mit dieser Person ein Date außerhalb des Cyberspace vereinbaren, lassen Sie Vertraute wissen, wo Sie hingehen, um im Fall der Fälle sicher zu sein.

5) Betrugsmasche „Wohltätigkeit“

Nach einer großen Naturkatastrophe oder anderen Tragödien, die über die Medien die breite Öffentlichkeit erreicht haben, wollen viele Menschen helfen – leider wissen Betrüger, das auszunutzen. Sie richten falsche Spendenseiten und -konten ein und komponieren eine emotionale E-Mail, um Hilfsgelder zu sammeln, die die Opfer nie erreichen. Diese Betrugsmaschen sind oft erfolgreich, da sie auf das Mitgefühl der Menschen setzen. Deshalb sollten Sie in solchen Fällen immer recherchieren. Googeln Sie Spendenseiten, und überprüfen Sie, ob sich die entsprechenden Seiten wirklich für die Leidtragenden einsetzen. Spenden Sie niemals an Seiten, die verdächtig wirken. Jede echte Wohlfahrtsorganisation verfügt über eine umfassende Webseite mit Grundsatzerklärung und Steuerdokumentation.

6) Betrugsmasche „Reparatur“

Diese Betrugsmasche beginnt in der echten Welt und verlagert sich dann schnell online: Sie erhalten einen Anruf von einer Person, die angibt, für Microsoft oder ein anderes großes Softwareunternehmen zu arbeiten, das PC-Probleme, wie langsame Internetverbindungen oder lange Ladezeiten, beheben kann. Das klingt zunächst hilfreich, weshalb Sie, wenn die E-Mail in Ihrem Postfach eingeht, ein Programm für Remote-Zugriff herunterladen, das es dem Betrüger erlaubt, die Kontrolle über Ihren Computer zu übernehmen und Malware zu installieren. Nicht alle Verbraucher sind technisch versiert, weshalb viele nicht wissen, wie ihr Computer funktioniert, und sich deshalb leicht von Betrügern einschüchtern lassen. Sobald die Malware installiert ist, hat der Betrüger Zugriff auf alle Dateien, Daten und persönlichen Informationen.

Nehmen Sie niemals unerbetene Ratschläge für Reparaturen Ihres Computers an, und erwerben Sie keine Reparaturdienste, sofern Sie sich nicht absolut sicher sind, mit wem Sie kommunizieren. Gewähren Sie niemandem Remote-Zugriff auf Ihren Computer. Wenn jemand anruft, erbitten Sie Informationen zur Identifikation. Die Chancen stehen gut, dass der Betrüger nach ein paar Fragen erkennt, dass Sie nicht auf ihn hereinfallen werden.

Mit dem Wissen, was Sie von Online-Betrügern zu erwarten haben, können Sie online Ausschau nach den Anzeichen halten, um zu vermeiden, selbst Opfer eines Betrugs zu werden. Doch die Betrüger werden immer cleverer, weshalb ständige Obacht erforderlich ist, um Ihren Computer und Ihre Daten zu schützen.

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