Acht Impulse zur Cybersicherheitspolitik

Kaspersky plädiert für einen Paradigmenwechsel in der Cybersicherheits- und Digitalpolitik, um gegen die immer komplexer werdenden, zielgerichtete Angriffen mit Schadsoftware, insbesondere gegen Ransomware- und Supply Chain-Angriffe, gewappnet zu sein.

Die Zahlen aus dem Kaspersky Security Network aus dem 2. Quartal 2022 sprechen für sich. Beispiel mobile Bedrohungen: 5.520.908 Angriffe durch mobile Malware, Adware und Riskware wurden abgewehrt. Die häufigste Bedrohung für mobile Geräte war Adware: 25,28 % aller erkannten Bedrohungen. Es wurden 405.684 bösartige Installationspakete entdeckt, von denen 55.614 Pakete mit mobilen Banking-Trojanern verbunden waren, 3.821 Pakete waren mobile Ransomware-Trojaner. Diese Statistiken basieren auf den Erkennungsergebnissen von Kaspersky-Produkten, die von Anwendern stammen, die der Bereitstellung statistischer Daten zugestimmt haben.

In seinem Bericht Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021 stellt das BSI fest, dass das Jahr von einer deutlichen Ausweitung cyber-krimineller Erpressungsmethoden geprägt war. „Nicht nur die Anzahl der Schadprogramm-Varianten stieg zeitweise rasant an – mit bis zu 553.000 neuen Varianten pro Tag der höchste jemals gemessene Wert (…). Auch die Qualität der Angriffe nahm weiterhin beträchtlich zu. Was sind die Folgen? Allein die volkswirtschaftlichen Schäden von Cyberattacken sind enorm: Die Europäische Kommission hat errechnet [1], dass die finanziellen Schäden von 2015 bis 2020 weltweit von 2,5 Billionen Euro auf 5,5 Billionen Euro gestiegen sind.

Der Klimawandel, die Corona-Pandemie und zuletzt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine haben die Anfälligkeit und Verwundbarkeit von Gesellschaften, Volkswirtschaften, Staaten und deren (kritischen) Infrastrukturen noch einmal besonders deutlich gemacht. Ob bei Industrieunternehmen, digitalen Plattformen, kritischen Infrastrukturen, öffentlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, der vertrauensvolle und sichere Umgang mit Daten, digitalen Infrastrukturen und Lösungen ist eine der wichtigsten Grundlagen für Freiheit, Frieden, Gesundheit und Wohlstand. Deshalb gilt es, diese Daten zu schützen und die Steigerung von Cybersicherheit und Resilienz zu einem politischen Schwerpunkt zu machen.

Über die Zielsetzung herrscht weitgehend Einigkeit. Über die Frage, wie das zu erreichen ist, gehen die Meinungen allerdings auseinander. Kaspersky hat sich diese Frage gestellt und in einem Impulspapier beantwortet. Kaspersky plädiert für einen Paradigmenwechsel in der Cybersicherheits- und Digitalpolitik, um gegen die immer komplexer werdenden, zielgerichtete Angriffen mit Schadsoftware, insbesondere gegen  Ransomware- und Supply Chain-Angriffe, gewappnet zu sein. Kasperskys acht Impulse zur Cybersicherheitspolitik für die kommenden Jahre lauten:

  1. Security by Design umsetzen
  2. Kompetenzen in der Cybersicherheit bündeln und für europäische Lösungen eintreten
  3. Cybersicherheits-, Wettbewerbs- und Beschaffungspolitik faktenbasiert weiterentwickeln
  4. Fachkräfte gewinnen und weiterentwickeln
  5. Die Gesellschaft sensibilisieren und befähigen
  6. Cyberresilienz im Mittelstand stärken
  7. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung sicher und vertrauensvoll gestalten
  8. Maßnahmen gegen die Nutzung von Stalkerware ergreifen

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[1] Baldini, G., et al. (2020): Cybersecurity, our digital anchor, EUR 30276 EN, Publications Office of the European Union, Luxembourg, 2020.

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