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BitTorrent ist ein Internet-Transferprotokoll. Ähnlich wie HTTP (Hypertext Transfer Protocol) und FTP (File Transfer Protocol) bietet BitTorrent die Möglichkeit, Dateien aus dem Internet herunterladen. Im Gegensatz zu HTTP und FTP handelt es sich bei BitTorrent jedoch um ein kollaboratives Transferprotokoll.

Das BitTorrent Peer-to-Peer-Protokoll (P2P) sucht nach Benutzern, die über Dateien verfügen, die andere Benutzer benötigen, und lädt dann Teile dieser Dateien von den verschiedenen Benutzern gleichzeitig herunter. Daher sind die Übertragungsraten schneller als bei HTTP und FTP, da diese Protokolle Dateien nacheinander von nur einer Quelle herunterladen.

Im Jahr 2005 entfielen Schätzungen zufolge etwa 35 Prozent des gesamten Internetverkehrs auf BitTorrent. Anfang 2008 verzeichnete BitTorrent seine höchsten Beliebtheitswerte; danach ging die Popularität im Zuge höherer Internetgeschwindigkeiten allmählich zurück.

Im selben Zeitraum dominierten Streaming-Dienste wie Netflix, Hulu und Amazon Prime den Markt mit kostengünstigen Downloads. Das führte dazu, dass der BitTorrent-Anteil des gesamten Download-Datenverkehrs in Nordamerika, der im Jahr 2010 noch bei 10 Prozent lag, bis 2015 auf 3 Prozent zurückging.

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Ist Torrenting legal?

BitTorrent ist ein legales File Transfer Protocol und seine Verwendung – genannt „Torrenting“ – ist ebenfalls legal, solange das Herunter- bzw. Hochladen des entsprechenden Inhalts legal ist. Die Verwendung von BitTorrent zum Herunterladen von urheberrechtlich geschütztem Material, wie etwa einem brandneuen Film, ohne Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers ist jedoch nicht legal. In den USA wurden zwischen 2010 und 2011 mehr als 200.000 Benutzer wegen des Herunterladens von urheberrechtlich geschütztem Material über BitTorrent verklagt.

Mittlerweile wurden die Gerichtsprozesse durch Copyright-Trolle ersetzt, die bevollmächtigt sind, im Namen des Urheberrechtsinhabers zu handeln.

Da die BitTorrent-Technologie die IP-Adressen von Geräten, die mit dem BitTorrent-Datenstrom – dem sogenannten Torrent – verbunden sind, preisgibt, können Trolle ermitteln, über welche Adressen Dateien heruntergeladen werden.

Die Trolle senden Schreiben mit Vergleichsvorschlägen an die Internetdienstanbieter (Internet Service Providers, ISPs), die diese Schreiben dann an ihre Kunden weiterleiten.

Im Jahr 2017 belief sich eine typische Vergleichsforderung der Organisation „Rights Enforcement“ auf 300 US-Dollar. Da IP-Adressen nicht als Rechtssubjekt betrachtet werden, gelangen die Trolle nur selten an die Namen einzelner Personen und können die Forderungen daher nicht durchsetzen.

Gibt es einen berechtigten Grund für Torrenting?

Das Herunterladen von Patches, Änderungen und Updates für ältere, nicht mehr unterstützte Videospiele sowie benutzergenerierte Modifikationen für unterstützte Spiele sind triftige Gründe für die Nutzung von BitTorrent.

Der Zugriff auf Filmklassiker, B-Movies, Indie-Musik, Bücher und Software, die öffentlich oder über Creative Commons-Lizenzen zugänglich sind, ist ein weiteres berechtigtes Argument für die Verwendung von BitTorrent. Beispiele für legale Websites umfassen u. a. Public Domain Torrents und die Indie-Website Vodo.

Ist es sicher?

Torrenting ist mit Vorsicht zu genießen. BitTorrent eilt sein Ruf als Technologie voraus, die für Raubkopien von Filmen, Spielen und anderen urheberrechtlich geschützten Inhalten genutzt wird. Internetdienstanbieter wissen das und senden oft Warnschreiben und Informationsmaterialien zur Pirateriebekämpfung an BitTorrent-Benutzer.

Wiederholungstätern droht eine Reduzierung der Bandbreite oder die Sperrung ihrer Konten. Internetdienstanbieter können nicht zwischen legalen BitTorrent-Websites, über die Material mit Creative Commons-Lizenzen ausgetauscht wird, und denjenigen unterschieden, über die Filesharing mit Raubkopien betrieben wird.

Zudem verwenden Hacker oft kostenlose, mit Malware infizierte Inhalte als Köder, um auf den Computern von Benutzern verheerenden Schaden anzurichten oder Angriffe zu starten. Um dieses Risiko zu minimieren, entstanden BitTorrent-Streaming-Websites, die nach eigenen Angaben Dateien auf Viren und andere Malware überprüfen.

Gefährlich ist auch die mit Torrenting verbundene Transparenz. Die ISP-Adressen von Benutzern und die übermittelten Inhalte sind für alle BitTorrent-Benutzer sichtbar – und diese Informationen werden oft von Urheberrechtsinhabern, Strafverfolgungsbehörden, Marketingunternehmen und Hackern erfasst. Es ist wichtig, dass sich Torrent-Benutzer mit einer schützen, sodass Malware-Definitionen stets auf dem neuesten Stand sind und Betriebssystem-Patches umgehend installiert werden, sobald sie verfügbar sind. Die Verschlüsselung einer Internetverbindung über ein Virtual Private Network (VPN) zur Verschleierung der IP-Adresse ist zwar hilfreich, bietet aber keine absolute Sicherheit.


So verwenden Sie BitTorrent



Wie oben erwähnt, sollten Sie sicherstellen, dass Sie über ein verfügen und Ihre IP-Adresse über eine VPN-Verbindung verschleiern. Anschließend können Sie einen BitTorrent-Client herunterladen und installieren. Über Ihren Webbrowser können Sie auf beliebten BitTorrent-Tracker-Websites nach Inhalten suchen. Mithilfe des BitTorrent-Clients können Sie dann die gewünschten Dateien herunterladen.

BitTorrent selbst ist zwar legal, doch es gilt zu bedenken, dass eine Menge der Inhalte, die andere Benutzer zur Verfügung stellen, Raubkopien sind. Achten Sie darauf, ausschließlich legale Inhalte herunterzuladen, und scannen Sie stets alle Dateien auf Malware.

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Was ist BitTorrent, und ist es sicher?

BitTorrent ist ein kollaboratives Transferprotokoll, das Benutzern ermöglicht, Dateien anderer Benutzer herunterzuladen. Bevor Sie Torrenting nutzen, informieren Sie sich unbedingt über deren Rechtmäßigkeit und Sicherheit.
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