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Kinder und Jugendliche, die zocken, sind mehr denn je das Ziel von Cyberkriminellen. Laut einer aktuellen Kaspersky-Analyse [1] erfolgten im Jahr 2022 7 Millionen Angriffe auf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 16 Jahren – ein Anstieg um 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Cyberkriminelle nutzten hierfür Phishing-Seiten, am häufigsten getarnt als bekannte Spiele wie Roblox, Minecraft, Fortnite oder Apex Legends, um junge Spieler in die Falle zu locken.

Ob über Konsole, Smartphone oder Computer: Gaming aller Art hat sich im Leben der meisten Kinder und Jugendlichen als beliebte Freizeitbeschäftigung etabliert. So spielten vergangenes Jahr rund 89 Prozent der 10- bis 18-Jährigen in Deutschland Computer- oder Videospiele und investierten dafür im Schnitt zwei Stunden und 29 Minuten pro Tag [2].

Laut der aktuellen Kaspersky-Analyse verhinderten die Sicherheitslösungen von Kaspersky im vergangenen Jahr mehr als 7 Millionen Infektionen mit Malware weltweit. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem 4,5 Millionen Angriffe verzeichnet wurden. So stießen 232.735 Gamer im vergangenen Jahr auf fast 40.000 schädliche Dateien, darunter Malware und potenziell unerwünschte Anwendungen (PUA), die als die beliebtesten Kinderspiele getarnt waren.

40.000 junge Nutzer weltweit hatten versucht, eine schädliche Datei herunterzuladen, die die beliebte Kinderspielplattform Roblox imitierte. Verglichen mit der Anzahl von 33.000 angegriffenen Spielern im Jahr 2021 ist das ein Anstieg von 14 Prozent. Weiterhin wurde die Gaming-App Brawl Stars ausgenutzt: etwa 10.000 Spieler versuchten schädliche Dateien unter deren Namen herunterzuladen – ein Anstieg von 41 Prozent im Unterschied zum Jahr 2021.

Download gefährlicher Cheat Codes und Mods im Netz

Cyberkriminelle versuchen Kinder vor allem mit beliebten Cheats und Mods für Spiele über Phishing-Webseiten zu ködern. Einige dieser Phishing-Seiten liefern den Nutzern eine vollständige Anleitung zur Installation solcher Cheats. Besonders auffällig ist, dass spezielle Anweisungen vor der Installation einer Datei darauf hindeuten, dass das Antivirusprogramm deaktiviert werden muss. Dies mag junge Spieler nicht unbedingt aufhorchen lassen, ist aber möglicherweise speziell dafür gedacht, dass die Malware auf dem infizierten Gerät nicht entdeckt wird. Denn je länger das Antivirenprogramm deaktiviert ist, desto mehr Informationen können vom Computer des Betroffenen gesammelt werden.

„Im vergangenen Jahr haben Cyberkriminelle sogar Spiele ausgenutzt, die für drei- bis achtjährige Kinder entwickelt wurden. Dies verdeutlicht, dass Cyberkriminellen das Alter egal ist und sie selbst die jüngsten Gamer angreifen“, erklärt Vasily M. Kolesnikov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „. In der Hoffnung, dass Kinder und Jugendliche wenig oder gar keine Erfahrung oder Kenntnisse über die Methoden und Tricks der Cyberkriminellen haben, gehen sie davon aus, dass sie selbst auf die einfachsten Betrügereien hereinfallen. Deswegen müssen Eltern zum einen sehr aufmerksam verfolgen, welche Apps ihre Kinder herunterladen und ob auf ihren genutzten Geräten vertrauenswürdige Sicherheitslösungen installiert sind und zum anderen ihren Kindern beibringen, wie sie sich online richtig und sicher verhalten.“

Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz von Kindern vor Internetgefahren

  • Interesse an den Online-Aktivitäten der Kinder zu zeigen, ist wichtig. Eltern und Kinder sollten gemeinsam Sicherheitsmaßnahmen erlernen, um online sicher unterwegs zu sein. Entsprechend sollten Eltern klare Regeln dafür aufstellen, was ihre Kinder online tun dürfen und was nicht, und erklären, warum sie diese Regeln aufstellen.
  • Kinderschutz-Apps, wie Kaspersky Safe Kids [3] auf den Geräten der Kinder installieren und dies vorab mit dem Kind zu besprechen. Es ist wichtig, zu erklären, wie diese Apps funktionieren und warum sie für das sichere Surfen im Internet notwendig sind.
  • Eltern sollten die eigenen Internet-Gewohnheiten und Verhaltensmuster reflektieren, damit potenziell riskante Verhaltensweisen und Sicherheitsfehler nicht von den Kindern imitiert werden. Zudem sollten Kinder ermutigt werden, über ihre Online-Erfahrungen zu sprechen; vor allem über alles, was ihnen ein ungutes Gefühl gibt oder sie gar bedroht.
  • Gespräche über das Thema Cybersicherheit anhand von Spielen und anderen speziell Kinder entwickelten Büchern und Materialien, wie beispielsweise dem grünen Bär Midori Kuma von Kaspersky [4], unterhaltsam und interessant vermitteln.

Der vollständige Kaspersky-Report „The dark side of kids’ virtual gaming worlds” ist verfügbar unter https://www.kaspersky.com/blog/threats-in-kids-gaming-worlds/

 

[1] https://www.kaspersky.com/blog/threats-in-kids-gaming-worlds/

[2] https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Kinder-Jugendliche-ueber-zwei-Stunden-taeglich-Video-Computerspiele   

[3] https://www.kaspersky.de/safe-kids

[4] https://www.kaspersky.com/acq/midorikuma/de/kaspersky-midori-kuma-and-a-very-special-race.html


Nützliche Links:

Cyberangriffe auf junge Gamer im vergangenen Jahr weltweit um 57 Prozent gestiegen

Cyberkriminelle tarnen ihre Aktivitäten unter dem Deckmantel beliebter Games wie Roblox, Minecraft, Fortnite und Apex Legends
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