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  • Kaspersky-Studie legt Folgen des digitalen Fußabdrucks für das Berufsleben offen
  • Männer und Unter-34-Jährige: Häufiger negative Auswirkungen durch Social Media im Beruf
  • Mehr als ein Drittel unsicher, was das Internet über sie preisgeben könnt

Ein falscher Post auf den eigenen Social-Media-Kanälen kann sich negativ auf das Berufsleben auswirken, wie eine aktuelle Kaspersky-Studie zeigt [1]. Demnach spürten 29 Prozent der befragten Nutzer in Deutschland allein auf Grund eines Posts in Sozialen Medien negative Auswirkungen auf ihre berufliche Laufbahn. Weiteren 48 Prozent wäre es zudem unangenehm, ihrem Arbeitgeber den eigenen digitalen Fußabdruck komplett offenlegen zu müssen; 39 Prozent glauben, eine vollständige Offenlegung der eigenen Internet-Historie könne sich bei zukünftigen Bewerbungen negativ auswirken.

Generell bringt die Kaspersky-Studie einige Unterschiede zwischen Altersgruppen und Geschlechtern ans Licht, wenn es um mögliche Reputationsschäden, vermutete Folgen für die eigene berufliche Karriere oder die Kontrolle des eigenen digitalen Fußabdrucks geht. 36 Prozent der Männer, aber nur 23 Prozent der Frauen in Deutschland bekennen, dass sich ein Post in Sozialen Medien bereits negativ auf ihr Berufsleben ausgewirkt hat. Weitere 38 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen kennen jemanden, dem das passiert ist. Letzterem stimmen auch 38 Prozent der 16- bis 34-Jährigen zu, bei den Älteren sind es nur 30 Prozent. Selbst auf diese Art in Schwierigkeiten geraten ist bereits fast jeder Dritte (32 Prozent) der 16- bis 21-Jährigen. In der Altersgruppe 35-plus behauptet das nur jeder Vierte, obwohl bei diesen Befragten die Zeitspanne des bisherigen Arbeitslebens deutlich länger ist.

Digitaler Fußabdruck: Gefundenes Fressen für Arbeitgeber und Kollegen

Insbesondere potentiellen Arbeitgebern ergeben sich durch Social Media und Co. eines Bewerbers Einsichten in dessen Leben. So befürchtet mehr als jeder Dritte (36 Prozent) der in Deutschland Befragten, dass noch alte, vergessene Elemente des eigenen digitalen Fußabdrucks von anderen gefunden werden und negative Auswirkungen bei einer Bewerbung haben könnten – mehr Männer (42 Prozent) befürchten dies als Frauen (33 Prozent). 39 Prozent haben zudem Angst, dass sogar bereits gelöschte Inhalte einen Karriereknick nach sich ziehen könnten, weil diese – zum Beispiel als Screenshot – möglicherweise noch offline irgendwo gespeichert sein könnten.

Werden neue Mitarbeiter eingestellt, suchen die Kollegen ebenfalls gerne nach den Online-Profilen der Neulinge. 37 Prozent aller Befragten in Deutschland sind dabei auf Inhalte gestoßen, nach denen sie die neuen Kollegen beurteilt haben – dies bejahten vor allem Männer (42 Prozent) und die 16- bis 21-Jährigen (41 Prozent). Entsprechend glauben in beiden Gruppen jeweils 42 Prozent, dass sich eine vollständige Offenlegung der eigenen Internet-Historie bei zukünftigen Bewerbungen negativ auswirken könnte. Diese Sorge teilen jedoch nur 36 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Befragten von 35 und mehr Jahren. Insgesamt sind es 39 Prozent. 48 Prozent der Befragten in Deutschland sind daher froh, in jüngeren Jahren die Sozialen Medien nicht noch exzessiver genutzt zu haben. 37 Prozent sind sich unsicher, was das Internet alles über sie verraten könnte.

Online-Ich und wirkliches Ich – ein Unterschied

Die Ergebnisse der Kaspersky-Studie zeigen die wachsende Bedeutung von Privatsphäre und dem Recht auf Vergessenwerden eines jeden Nutzers im Internet, da alte Posts nicht immer die eigene, aktuelle Meinung zeigen. Noch klafft hier eine große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 43 Prozent der Befragten in Deutschland sagen, die Profile ihrer Sozialen Medien seien wenig authentisch beziehungsweise vermittelten ein falsches Bild ihrer Person. Mit Blick auf ihren Internet-Suchverlauf sind sogar 46 Prozent dieser Meinung, da der jeweilige Grund der Suche nicht ersichtlich würde.

