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IT-Branche: Hälfte der Frauen in Deutschland spüren Verbesserungen hinsichtlich Gleichstellung

2. März 2021

Der Weltfrauentag 2021 steht unter dem Motto „fairändern: #fairsorgen #fairgüten #fairteilen".

  • Europa hinkt bei Chancengleichheit jedoch hinterher: 52 Prozent geben inzwischen an, Männer seien überrepräsentiert (2018 waren es noch 42 Prozent)
  • Webinar zum Thema am 4. März anlässlich des Internationalen Frauentages in Kooperation mit Ada‘s List: https://zoom.us/webinar/register/WN_9WvD1MFOTQasw437tg-n2Q

Der Weltfrauentag 2021 steht unter dem Motto „fairändern: #fairsorgen #fairgüten #fairteilen". Wie eine aktuelle Kaspersky-Studie [1] zum Thema „Women in Tech“ zeigt, hat sich in der Technologiebranche diesbezüglich in relativ kurzer Zeit schon einiges verändert. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der befragten Frauen in Deutschland, die in diesem Bereich tätig sind, gaben an, in den vergangenen zwei Jahren eine merkliche Verbesserung hinsichtlich der Gleichstellung innerhalb des eigenen Unternehmens festgestellt zu haben. Darüber hinaus sind aktuell 68 Prozent der Auffassung, individuelle Fähigkeiten und berufliche Erfahrung werden bei der Bewerbung um eine Stelle in der IT inzwischen vor dem Geschlecht berücksichtigt. Dies zeigt, dass es positive Entwicklungen hin zu einer längst überfälligen Gleichstellung innerhalb der Branche gibt; dennoch – so zeigt auch der vorliegende Kaspersky-Techreport – besteht weiterhin ein deutlicher Nachholbedarf.

Fast zwei Drittel der Frauen (62 Prozent), die in der Tech-Branche in Deutschland tätig sind, geben in der Kaspersky-Umfrage an, ihre Meinung sei vom ersten Tag an geschätzt und respektiert worden. Auch die Zunahme der Heimarbeit im vergangenen Jahr hat sich offensichtlich vornehmlich positiv ausgewirkt. Über ein Drittel (42 Prozent) der Befragten Frauen in Deutschland ist der Auffassung, die geschlechtsspezifische Gleichbehandlung habe sich in Teams, die im Home-Office arbeiten, verbessert.

Kaspersky-Studie zeigt erhebliche kulturelle Unterschiede auf globaler Ebene

Die Studie zeigt jedoch auch, dass sich die Entwicklung in puncto Gleichstellung in den verschiedenen Regionen der Welt sehr unterschiedlich vollzieht. So hat sich in Europa insgesamt das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern in den letzten zwei Jahren offenbar verschlechtert, während die Corona-Pandemie in Nordamerika hingegen die Geschlechterparität beschleunigt hat. In Lateinamerika haben Fortschritte hinsichtlich einer verbesserten Bildungssituation von Frauen dazu geführt, dass diese in der Technologiebranche immer häufiger vertreten sind. Dies gilt auch im asiatisch-pazifischen Raum, wo Fälle von Einschüchterungen von Frauen immer öfter durch Erfolgsgeschichten abgelöst zu werden scheinen.

Karriereaussichten für Frauen in Europa verschlechtert

Im Vergleich zu anderen Teilen der Welt sind die Aussichten für Frauen in Europa, in der Technologiebranche Fuß zu fassen, weniger positiv. Nach Aussage von 52 Prozent der europäischen Befragten, besteht die Mehrheit der Teammitglieder aktuell aus Männern, während dies 2018 lediglich 42 Prozent angaben. In Deutschland jedoch sagen 51 Prozent der befragten Frauen , die Gleichstellung der Geschlechter habe sich in diesem Zeitraum verbessert.

Während im Jahr 2018 noch 76 Prozent der europäischen Frauen der Meinung waren, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen seien bei ihrem ersten Vorstellungsgespräch für eine Position in der Technologiebranche relevanter gewesen als ihr Geschlecht, bestätigten dies in der aktuellen Umfrage 10 Prozent weniger (nur noch 66 Prozent). Ein positiver Aspekt: Lediglich 28 Prozent gaben europaweit an, unbeabsichtigten Sexismus während des Interviewprozesses für ihre erste Rolle in der IT-/Tech-Branche erlebt zu haben. Weltweit liegt dieser Wert bei 29 Prozent, in Deutschland bei 33 Prozent.

