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Seit dem Start der ersten Dating-Website in den 1990er Jahren ist das Online-Dating weltweit immer beliebter und selbstverständlicher geworden. Millionen von Menschen hoffen auf Online-Portalen die Liebe und den Partner fürs Leben zu finden. Allerdings kann die Partnersuche im Internet auch weniger schön in Online-Betrug, Zudringlichkeiten oder sogar Drohungen enden. Für ein sicheres und erfolgreiches Dating-Erlebnis sollte man sich die möglichen Gefahren bewusst machen und wissen, wie man ihnen aus dem Weg geht.

Gefahren des Online-Dating

Zu den Schattenseiten des Online-Datings gehört nicht nur, dass man einen Korb bekommt oder der Kontakt unvermittelt abgebrochen wird; der Umgang mit Fremden über das Internet birgt immer ein gewisses Risiko. Zu den möglichen Bedrohungen gehören:

Online-Dating-Betrugsmaschen

Von Dating-App-Betrug (auch Romantik- oder Liebesbetrug genannt) spricht man, wenn jemand meint, eine Beziehung oder einen passenden Partner über eine Online-Dating-Website oder -App gefunden zu haben, es sich bei dieser Person aber um einen Betrüger oder eine Betrügerin mit einem gefälschten Profil handelt. Diese Betrüger täuschen oder umwerben eine andere Person, um deren Vertrauen zu gewinnen. Letztlich geht es meist darum, Geld zu erbitten oder an genügend persönliche Informationen zu kommen, um die Identität des Opfers zu stehlen. Weitere Informationen zu gängigen Romantik-Betrugsmaschen finden Sie hier.

Gefälschte Dating-Apps und -Seiten

Nicht alle Dating-Apps oder -Seiten sind echt. Die regelrechte Flut von gefälschten Dating-Websites und betrügerischen Dating-Apps hat dazu geführt, dass das Better Business Bureau in den USA im Jahr 2022 explizit vor deren Nutzung gewarnt hat. Gefälschte Dating-Seiten sind oft schwer zu erkennen und die meisten Betroffen geraten über Online-Anzeigen oder eine Suchmaschine daran. Auf den ersten Blick geben sich diese Seiten sehr seriös, mit automatischer Anmeldung über Ihr Google- oder Facebook-Konto, Erfahrungsberichten, dem Hinweis "nur für Personen ab 18 Jahren" und Links zu Seiten, die man auch normalerweise erwarten würde, wie z. B. eine Datenschutzerklärung und Geschäftsbedingungen. Die Profile auf diesen gefälschten Websites sind jedoch meist gefälscht, und wenn man eines dieser Profile anschreiben möchte, muss man dafür bezahlen. Wenn Sie sich daraufhin beim Kundendienst beschweren, werden Sie feststellen, dass es auch diesen gar nicht gibt.

Gefälschte Profile oder Catfishing

Die Statistiken variieren, aber Schätzungen zufolge ist jedes zehnte Online-Dating-Profil gefälscht. Die Motive für die Erstellung eines gefälschten Dating-Profils sind vielfältig: In manchen Fällen geht es darum, ein Produkt an den Mann zu bringen oder zu bewerben, andere wiederum nutzen sie zum Catfishing (Vorspiegelung einer falschen Identität, um eine Beziehung mit jemandem einzugehen). Wieder andere verfolgen kriminelle Ziele und möchten auf diesem Wege an Ihr Geld kommen.

Belästigung und nicht erwünschte Nachrichten

Laut einer Studie des Pew Research Center aus dem Jahr 2020 sind bereits zahlreiche Frauen auf Dating-Websites und -Apps Opfer irgendeiner Form von Belästigung geworden. 57 % der weiblichen Online-Dater im Alter von 18 bis 34 Jahren gaben an, anzügliche Nachrichten oder Bilder erhalten zu haben, um die sie nicht gebeten hatten. In der gleichen Studie berichteten 19 % der Frauen zwischen 18 und 34 Jahren über Androhungen körperlicher Gewalt.