„Wir können unserem digitalen Fußabdruck nicht entkommen. Unsere Daten sind ein Teil von uns und bleiben es oft ein Leben lang“, so Christian Milde, Geschäftsführer Central Europe bei Kaspersky. „Wir müssen lernen, die Langzeitfolgen geteilter Daten und deren Auswirkungen auf unser Leben besser einzuschätzen. Vor allem im beruflichen Umfeld können Spuren in den Sozialen Medien und Co. negative Auswirkungen auf die eigene Karriere haben. Es ist daher wichtig zu wissen, wie man sie schützen und sicher im Internet teilen kann. Allerdings ist eine vollständige Kontrolle der eigenen Online-Daten aufgrund der hohen Konnektivität in einer zunehmend digitaler werdenden Welt eine Herausforderung für Nutzer. Daher sollten die Wahrung der Privatsphäre und Datensicherheit als oberste Priorität gesehen werden. Dabei gilt: „weniger ist mehr“.“

„Social Media ist für viele Menschen eine einfache Möglichkeit, sich mit Freunden, Familie und Arbeitskollegen auszutauschen und Kontakt zu halten“, ergänzt Dr. Michael Littger, Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins Deutschland sicher im Netz (DsiN). „Doch bestimmte Informationen sollten nur mit bestimmten Personen geteilt werden - deshalb gibt es einige Schutzmaßnahmen zu beachten. Wir empfehlen dafür die Voreinstellungen nachzujustieren: hier können Privatschutz und IT-Sicherheit einfach erhöht werden. Unser DsiN-Tipp: Nehmen Sie sich die Zeit und stellen Sie die Einstellungen entsprechend um. Speziell für junge Menschen und Lehrkräfte unterstützen wir mit unserer Initiative „Digibits“ [3] digitale Kompetenzen in Sozialen Medien: Mithilfe spezieller Lernmodule, die Themen von Selfies bis Selbstdarstellung aufgreifen helfen wir beim verantwortungsvollen Umgang auch über die Schulzeit hinaus.“

Tipps der Kaspersky-Experten für mehr Datensicherheit

Die Experten von Kaspersky empfehlen Nutzern folgende Maßnahmen:

  • Generell: Erst mögliche Konsequenzen bedenken, dann Inhalte posten.
  • Feststellen, ob Daten (wie Login-Daten) bereits missbräuchlich genutzt werden. Es gibt hier eine Reihe von Tools, über die eine solche Prüfung möglich ist, wie etwa haveibeenpwned.com [4].
  • Nutzung der Google Aktivitätseinstellungen (beispielsweise im Browser oder Betriebssystem) [5].
  • Verhindern, dass private Daten in Google-Ergebnislisten auftauchen, indem beispielweise die Privatsphäreeinstellungen in Sozialen Medien entsprechend angepasst werden [6].
  • Regelmäßig sollten die Sicherheits- und Privacy-Einstellungen aller Social-Media-Accounts kontrolliert und nur das Nötigste erlaubt werden. Kaspersky bietet hierbei mit seinem Privacy Checker [7] im Internet eine übersichtliche Anleitung, wie bestimmte Datenschutz-Niveaus für einzelne Betriebssysteme, Soziale Medien und Online-Dienste auf unterschiedlichen Plattformen eingestellt werden können. Gleiches gilt für die Sicherheits- und Privacy-Einstellungen der genutzten Internet-Browser.
  • Auch die Einstellungen von Apps und anderer Online-Ressourcen sollten regelmäßig überprüft werden. Sie sind zu löschen, sobald man sie nicht mehr benötigt.
  • Moderne IT-Sicherheitslösung wie Kaspersky Security Cloud [2] unterstützen Nutzer beim Management und der IT-Sicherheit persönlicher Daten im Netz.

Die europaweiten Ergebnisse der Kaspersky-Studie sind verfügbar unter https://kas.pr/6zqf


[1] Für die Studie „The right to be forgotten“ hat Kaspersky mehr als 8.500 Nutzer aus elf europäischen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Österreich, Schweiz, Griechenland, Slowakei, Rumänien und Niederlande) befragt. In Deutschland wurden über 1.000 Internetnutzer befragt. In jedem Land gehörten 50 Prozent zur Generation Z (Altersgruppe 16 bis 21 Jahre). Jeweils 25 Prozent waren 22 bis 34 Jahre alt beziehungsweise 35 Jahre und älter. Die Ergebnisse sind verfügbar unter https://kas.pr/6zqf

[2] https://www.kaspersky.de/security-cloud

[3] https://www.digibits.de/materialien/unterrichtsablaeufe-und-materialien-selfies-und-kommunikation-in-sozialen-medien/

[4] https://haveibeenpwned.com/

[5] https://myaccount.google.com/intro/activitycontrols

[6] https://privacybee.com/blog/remove-your-name-from-google-searches/

[7] https://privacy.kaspersky.com/de/

Nützliche Links:

 

Karriere-Killer Social Media? Fast ein Drittel sah sich bereits mit negativen Auswirkungen im Berufsleben konfrontiert

29 Prozent der befragten Nutzer in Deutschland spürten allein auf Grund eines Posts in Sozialen Medien negative Auswirkungen auf ihre berufliche Laufbahn
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