Nichtdestotrotz erleben, trotz positiver internationaler Tendenzen, noch immer 30 Prozent der Befragten weiterhin Doppelmoral, Geschlechterstereotypisierung oder negative Konnotationen hinsichtlich ihrer Eignung für eine bestimmte Rolle innerhalb der IT-Branche. Weiterhin sind 44 Prozent in Europa der Überzeugung, Männer kommen im Technologiebereich schneller voran. In Deutschland sind sogar 51 Prozent dieser Meinung. Die Tatsache, dass auch aktuell noch 41 Prozent der befragten Frauen (in Deutschland 31 Prozent) die Auffassung vertreten, eine gleichmäßigere Verteilung von Frauen und Männern innerhalb der IT-Industrie würde zu einer besseren Karriereentwicklung von Frauen beitragen, zeigt, dass hier in puncto Gleichberechtigung und Chancengleichheit definitiv noch Nachholbedarf besteht.

Quotenregelungen – keine Lösung eines systemischen Problems

Um sicherzustellen, dass sich positive Karriereerfahrungen von Frauen auf der ganzen Welt widerspiegeln, sind wichtige Schritte und Initiativen erforderlich, um eine Karriere in der Tech-Branche zu unterstützen. Dazu gehören u. a. die Bereitstellung von Mentoring- oder Praktikumsprogrammen, um Zugang zu Chancen und Erfahrungen zu ermöglichen, oder auch Quotenregelungen, um eine gleichmäßigere Verteilung beider Geschlechter in den Belegschaften zu gewährleisten. Aber um nachhaltig die Zuversicht zu wecken, dass die Tech-Branche auch ein Ort für Frauen ist, an dem sie erfolgreich arbeiten und sich entwickeln können, muss die Reise viel früher beginnen.

„Es bekanntes Sprichwort besagt, dass man nicht sein kann, was man nicht zu sehen imstande ist. In den vergangenen Jahren gab es verstärkt Rufe, die Repräsentanz von Frauen in der Technologie- und IT-Branche zu verbessern und zu stärken“, kommentiert Dr. Ronda Zelezny, Mitbegründerin und Direktorin von Panoply Digital und Mitglied von Ada's List. „Die Einführung von Quoten mag zwar als ein schneller Weg erscheinen, dieses Problem anzugehen, doch hat sich die Technologiebranche hier institutionell als eher frauenfeindlich erwiesen. Quoten reichen nicht aus, um im IT-Sektor das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern zu beheben oder den Aufstieg von Frauen in leitende IT-Positionen zu fördern. Eine erste Empfehlung ist die Einführung von ‚Blind Hiring Practices‘, die helfen, persönliche Voreingenommenheit aus dem Talentakquisitionsprozess auszuschließen. Dazu gehört das Entfernen von identifizierenden Informationen aus Bewerbungen sowie die Änderung der Sprache in Stellenanzeigen, um geschlechtsspezifische Voreingenommenheit zugunsten männlicher Kandidaten zu beseitigen,“ so Dr. Ronda Zelezny.

Des Weiteren ergänzt sie: „Auch der Einsatz entsprechender Einstellungsausschüsse, geschulter Personalvermittlern sowie intelligenter Algorithmen, die von divers zusammengestellten Teams entwickelt werden und eine unvoreingenommene Kandidatenidentifizierung unterstützen, könnten hierbei hilfreich sein.“

„Das Problem der Geschlechterstereotypisierung muss lange vor dem Eintritt von Frauen in das Berufsleben angegangen werden“, betont Noushin Shabab, Sicherheitsforscherin im Global Research & Analysis Team (GReAT) bei Kaspersky. „Dieser Prozess muss bereits in der Schule beginnen, um das Interesse an IT und technischen Bereichen bereits früh zu wecken und zu fördern. Unsere Arbeit bei Kaspersky mit Schulkindern in einer Reihe von Ländern auf der ganzen Welt zielt darauf ab, dieses Interesse schon in jungen Jahren anzufachen und einen Einblick zu geben, wie eine Karriere in einem technischen Bereich aussehen könnte. Der erste Schritt in eine neue Richtung ist immer der schwerste. Ohne ein unterstützendes Umfeld ist es für Mädchen und junge Frauen schwierig, Gleichgesinnte in Online-Communities oder bei relevanten Offline-Veranstaltungen zu finden. Sie müssen sehen, dass IT-Profis ganz normale Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten sind, und sich jeder in der Tech-Branche etablieren kann.“

Die vollständige Studie „Where are we now? Understanding the evolution of women in technology“ ist unter https://media.kasperskydaily.com/wp-content/uploads/sites/85/2021/01/18101159/Kaspersky-Women-in-Tech-2021-Report-V2-Final.pdf frei verfügbar.

Ein Webinar zum Thema anlässlich des Internationalen Frauentages findet – in Kooperation mit Ada’s List – am 4. März um 14 Uhr statt. Anmeldung unter https://zoom.us/webinar/register/WN_9WvD1MFOTQasw437tg-n2Q

[1] https://media.kasperskydaily.com/wp-content/uploads/sites/85/2021/01/18101159/Kaspersky-Women-in-Tech-2021-Report-V2-Final.pdf

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Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter https://www.kaspersky.de/

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