Laut den Kaspersky-Experten wird es im Jahr 2021 große Veränderungen im Bereich Datenschutz geben [1] – sowohl aus Verbraucher- als auch aus Unternehmens- und Regierungsperspektive.
So werden Hersteller und Dienste immer mehr und unterschiedliche Daten sammeln, während Regierungen mit immer neuen Regelungen reagieren werden. Zudem werden Nutzer Datenschutz voraussichtlich zunehmend als Mehrwert betrachten, für den sie bereit sind zu zahlen.
Das Jahr 2020 hat mit der Corona-Pandemie gezeigt, wie wichtig eine vernetzte Infrastruktur und digitale Dienste für das tägliche Leben geworden sind. Die Prognosen entstanden auf Grundlage der von den Datenschutzexperten von Kaspersky beobachteten Verschiebungen und Trends im Jahr 2020. Laut den Forschern sind die Differenzen zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern in der Diskussion rund um den Datenschutz und das Sammeln von Daten ein Ergebnis der folgenden Entwicklungen:
Top-5 Datenschutz-Prognosen für das Jahr 2021
- Unternehmen reagieren auf Konsumentenwunsch nach mehr Datenschutz: Die steigende Datenerfassung während der Pandemie und zunehmender politischer Aufruhr, auch auf digitalen Plattformen, haben das öffentliche Bewusstsein für uneingeschränkte Datenerfassung wachsen lassen. Da immer mehr Nutzer ihre Privatsphäre schützen wollen, reagieren Unternehmen mit neuen datenschutzorientierten Produkten, deren Anzahl und Vielfalt künftig zunehmen wird.
- Hersteller smarter Gesundheits-Tracker sammeln mehr unterschiedliche Daten und nutzen diese für diverse Zwecke: Die von Fitness-Trackern, Blutdruckmessgeräten und anderen Geräten gesammelten Daten bieten wertvolle Einblicke und werden beispielsweise in einigen Ländern bereits in Gerichtsverfahren verwendet – auch Krankenversicherungen zeigen großes Interesse an diesen Daten. Da Gesundheit ein öffentliches Anliegen ist, wird die Nachfrage nach solchen Daten weiterwachsen.
- Mehr Regulierung durch Regierungen weltweit, die den Datenschutz erschweren: Der Zugriff auf Nutzerdaten eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten – zum Beispiel in der Bekämpfung von Kindesmissbrauch, der effizienten Gestaltung des Stadtverkehrs oder aber auch der Unterdrückung abweichender Meinungen. Da sich die meisten privaten Unternehmen jedoch weigern, diese Daten zu teilen – beispielsweise in Form datenschutzfreundlicher Technologien wie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, DNS-über-HTTPS und Kryptowährungen – werden Regierungen weltweit mehr Regulierungen einführen, die den Datenschutz im Internet erschweren.
- Neue Datenquellen für Verhaltensanalyse: Datengetriebene Verhaltensanalysen sind gefährlich; Fehler können Menschen direkt schaden, während die tatsächliche Qualität dieser Systeme oft ein Betriebsgeheimnis bleibt. Doch das wird Unternehmen, die in diesem Bereich arbeiten, nicht davon abhalten, immer kreativere Wege zu finden, um Profile von Nutzern zu erstellen, die auf persönlichen Vorlieben und Beschäftigungen basieren, und darüber deren Leben zu beeinflussen.
- Durchsetzung von Mehrparteienberechnungen (Multi-Party-Computations), differenziertem Datenschutz, föderalem Lernen und Edge Computing: Da Unternehmen zunehmend erkennen, welche Daten sie tatsächlich benötigen und Verbraucher sich gegen eine unkontrollierte Datenerfassung wehren, entstehen fortschrittlichere Datenschutz-Tools, die vermehrt eingesetzt werden, während große Tech-Unternehmen versuchen, den neuen und strengen Datenschutzstandards der Nutzer gerecht zu werden. Es wird fortschrittlichere Hardware entstehen, mit der Entwickler Tools erstellen können, die eine fortschrittlichere Datenverarbeitung ermöglichen. Dadurch wird die Datenmenge, die Nutzer mit Organisationen teilen, verringert.
