Im Jahr 2023
blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche
Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1
Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf
Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche
Dokumente (1,5 Prozent) aus. Dabei ging der Anteil von Spyware leicht zurück: Von
2,5 Prozent im Vorjahresvergleich auf 2 Prozent. Diese Erkenntnisse gehen aus
einer aktuellen Analyse des Kaspersky ICS CERT [1] hervor.
Industrieunternehmen in
Deutschland sind laut aktueller Analyse des Kaspersky ICS CERT nach wie vor im
Visier von Cyberkriminellen: So war mehr als jeder sechste industrielle
Computer 2023 von Cyberbedrohungen betroffen (18,3 Prozent).
Cyberbedrohungslandschaft im internationalen
Vergleich
Im internationalen
Vergleich werden Industrieunternehmen in Deutschland deutlich weniger angriffen:
Während hierzulande 18,3 Prozent der industriellen Computer betroffen waren,
waren es weltweit knapp 32 Prozent. Weiterhin zeigt die Analyse regionale
Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft. In der zweiten Jahreshälfte
des vergangenen Jahres gab es deutliche regionale Schwankungen im Prozentsatz
der industriellen Computer, auf denen schädliche Aktivitäten blockiert wurden. Während
in Afrika 38,2 Prozent betroffen waren, lag der Anteil in Nordeuropa lediglich
bei 14,8 Prozent.
Weiterhin:
- Der Prozentsatz der
ICS-Computer, auf denen schädliche Objekte im Jahr 2023 blockiert wurden, war
im März (16,6 Prozent) am höchsten und im September (12,9 Prozent) am
niedrigsten.
- Der Prozentsatz der
ICS-Computer, auf denen schädliche Objekte blockiert wurden, schwankte zwischen
56,6 Prozent im Jemen und 7,4 Prozent in Island.
- Im Energiesektor stieg der
Anteil der angegriffenen ICS-Computer in drei aufeinanderfolgenden Halbjahren: Vom
ersten Halbjahr 2022 bis zum ersten Halbjahr 2023 und sank im zweiten Halbjahr
2023 nur um 1,1 Prozentpunkte.
- Bei Öl und Gas war ein
entgegengesetzter Trend zu verzeichnen: Der Prozentsatz der ICS-Computer, auf
denen schädliche Objekte blockiert wurden, sank ab dem Jahr 2022 und stieg dann
im zweiten Halbjahr 2023 leicht an (um 0,5 Prozentpunkte). Dies ist die einzige Branche, in der der
Prozentsatz im zweiten Halbjahr anstieg.
„Industrieunternehmen in
Deutschland sind nach wie vor ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle, wie
unsere Analyse zeigt“, kommentiert Waldemar Bergstreiser, General Manager Central Europe bei Kaspersky. „Der – wenn auch leichte – Anstieg angegriffener industrieller Computer
sollte IT-Entscheidungsträger aufhorchen lassen: Es ist von großer Bedeutung,
dass sie ihre Sicherheitsstrategie überprüfen und auf die aktuelle
Bedrohungslage anpassen, um ihre Daten aber auch ihre Reputation zu schützen.
Dabei sollten sie auf eine Kombination aus technischer Lösung und
Mitarbeiterschulungen setzen.“
Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz von
OT-Computern
- Regelmäßig Sicherheitsanalysen
von OT-Systemen durchführen, um mögliche Cybersicherheitsprobleme zu erkennen
und zu beseitigen.
-
Eine kontinuierlichen
Schwachstellenbewertung und -sortierung als Grundlage für einen effektiven
Schwachstellenmanagementprozess etablieren. Spezielle Lösungen wie Kaspersky Industrial
CyberSecurity [2] bieten eine effiziente Hilfestellung und liefern
einzigartige, verwertbare Informationen, die nicht uneingeschränkt öffentlich
zugänglich sind.
- Alle Komponenten des OT-Netzes
des Unternehmens rechtzeitig aktualisieren. Die Durchführung von
Sicherheitsupdates und -patches oder die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen,
sobald dies technisch möglich ist, sind von entscheidender Bedeutung, um einen
größeren Vorfall zu verhindern.
- Ein ICS Threat Intelligence
Reporting [3] liefert detaillierte Informationen über schädliche Kampagnen, die
auf Industrieunternehmen abzielen, sowie Informationen über Schwachstellen in
den gängigsten industriellen Kontrollsystemen sowie den zugrunde liegenden
Technologien. Die Berichte werden über ein webbasiertes Portal bereitgestellt,
so dass Unternehmen den Service direkt und sofort nutzen können.
- EDR-Lösungen wie Kaspersky
Endpoint Detection and Response Expert [4] einsetzen. Sie helfen bei der
frühzeitigen Erkennung, Untersuchung und Behebung komplexer Bedrohungen.
- Dedizierte
OT-Sicherheitsschulungen [5] für IT-Sicherheitsteams und OT-Personal
durchführen, durch die das Team fortgeschrittene Angriffstechniken rechtzeitig
erkennen und bekämpfen kann.
Der vollständige ICS Threat Landscape Report von Kaspersky ist verfügbar
unter
https://ics-cert.kaspersky.com/publications/reports/2024/03/19/threat-landscape-for-industrial-automation-systems-statistics-for-h2-2023/
[1]
https://ics-cert.kaspersky.com/publications/reports/2024/03/19/threat-landscape-for-industrial-automation-systems-statistics-for-h2-2023
[2] https://www.kaspersky.de/enterprise-security/industrial-cybersecurity
[3] https://content.kaspersky-labs.com/se/media/en/business-security/enterprise/kaspersky-ics-reporting-datasheet.pdf
[4]
https://www.kaspersky.de/enterprise-security/endpoint-detection-response-edr
[5]
https://ics-cert.kaspersky.com/services/
Industrieunternehmen in Deutschland im Visier: Immer mehr Geräte von Cyberbedrohungen betroffen
KasperskyKaspersky-Jahresanalyse 2023: Jeder sechste industrielle Computer betroffen