Stalking

Laut derselben Studie des Pew Center mussten 37 % der Online-Dating-Teilnehmer erleben, dass sie weiterhin Nachrichten von anderen Nutzern erhielten, obwohl sie klar signalisiert hatten, dass an einer weiteren Kommunikation kein Interesse bestehe. Das geht gelegentlich so weit, dass sich die Weigerung der anderen Seite, ein Nein zu akzeptieren, zu einem regelrechten Fall von Stalking entwickelt. Im schlimmsten Fall könnten Stalker herausfinden, wo Sie leben oder arbeiten, und Sie persönlich aufsuchen, um Sie weiter zu belästigen.

Online-Dating-Sucht

Für manche Menschen kann Online-Dating zur Sucht werden. Wenn Sie zu den regelmäßigen Nutzern solcher Apps gehören, sollten Sie ab und zu eine Pause einlegen. Das gibt Ihnen den notwendigen Abstand und sorgt dafür, dass Online-Dating weiterhin Spaß macht und nicht in Stress ausartet.

Warnzeichen bei der Nutzung von Dating-Apps

Sicherheit spielt im Umgang mit Dating-Apps eine sehr große Rolle. Auf folgende Warnsignale sollten Sie beim Chatten mit anderen Nutzern unbedingt achten:

  • Jemand, den Sie gerade erst über das Internet kennengelernt haben, bittet Sie, vielleicht wegen einer persönlichen Krise, um finanzielle Unterstützung.
  • Ihr Chat-Partner behauptet, in Ihrem Land zu wohnen, aber derzeit im Ausland oder auf Reisen zu sein, sodass ein baldiges Treffen nicht möglich ist.
  • Er/sie behauptet, gerade erst Witwer bzw. Witwe geworden zu sein und Kinder zu haben.
  • Er/sie verschwindet von der Website und taucht dann unter einem anderen Namen wieder auf.
  • Er/sie bleibt bei der Beantwortung Ihrer Fragen sehr vage.
  • Er/sie bombardiert Sie unmittelbar nach dem Kennenlernen mit übertriebenen Komplimenten und Liebesschwüren.
  • Er/sie ist sehr daran interessiert, Sie so schnell wie möglich von der Dating-Plattform wegzulocken und den Chat über eine andere Plattform wie WhatsApp fortzusetzen.
  • Er/sie fragt nach Ihrer beruflichen oder Privatadresse, vielleicht unter dem Vorwand, Ihnen Geschenke oder Blumen zu schicken.
  • Er/sie erzählt widersprüchliche oder melodramatische Geschichten über sich selbst.
  • Er/sie drückt sich sprachlich oder grammatisch unzusammenhängend aus.

Viele Betrüger bedienen sich dieser und ähnlicher Methoden, um auf die Schnelle eine Beziehung mit echten Nutzern aufzubauen und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Dabei kommen sie meist schnell zur Sache und versuchen, durch Schmeicheleien Ihr Vertrauen zu gewinnen oder Ihr Mitgefühl zu wecken.

Folgendes Verhalten sollten Sie unbedingt melden:

  • Bitten um finanzielle Unterstützung
  • Bitte um anzügliche Fotos
  • Nachrichten von Minderjährigen
  • Beleidigende oder anstößige Nachrichten
  • Offene Drohungen und Einschüchterungsversuche
  • Gefälschte oder doppelte Profile
  • Angebote von Produkten oder Services zum Kauf
Ein Paar tauscht Nachrichten auf einer Dating-App aus. Sicherheit beim Online-Dating ist wichtiger denn je.