„Im vergangenen Jahr wurde vielen Nutzern zum ersten Mal richtig deutlich, wie viele Informationen sie teilen und was sie im Gegenzug erhalten. Mit diesem gestiegenen Bewusstsein geht auch ein besseres Verständnis für das Recht auf Privatsphäre und wie man dieses ausübt einher“, konstatiert Vladislav Tushkanov, Datenschutzexperte bei Kaspersky. „Infolgedessen ist der Datenschutz zu einem brisanten Thema zwischen staatlichen, wirtschaftlichen und persönlichen Interessen geworden, was zu vielen unterschiedlichen und sogar gegensätzlichen Trends hinsichtlich der Datensammlung und des Schutzes der Privatsphäre geführt hat. Ich hoffe, dass in diesem und den kommenden Jahren ein Gleichgewicht zwischen der Nutzung von Daten durch Regierungen und Unternehmen und der Achtung des Datenschutzes gefunden wird. Abschließend möchte ich betonen, dass wir als Verbraucher zwar nicht die volle Kontrolle über unsere Daten haben, aber eine Menge tun können, um einen Teil unserer Privatsphäre und die Kontrolle über unsere persönlichen Daten zurückzugewinnen.“
Kaspersky-Tipps für mehr Online-Privatsphäre
Um ihre Privatsphäre beziehungsweise persönlichen Daten zu schützen, empfiehlt Kaspersky Verbrauchern:
- darauf zu achten, welche persönlichen Informationen sie mit wem online teilen – insbesondere bei Fotos von Ausweisen, Tickets oder Rechnungsdokumenten ist besondere Vorsicht geboten. Jede Information, die gepostet wird, kann in die falschen Hände geraten.
- sicherzustellen, dass sie immer die Berechtigungseinstellungen aller genutzten Social-Media-Konten und -Apps überprüfen, um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass Daten unwissentlich mit Dritten geteilt werden. Der Kaspersky PrivacyChecker [2] zeigt die aktuellen Einstellungen in einem ausgewählten sozialen Netzwerk an und gibt Ratschläge, welche Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen werden können, um Daten besser zu schützen.
- die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden, um ihre primäre E-Mail zu schützen, die mit Bankdienstleistungen und anderen wichtigen Webseiten verknüpft ist. Für unsichere Dienste empfiehlt sich eine zweite E-Mail-Adresse.
- ein VPN [3] zu nutzen, wenn sie eine Verbindung zu ungesicherten WLAN-Netzwerken herstellen möchten.
- keine schwachen Passwörter oder dasselbe Kennwort mehrfach zu verwenden. Die Stärke eines Passworts kann über https://password.kaspersky.com/ geprüft werden und ein Password Manager [4] hilft, sichere, einzigartige Kennwörter zu generieren.
- die Weitergabe personenbezogener Daten an Online-Händler (die für die Anzeigenausrichtung verwendet werden) zu unterbinden, indem sie entsprechende Funktionen in Cybersicherheitslösungen wie „Privates Surfen“ beispielsweise in Kaspersky Total Security [5] nutzen.
Die Datenschutzvorhersagen sind Teil des jährlichen Kaspersky Security Bulletin (KSB): https://securelist.com/ksb-2020/
[1] https://securelist.com/ksb-2020/
[2] https://privacy.kaspersky.com/
[3] https://www.kaspersky.de/vpn-secure-connection
[4] https://www.kaspersky.de/password-manager
[5] https://www.kaspersky.de/total-security
Nützliche Links:
- Kaspersky Security Bulletin: https://securelist.com/ksb-2020/
- Kaspersky PrivacyChecker: https://privacy.kaspersky.com/
- Kaspersky PasswordChecker: https://password.kaspersky.com/
- Kaspersky VPN Secure Connection: https://www.kaspersky.de/vpn-secure-connection
- Kaspersky Password Manager: https://www.kaspersky.de/password-managerK
- Kaspersky Total Security: https://www.kaspersky.de/total-security
Über Kaspersky
Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter https://www.kaspersky.de/