Betrugsversuche (Scams) via E-Mail, Social Media oder Telefon sind weiterhin aktuell, wie eine Kaspersky-Umfrage jetzt zeigt.
- Cyberkriminelle nutzen öffentlich-verfügbare Informationen, um legitim zu erscheinen
- 87 Prozent der Scam-Versuche geschehen via E-Mail
- Opfer verlieren durchschnittlich 46,65 Euro
Betrugsversuche (Scams) via E-Mail, Social Media oder Telefon sind weiterhin aktuell, wie eine Kaspersky-Umfrage jetzt zeigt [1]. So haben fast zwei Drittel (64 Prozent) der in Deutschland Befragten in diesem Jahr einen Scam-Versuch erlebt – und die Betrüger haben es wie jeher auf die Daten und das Geld ihrer Opfer abgesehen. Dabei machen Nutzer es den Cyberkriminellen häufig mit frei zugänglichen Informationen unter anderem auf Social-Media-Kanälen recht einfach, einen Betrugsversuch als legitim erscheinen zu lassen. Denn sind der Name und der Geburtstag öffentlich zugänglich, können Cyberkriminelle überzeugender und authentischer auftreten.
Scammer sind nicht sonderlich modern, wenn es darum geht, potenzielle Opfer in die Falle zu locken: So gab lediglich die Hälfte der in Deutschland Befragten an, Scam-Versuche via Text-Nachrichten (54 Prozent) auf WhatsApp oder Telegram oder über Nachrichten auf Social Media (51 Prozent) erfahren zu haben. Der Großteil der Betrugs-Versuche geschieht nach wie vor über die Klassiker E-Mail (87 Prozent) und Telefonanrufe (76 Prozent).
Welche Daten und Geldbeträge Betrüger im Visier haben
Scammer wollen in den meisten Fällen Geld oder Daten erbeuten:
- Laut 41 Prozent der von Kaspersky Befragten, wurden bei den von ihnen erfahrenen Betrugsversuchen persönliche Finanz- und Zahlungsdaten angefragt;
- Bei 32 Prozent wurde eine kleiner Zahlungsbetrag gefordert, der angeblich zur Ausschüttung eines Gewinns erforderlich wäre
- und bei 31 Prozent wurde eine Überweisung eines Geldbetrags auf einen sicheren Account gefordert.
Die meisten Scams dürften deswegen erfolgreich sein, weil die Betrüger gut vorbereitet sind und mittels Informationen über die potenziellen Opfer ihre scheinbare Legitimität beweisen können. So gaben 28 Prozent an, dass die Betrüger sie mit ihrem vollständigen Namen angeredet hätten und 13 Prozent, dass diese ihre Bankkartendaten kannten. Bei 17 Prozent wussten die Betrüger das Geburtsdatum.
„Scam ist für Nutzer in Deutschland, aber auch weltweit, nach wie vor eine große Bedrohung“, so Amin Hasbini, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „Auch wenn die Medien immer wieder von Betrug via Telefon oder E-Mails mit unterschiedlichen thematisch Aufhängern – sei es der Verwandte, der Geld braucht, oder ein Telefongewinnspiel, das mittels einer kleinen Zahlung bestätigt werden muss, berichten, fallen dennoch viele Verbraucher den Betrügern weiterhin zum Opfer. Die Kriminellen nutzen dabei die Gutmütigkeit und das blinde Vertrauen der Menschen aus. Am häufigsten werden dabei persönliche oder Bezahldaten abgefragt, was zu finanziellen Verlusten oder gar Identitätsdiebstahl führen kann. Verbraucher sollten sich darüber im Klaren sein, dass eine seriöse Organisation nie nach solchen Daten fragt und daher sollten diese auch nie auf eine solche Nachfrage hin preisgeben werden.“
Nur die Hälfte der Scam-Opfer erhält Geld von Banken zurück
In mehr als einem Drittel der Fälle (38 Prozent) gaben sich, laut Kaspersky-Studie, die Scammer als Mitarbeiter einer Bank oder eines Finanzinstitutes aus, um ihre Opfer in die Falle zu locken. Dabei verloren Betroffene pro Scam-Vorfall durchschnittlich 46,65 Euro. 85 Prozent informierten daraufhin ihre Bank über den Betrug. Nur 42 Prozent bekamen ihr Geld durch die Bank zurückerstattet; 43 Prozent gingen leer aus. Weitere 33 Prozent waren erfolgreich, nachdem sie Strafbehörden kontaktiert hatten.
Kaspersky-Empfehlungen zur Prävention vor Scam
Da Cyberkriminelle oftmals frei-zugängliche Informationen nutzen, um legitim zu erscheinen, sollten Verbraucher darauf achten, wo sie welche Daten preisgeben:
- Verdächtige Links oder Anwendungen in E-Mails, Texten, Instant Messages oder Social Media-Posts meiden. Insbesondere wenn Verlinkungen oder Dokumente aus einer unbekannten Quelle stammen und Bedenken bezüglich deren Seriosität bestehen, sollte Vorsicht geboten sein.
- Das Tool „Privacy Checker“ [2] von Kaspersky unterstützt bei der sicheren Einrichtung von Social-Media-Konten.
- Die Verwendung einer zuverlässigen Sicherheitslösung – wie Kaspersky Security Cloud [3] – schützt Account-Daten und benachrichtigt den Nutzer, sollten persönliche Daten kompromittiert werden.
Darüber hinaus sollten Nutzer stets bedenken, dass kein seriöses Unternehmen persönliche oder sensible Daten anfragt – egal ob telefonisch oder per Nachricht.
[1] Kaspersky hat im Juni und September 2020 weltweit 6.560 Menschen dazu befragt, ob und wie sie bereits Scam erlebt haben. Für Deutschland wurden im September 1.042 Menschen befragt; 330 Nutzen haben demnach bereits Betrug erlebt, die das Sample für die Folgefragen bildeten.
[2] https://privacy.kaspersky.com/
[3] https://www.kaspersky.de/security-cloud
Nützliche Links:
- Kaspersky Privacy Checker: https://privacy.kaspersky.com/
- Weiterführende Informationen zum Thema Scam: https://securelist.com/?s=scam
Über Kaspersky
Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter https://www.kaspersky.de/