Wie man Accounts teilt, ohne dabei Tränen vergießen zu müssen

Viele Dienste erlauben das Teilen von Abos mit der Familie. Wir erklären Ihnen, wie die bekanntesten Dienste das Kontoteilen handhaben.

Die digitale Welt besteht aus vielen Abonnement-pflichtigen Diensten, die man über ein Konto genießen kann. Aber nicht jeder möchte ein Abonnement abschließen oder jeden Monat für einen Haufen an Abos zahlen, insbesondere wenn man sich das Konto eines Freundes oder Verwandten ausleihen kann. Doch darf man das überhaupt? Wir tauchen in die Welt der Abo-Dienste ein und erklären Ihnen, wem Sie die Inhalte der beliebten Dienste „leihen“ können und zu welchen Bedingungen. Und was passiert könnte, wenn Sie versuchen, die Regeln zu biegen.

 

Wie man ein Netflix-Abo teilt

Sie können Ihr Netflix-Abonnement mit Ihrer Familie teilen, auch wenn es sich dabei um ein Basis-Abo handelt. Dazu können Sie in Ihrem Konto bis zu fünf separate Profile für sie erstellen und bei Bedarf die Option Kids auswählen.

Standardmäßig ist nur das Passwort für Ihr Konto erforderlich, um sich bei einem der Profile anzumelden. Sie können jedoch ein Erwachsenenprofil (sowie die Erstellung neuer Profile) mit einem zusätzlichen vierstelligen PIN-Code schützen (und die Erstellung neuer Profile blockieren). So können Kinder auch nicht auf Erwachseneninhalte zugreifen.

Mit dem Basis-Plan ist es nicht möglich, den Dienst auf mehreren Geräten gleichzeitig zu nutzen, so dass Sie sich für die Nutzung abwechseln müssen. Außerdem können Sie Filme und Serien auf nur ein Gerät herunterladen. Mit den Standard- und den Premium-Abos können Sie Inhalte auf zwei bzw. vier Bildschirmen ansehen und die gleiche Anzahl von Geräten zum Herunterladen verwenden.

Gemäß den Nutzungsbedingungen dürfen Sie Ihr Passwort nur an Mitglieder desselben Haushalts weitergegeben werden. In der Praxis teilen jedoch viele Benutzer ihr Netflix-Konto mit entfernten Verwandten, Freunden, Kollegen und mehr.

Obwohl das Management von Netflix dazu neigt, wegzuschauen, rasselt das Unternehmen hin und wieder mit dem Säbel. Um sicher zu gehen, halten Sie sich an die Regeln. Wenn Sie Ihr Konto mit jemanden teilen, der nicht in Ihrem Haushalt wohnt, sollten Sie zumindest Acht geben.

 

Wie man ein Spotify-Abo teilt

Spotify bietet ein Premium-Familienabo an, damit die Familie den Dienst nutzen kann. Das Passwort muss dabei nicht weitergegeben werden (und Spotify verbietet diese Praxis sogar). Familienmitglieder können dem Abonnement per Einladung hinzugefügt werden und jeder eingeladene Benutzer hat sein eigenes eigenständiges Konto.

Man kann das Spotify-Abonnement mit bis zu sechs Verwandten teilen. Alle müssen jedoch an der gleichen Adresse wohnen, und im Vergleich zu Netflix ist es wahrscheinlicher, dass Spotify bei Verdacht Ermittlungen anstellt. Vor einigen Jahren begann das Unternehmen, gegen potentielle Übertreter vorzugehen und bat um Bestätigung der Adresse, einschließlich genauer GPS-Koordinaten. Obwohl dieses Unterfangen schließlich von Spotify abgebrochen wurde, sieht die Nutzungsvereinbarung immer noch die Verpflichtung vor, den Wohnort auf Google Maps anzugeben.

 

Wie man ein AmazonPrime-Abo teilt

Auch bei Amazon man mit Amazon-Haushalt das Konto mit der Familie teilen. Wie bei Spotify treten Familienmitglieder auf Einladung bei und jeder hat sein eigenes Konto.

Bis zu sechs Personen können einem Amazon-Haushalt beitreten. Allerdings dürfen nur zwei Erwachsene pro Haushalt beitreten. Bei den restlichen vier Konten handelt es sich um Mitgliederkonten für Jugendliche (13-17) oder Kinder (12 und jünger), deren Möglichkeiten stark eingeschränkt sind. So können Teenager beispielsweise Einkäufe tätigen, die aber vorher von den Erwachsenen genehmigt werden müssen. Kinder dürfen überhaupt kein Geld ausgeben, und die Inhalte für sie (Bücher, Filme, Spiele usw.) werden von ihren Eltern ausgewählt.