Sicherheitstipps fürs Online-Dating

Sie können zwar nichts dafür, wenn sich jemand beim Online-Dating Ihnen gegenüber aggressiv oder unangemessen verhält, aber es gibt Schritte, die Sie unternehmen können, um die Sicherheit beim Online-Dating zu erhöhen. Hier einige nützliche Tipps, die Sie beachten sollten:

Unterschiedliche Fotos

Verwenden Sie nach Möglichkeit für Ihr Dating-Profil nicht dasselbe Foto wie bei Ihren Konten in den sozialen Medien. Es ist ein Leichtes, ein Bild über Google zurückzuverfolgen. Und wenn Sie dieselben Fotos auf Ihrem Dating-Profil wie auf Facebook und Instagram verwenden, könnten Sie darüber in den sozialen Medien gefunden werden. Von da aus können Betrüger anfangen, Informationen über Sie zusammenzutragen. Darüber hinaus sollten Sie keine Fotos einstellen, die Rückschlüsse auf Ihren Wohn- oder Arbeitsort zulassen. Diese Informationen können für Social Engineering genutzt werden: Ein Fremder könnte beispielsweise behaupten, er habe Sie im Büro gesehen und arbeite nicht weit von Ihnen entfernt. Tatsächlich handelt es sich nur um einen Versuch, Ihr Vertrauen zu erschleichen.

Schutz persönlicher Daten

Neben unterschiedlichen Fotos sollten Sie insgesamt so wenig persönliche Angaben wie möglich machen. Seien Sie zurückhaltend bei der Preisgabe von Informationen wie Nachname, Kontaktdaten, Geburtsdatum, Arbeitsort, wo Sie zur Schule gegangen sind, zu Auftritten in sozialen Medien usw. Anhand dieser Informationen könnten Hacker leichter Ihre Passwörter erraten. Oder sie könnten könnten sie in Phishing-Mails verwenden. Daher ist es ratsam, nur den Vornamen oder einen Spitznamen anzugeben.

Kein Link zu Ihren Social Media-Profilen

Halten Sie Ihr Dating-Profil von Ihren persönlichen Konten in den sozialen Medien getrennt. Wahrscheinlich haben Sie in diesen Konten mehr von sich preisgegeben, das von Hackern oder Betrügern verwendet werden könnte. Sie sollten die Datenschutzeinstellungen für sämtliche Social Media-Konten von Zeit zu Zeit durchgehen und sich vergewissern, dass sie auf eine Schutzstufe eingestellt sind, mit der Sie gut leben können.

Austausch nur über die Dating-App

Wenn Sie mit einem potenziellen Date oder jemandem, den Sie gerade erst kennengelernt haben, chatten, sollten Sie innerhalb der Dating-App bleiben. Oft versuchen Betrüger, ihre Opfer auf verschlüsselte Messaging-Plattformen wie WhatsApp zu locken, wo ihr Verhalten weniger leicht überwacht werden kann. Innerhalb der Dating-App genießen Sie zusätzlichen Schutz, da einige Apps das Versenden von Links in Nachrichten unterbinden und die meisten über eine Melde- oder Blockierfunktion verfügen. Und wenn sich der erwünschte Erfolg nicht einstellt, können Sie zumindest sicher sein, dass die andere Person nicht Ihre Nummer hat.

Einschränken der Standorteinstellungen

Deaktivieren Sie die Standorteinstellungen der App oder verwenden Sie sie nur sparsam. Es ist besser, ein größeres Netz auszuwerfen, als das Risiko einzugehen, dass Fremde Rückschlüsse darauf ziehen können, wo Sie leben oder arbeiten.

Nur vertrauenswürdigen Websites

Es gibt Tausende von Dating-Apps weltweit. Nicht alle sind von gleicher Qualität. Recherchieren Sie, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden. Lesen Sie die Online-Bewertungen und bitten Sie Freunde um Empfehlungen. Oft sind Ihre persönlichen Daten bei den größeren und bekannteren Websites besser geschützt. Wenn Sie sich später entscheiden, eine bestimmte Dating-App nicht mehr zu nutzen, sollten Sie Ihr Profil löschen.

Unangemessenes Verhalten melden

Auf Sicherheit bedachte Dating-Apps ermutigen ihre Nutzer, aggressives oder illegales Verhalten zu melden. Sie bieten in der Regel auch die Möglichkeit, einzelne Nutzer zu sperren, deren Verhalten Ihnen nicht behagt. Wenn Sie jemand belästigt oder versucht, an Ihr Geld zu kommen, wenden Sie sich an das Support-Team der Dating-Website.

