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Am 20. Mai 2021 hat sich die EU auf die Einführung eines europaweiten „Grünen Passes“ geeinigt, mit dem weitere Rechte für bereits vor Corona Genesene, der Nachweis einer Impfung oder eines negativen Corona-Tests ermöglicht werden sollen [1]. Generell scheinen Verbraucher in Europa mehrheitlich bereit zu sein, die Rücknahme von Lockdown-Restriktionen durch die Preisgabe ihrer Daten zu beschleunigen. Das zeigt eine aktuelle Kaspersky-Studie [2], die in neun europäischen Ländern durchgeführt wurde. So sind 66 Prozent der Befragten in Deutschland und europaweit sogar 70 Prozent bereit, für die Möglichkeit des Besuchs von Gastronomie, Großveranstaltungen, Einkaufszentren oder für Auslandsreisen Gesundheits-, Standort- und Kontakt-Daten preiszugeben.

Kaspersky zeigt auf einer Datenschutz-Heatmap [3], welche Bedeutung die Bürger in neun Ländern Europas dem Thema Datensicherheit beimessen und welche Bedenken sie bezüglich der Weitergabe von Daten haben. Demnach wären die Verbraucher bereit persönliche Daten preiszugeben, wenn sich damit für das eigene Land ein Weg aus der Corona-Krise ebnen ließe. 40 Prozent der Befragten in Deutschland (europaweit 45 Prozent) würden in diesem Fall freiwillig ihre Gesundheits-, Standort- und Kontakt-Daten den jeweiligen staatlichen Stellen überlassen.

Weitere Motivationsfaktoren für eine Preisgabe privater Daten sind die Öffnung der Gastronomie (Deutschland 27 Prozent, Europa 22 Prozent), Auslandsreisen (Deutschland 26 Prozent, Europa 29 Prozent), der Besuch von Großveranstaltungen (Deutschland 23 Prozent, Europa 21 Prozent) und von Einkaufszentren (Deutschland 23 Prozent, Europa 20 Prozent).

Diese Bereitschaft nimmt in Deutschland mit zunehmendem Alter der Befragten konstant ab. Besonders willig bei der Preisgabe von Daten für einen der genannten Zwecke ist mit 81 Prozent die Generation Z (Geburtsjahrgänge 1994 bis 2001). Bereits mit weitem Abstand (66 Prozent) folgen die Millennials (Geburtsjahrgänge 1980 bis 1993) und die Baby Boomer (Geburtenjahrgänge 1946 bis 1964) mit 60 Prozent.

Bereitschaft zur Datenpreisgabe steigt mit Vertrauen in staatlichen Datenschutz

In den einzelnen Ländern hängt das Einverständnis der Bürger zur Weitergabe persönlicher Daten an den Staat stark vom Vertrauen ab, wie gut dort mit den Daten umgegangen wird. In Portugal genießt der Staat in Sachen Datenschutz ein eher hohes Vertrauen (50 Prozent). Entsprechend groß ist dort die Bereitschaft zur Preisgabe von Gesundheitsdaten (58 Prozent) für den Zweck der Pandemie-Bekämpfung. Die Deutschen liegen mit 47 Prozent in puncto Vertrauen in den eigenen Staat was den Datenschutz anbelangt im europäischen Durchschnitt. Französische Verbraucher sind mit 32 Prozent am wenigsten zur Weitergabe von persönlichen Daten für mehr Freiheit bereit. Dort trauen lediglich 36 Prozent dem Staat einen sicheren Umgang mit ihren Daten zu.

Zurück nach Deutschland. 92 Prozent der Befragten halten Datenschutz für wichtig (europaweit sogar 95 Prozent), doch nur 52 Prozent glauben, noch die Kontrolle darüber zu haben, welche Unternehmen derzeit Zugriff auf ihre persönlichen Daten besitzen. Diese Zahl entspricht dem europäischen Durchschnitt. 77 Prozent (europaweit sogar 84 Prozent) befürchten, ihre Daten könnten in den nächsten zwei Jahren in falsche Hände gelangen.

„Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie suchen die europäischen Regierungen nach Möglichkeiten, die Ausbreitung des Virus so weit zu kontrollieren, dass die Wirtschaft, das Gastgewerbe und die Reise-Branche wieder in Gang kommen“, erklärt David Emm, Sicherheitsforscher bei Kaspersky. „Doch traut mit 47 Prozent weniger als die Hälfte der Europäer ihren jeweiligen Regierungen, wenn es um das Teilen persönlicher Daten geht. Zwar sind viele europäische Verbraucher bereit, ihre Daten für mehr Freiheiten und eine schnellere Rückkehr zur Normalität preiszugeben, doch genauso wichtig wäre die Zusicherung staatlicher Stellen, dass die Erhebung und Speicherung dieser Daten mit so robusten und sicheren Methoden erfolgt, wie sie deren hohe Sensibilität erfordert.“

Weitere Informationen zur Kaspersky-Studie sowie die Heatmap sind verfügbar unter https://kas.pr/s6mf

[1] https://netzpolitik.org/2021/gruener-pass-eu-einigung-ueber-einheitlichen-nachweis-fuer-impfungen-und-tests/

[2] Für die von Arlington Research durchgeführte Studie wurden im Auftrag von Kaspersky insgesamt 8.000 erwachsene Personen aus neun europäischen Ländern befragt, darunter auch 1.000 aus Deutschland. Die Auswahl der Teilnehmer bildete in den jeweiligen Ländern einen repräsentativen Querschnitt ab. Es wurde untersucht, welche Bedeutung die Befragten dem Thema Datensicherheit zumessen und wie hoch die Kontrolle über die eigenen Daten eingeschätzt wird. Die Befragung wurde im April 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse wurden hier veröffentlicht: https://kas.pr/s6mf

[3] https://box.kaspersky.com/f/d57c1d1ae2b9420a8077/

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Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Unternehmen für Cybersicherheit und digitale Privatsphäre, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 240.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter https://www.kaspersky.de/

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