Das bedeutet, dass Sie Amazon Prime nicht mit Ihren Freunden teilen können. Eine weitere Einschränkung bei Amazon-Haushalt stellt die 180 Tage Frist da, die greift, sobald ein Erwachsener aus dem Amazon-Haushalt entfernt wird. Diese Person darf erst wieder 180 Tage später einem Amazon-Haushalt beitreten. Amazon kann so besser gegen Vertragsverletzungen vorgehen, ohne dabei auf Ortung zurückgreifen zu müssen.

 

Wie man ein YoutubeTV-Abo teilt

Google verbietet, wie viele Unternehmen, das Teilen von Passwörtern. Stattdessen können Sie auf YouTube TV eine Familiengruppe für bis zu fünf Personen erstellen, die den Dienst ohne zusätzliche Kosten nutzen können. Diese Option steht nur US-Bürgern zur Verfügung.

Familiengruppen können von Erwachsenen erstellt werden, die nicht bereits Mitglieder einer anderen Familiengruppe sind. Außerdem muss man sich auf YouTube mit dem eigenen Google-Konto anmelden und nicht mit der G Suite. Sie können ein Abonnement mit bis zu fünf Haushaltsmitgliedern teilen, die ebenfalls über ein Google-Konto verfügen müssen und keiner anderen Familiengruppe angehören dürfen. Beachten Sie, dass hinzugefügte Mitglieder mindestens 13 Jahre alt sein müssen. Für jüngere Kinder gibt es das separate YouTube Kids, das kostenlos genutzt werden kann.

Nicht-US-Bürger können sich ein Familienabonnement auf YouTube Premium teilen, das zwar teurer ist, aber nicht nur Zugang zum Fernsehen, sondern auch zu YouTube Music und YouTube Kids ohne Werbung bietet. In einigen Ländern wie z.B. Weißrussland, Venezuela, Israel, Island, Slowenien, Südkorea und Island ist diese Option nicht verfügbar.

Alle Gruppenmitglieder müssen im selben Haushalt wohnen. Um sicherzustellen, dass die Mitglieder zusammen wohnen, fragt Google bei der Anmeldung nach der Postleitzahl oder verlangt Zugriff auf den Standort des Geräts und kontrolliert jeden Monat die Anmeldung.

Was die gleichzeitige Nutzung von YoutubeTV betrifft, so ist man auf drei Geräte beschränkt. Wenn ein Benutzer gleichzeitig YouTube-TV auf einem Tablet und einem Fernseher streamt, wird dies als zwei Streams zählt.

 

Wie man ein Apple-Abo teilt

Ihre Apple-Medienbibliothek kann auch mit der Familie geteilt werden. Die Familienfreigabe funktioniert mit bis zu sechs Personen jeden Alters (für Kinder unter 13 Jahren müssen Sie zunächst eine Apple ID für Kinder erstellen). Allgemeine Abonnements sind jedoch nicht auf Geräten mit iOS 7 oder OS X Mavericks (oder älteren Versionen) verfügbar. Außerdem können Sie nicht gleichzeitig in zwei Freigabegruppen sein und Apple erlaubt einen Gruppenwechsel nur einmal im Jahr.

Sie können den Mitgliedern der Familiengruppe Zugang zu Ihren Abonnements und Einkäufen gewähren, ihnen Ihre Pläne und Ihren Standort mitteilen und ihnen bei der Suche nach verlorenen Geräten helfen, usw. Beachten Sie jedoch folgende Einschränkungen: Bücher, Musik, Filme und Fernsehsendungen können auf nicht mehr als zehn Geräte heruntergeladen werden, von denen fünf Computer sein können (diese Regel gilt nicht für Apps); und zweitens sind einige Inhalte nicht in allen Ländern und Regionen verfügbar, so dass Sie z.B., wenn jemand aus Ihrer Familie im Ausland lebt, Ihre Einkäufe möglicherweise nicht mit ihm teilen können.

Darüber hinaus können Sie Einzel- und Studentenabonnements, In-App-Käufe und bestimmte Programme oder Artikel, die jemand aus der Familiengruppe aus der Liste der Käufe ausgeblendet hat, nicht mit Familienmitgliedern teilen. Letztere verbleiben jedoch auf den Geräten, wenn sie dort bereits heruntergeladen wurden.