Keine Interaktion mit verdächtigen Profilen

Wenn die Person, die Ihnen vermittelt wurde, nur wenige Informationen und nur ein Bild gepostet hat, handelt es sich möglicherweise um ein gefälschtes Konto. Seien Sie zurückhaltend bei der Kontaktaufnahme, wenn Sie so wenig über diese Person wissen. Hören Sie auf Ihre Bauchgefühl, wenn es darum geht zu entscheiden, ob diese Person es ernst mit Ihnen meint.

Video-Chat vor dem persönlichen Treffen 

Wenn Sie fündig geworden sind und mit Ihrem potenziellen Date auch schon gechattet haben, empfiehlt es sich, vor einem persönlichen Treffen einen Videochat zu vereinbaren. Auch darüber können Sie feststellen, ob Ihr Gesprächspartner wirklich die Person ist, die sie in ihrem Profil vorgibt zu sein. Sperrt sie sich vehement gegen einen Videoanruf, ist das zumindest verdächtig.

Erzählen Sie einem Freund, was Sie vorhaben

Bevor Sie sich mit Ihrem Online-Date im wirklichen Leben treffen, erzählen Sie einem Freund, mit wem Sie sich treffen, wohin Sie gehen und wann Sie voraussichtlich wieder zu Hause sind. Sie könnten auch einen "Kontrollanruf“ einplanen, d. h. sich während des Dates von einem Freund anrufen lassen, um zu klären, ob alles in Ordnung ist.

Treffen an einem öffentlichen Ort bei eigener An- und Abfahrt

Für Ihr erstes Treffen sollten Sie einen öffentlichen Ort wählen und selbst organisieren, wie sie dorthin und von dort auch wieder wegkommen. So können Sie selbst entscheiden, wann Sie gehen wollen. Installieren Sie mehrere Ride Sharing-Apps auf Ihrem Smartphone, damit Sie bei Bedarf darauf zurückgreifen können. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Handy vollständig aufgeladen ist, oder nehmen Sie ein Ladegerät oder eine Powerbank mit. Lassen Sie den anderen nicht wissen, wo genau Sie wohnen.

Halten Sie Maß

Häufig kommt bei einem Date Alkohol ins Spiel. Versuchen Sie, Maß zu halten, und fühlen Sie sich nicht verpflichtet zu trinken, nur weil Ihr Date trinkt. Bleiben Sie aufmerksam und wachsam. Lassen Sie Ihr Getränk nicht unbeaufsichtigt und halten Sie die ersten paar Dates kurz. Manche Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie etwas zur Selbstverteidigung bei sich tragen, z. B. ein Pfefferspray oder eine leistungsstarke Taschenlampe.

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl

Verlassen Sie sich immer auf Ihr Bauchgefühl und scheuen Sie sich nicht, ein Date oder die Kommunikation mit jemandem zu beenden, wenn Sie dabei kein gutes Gefühl haben. Auch wenn es sich unhöflich anfühlt – Ihre Sicherheit geht vor. Wenn Sie sich während Ihres Dates unwohl oder unsicher gefühlt haben, blockieren oder melden Sie die Person, damit sie nicht mehr mit Ihrem Profil interagieren kann.

Schützen Sie sich und Ihre Geräte

Grundsätzlich ist der Königsweg zu mehr Online-Sicherheit eine hochwertige Internet-Sicherheitssoftware. Eine Sicherheitssoftware kann Sie davor bewahren, auf schädliche Links von Betrügern zu klicken, und schützt Sie außerdem vor anderen Bedrohungen wie Viren, Ransomware und Phishing-Angriffe im Allgemeinen. Darüber hinaus behält sie Ihre persönlichen Daten im Auge, indem sie Ihre Privatsphäre schützt und E-Mails, Bankkonten, Kreditkarten und andere Informationen überwacht, die Betrüger oder Identitätsdiebe missbrauchen könnten.

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