Die Sicherheit von Autopiloten

Um Fahrerassistenzsysteme vor externen Störungen zu schützen, brauchen Fahrzeuge einen besonderen Cybersicherheitsansatz.

Heute experimentieren viele Unternehmen bis zum Äußersten mit Autopiloten unterschiedlicher Komplexität. Einige versuchen, Geräte zu bauen, die dem Menschen die Kontrolle über das Fahrzeug tatsächlich aus der Hand geben, während andere fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme (eng. Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) entwickeln. Das Hauptproblem, mit dem sich die Hersteller von Autopiloten befassen müssen, ist die Gewährleistung von Zuverlässigkeit und Sicherheit. Schließlich hängt das Leben von Menschen von der ordnungsgemäßen Funktion des Systems ab.

Die Automobilhersteller können in gewissem Maße auf die Erfahrung der Luftfahrtindustrie zurückgreifen; Flieger verwenden seit mehr als einem Jahrhundert ähnliche Systeme. Aber ein automatisches Steuerungssystem für ein Auto zu entwickeln, ist weitaus komplexer, und das nicht nur, weil auf der Straße mehr Faktoren zu berücksichtigen sind als in der Luft, einschließlich des zeitweisen unvorhersehbaren Verhaltens der Fahrer benachbarter Fahrzeuge. Hinzu kommt die Tatsache, dass moderne Autos im Großen und Ganzen mit dem Internet verbundene cyberphysikalische Systeme sind, sodass der Autopilot nicht nur zuverlässig, sondern auch vor externen Störungen und Angriffen geschützt sein muss.

Fahrzeuge und Cybersicherheit

In den letzten Jahren hat das Interesse der Infosec-Forscher an Fahrzeugen und ihren elektronischen Systemen zugenommen. Im Rahmen ihrer Forschungen wurde versucht, Fahrzeuge, die mit voller Geschwindigkeit fahren, auszubremsen oder die Kamerasensoren des Autopiloten zu verwirren. Auf fast jeder größeren Infosec-Konferenz gibt es mindestens einen Bericht über Schwachstellen in Fahrzeugen. Typischerweise werden solche Nachrichten in den Medien in apokalyptischen Tönen präsentiert: Autos sind verwundbar! Wir werden alle sterben! Tatsächlich sind die Nachrichten aber positiv: Zum ersten Mal scheint es so, als ob die Forscher sich für die Lösung dieses Problems interessieren, noch bevor Kriminelle ihre Fähigkeiten zu nutzen, um Autos im großen Stil anzugreifen.

Leider verfolgen nicht alle Automobilunternehmen die Forschung von Cybersicherheitsexperten genau. Manchmal bleiben selbst öffentlich bekannt gewordene Schwachstellen jahrelang ungepatcht. Einige Automobilhersteller greifen jedoch auf die jahrelange Erfahrung spezialisierter Cybersicherheitsfirmen zurück. Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist die Automobil-Beratungsfirma AVL, mit der wir zusammenarbeiten. AVL befasst sich derzeit aktiv mit dem Thema Fahrerassistenz-Sicherheit und greift dabei auf unsere Entwicklungen zurück.

Ein besonderer Schutz für Autopiloten

Das potentielle Hauptproblem aus der Perspektive des Autopiloten sind die Schwachstellen in elektronischen Fahrzeugsystemen, die nicht vollständig beseitigt werden können (ihre regelmäßige Erkennung und Patching ist Teil der Verwaltung jedes Software-Hardware-Produkts). Daher muss unbedingt sichergestellt werden, dass jeder Versuch, sie auszunutzen, keinen Eingriff in das Fahrerassistenz-Modul zulässt. Andersgesagt brauchen Fahrerassistenzsysteme einen speziellen Sicherheitsansatz.

Wir haben unser Betriebssystem, KasperskyOS, speziell für Geräte mit höheren Cybersicherheitsanforderungen entwickelt. Daher verwendeten wir das Betriebssystem als Grundlage für die Kaspersky Automotive Adaptive Platform, ein fortschrittliches Werkzeug zur Erstellung sicherer und zuverlässiger Anwendungen für elektronische Steuergeräte. Es verhindert nicht nur externe Interferenzen und Störungen der Autopilotprozesse, sondern sorgt auch für die sichere Trennung von Elektroniksystemen und ihren Prozessen. Dieses Produkt wird auch in der Fahrassistenzsoftware von AVL Software and Functions GmbH (AVL SFR) verwendet.

AVL SFR bietet ein FAS-Steuergerätmodul an, das in der Prototyp-Phase der Fahrzeugproduktion eingesetzt werden kann. In dieser Broschüre erfahren Sie mehr über die Kaspersky Automotive Adaptive Platform. Wenn Sie sich für unsere Forschung im Bereich Verkehrscybersicherheit interessieren, können Sie hier mehr dazu lesen.

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