Beachten Sie auch, dass der Leiter der Familiengruppe für alle Einkäufe bezahlt. Um zu verhindern, dass Kinder das elterlichen Portemonnaie missbrauchen, bietet Apple die Möglichkeit, eine „Kaufanfrage“ einzurichten, um zu verhindern, dass die Kinder hinter Ihrem Rücken Geld ausgeben. Natürlich kann man auch erwachsene Freunde einladen oder wen auch immer, aber nur, wenn Sie sich sehr großzügig fühlen. Sie können auch alle Personen, für die Sie nicht bezahlen möchten, aus der Familiengruppe entfernen.

 

Wie man Spiele auf Steam teilt

Sie können Ihr Steam-Konto nicht mit anderen teilen, aber Sie können Ihre Spiele teilen. Dazu müssen Sie die gemeinsame Nutzung der Familienbibliothek aktivieren. Ihre Freunde und Familienmitglieder erhalten dann Zugang zu Ihrer Sammlung und können mit ihren eigenen Charakteren Spiele spielen. Das heißt, sie können fast vollständig in das Spiel eintauchen, aber eben nur fast, da die Gastspieler keine herunterladbaren Inhalte (zusätzliche Karten, Ingame-Gegenstände, Skins usw.) kaufen dürfen.

Den Nutzungsbedingungen zufolge darf die Familienbibliothek mit bis zu fünf Personen geteilt werden, die über eigene Steam-Konten verfügen, die Ihre Spiele auf zehn von Ihnen autorisierten Geräten spielen können. Und sie müssen nicht einmal an der gleichen Adresse wohnen.

Steam empfiehlt jedoch nicht, Ihre Bibliothek mit Fremden zu teilen: Wenn jemand dabei erwischt wird, wie er beim Spielen Ihrer Spiele beim Cheaten erwischt wird oder den Dienst missbraucht, werden Sie möglicherweise gebannt oder daran gehindert, Ihre Sammlung erneut mit anderen zu teilen.

Weitere Einschränkungen sollten beachtet werden: Erstens können Sie Ihre Bibliothek nicht „teilweise“ mit anderen teilen. Entweder teilen Sie Ihre gesamte Bibliothek oder gar nichts. Zweitens: Spiele, die Aktivierungsschlüssel oder Abonnements von Dritten erfordern, unterliegen nicht den Regeln für die gemeinsame Nutzung der Familienbibliothek. Drittens kann ein gemeinsam genutztes Spiel immer nur von einer Person gleichzeitig gespielt werden, wobei der Besitzer Vorrang hat.

 

Wie man ein Hulu-Abo teilt

Der Hulu-Streamingdienst steht nur US-Bürgern zur Verfügung. Darüber hinaus können Sie das Abonnement nur mit einer amerikanischen Bankkarte oder über PayPal oder Venmo bezahlen. Wenn Sie den Dienst nutzen können, können Sie bis zu sechs Profile für Verwandte innerhalb eines Kontos erstellen. Darüber hinaus können Sie sich mit Hulu von einer unbegrenzten Anzahl von Geräten aus einloggen, aber immer nur auf zwei Geräten gleichzeitig Filme ansehen. Wenn Sie versuchen, von einem dritten Gerät zu streamen, zeigt der Dienst eine Fehlermeldung an.

Wenn Ihnen diese Einschränkungen nicht zusagen, können Sie sich für das viel teurere Hulu + Live TV-Paket entscheiden, das es Ihnen gegen eine zusätzliche Gebühr erlaubt, Filme von beliebig vielen Geräten gleichzeitig anzusehen. Für einige Arten von Inhalten, wie z.B. HBO-Serien, gibt es immer noch eine Begrenzung (bis zu fünf Geräte gleichzeitig). Und in jedem Fall müssen sich die Computer und Fernsehgeräte alle innerhalb des Heimnetzwerks befinden, was Sie bei der Abonnierung des Live-TV-Paket angeben müssen. Hulu macht eine Ausnahme für bis zu drei Mobilgeräten, solange diese mindestens einmal pro Monat über das Heimnetzwerk „einchecken“.

Die regulären Hulu- und Live-TV-Pläne decken nur Online-Streaming ab, und zwar mit Werbung. Der Dienst bietet die gleichen Tarife ohne Werbung an, was es Ihnen unter anderem ermöglicht, Filme herunterzuladen und offline anzuschauen. Diese Optionen sind natürlich teurer. Mit einem solchen Abonnement können Sie bis zu 25 Filme auf fünf Geräte gleichzeitig herunterladen, aber Sie müssen sie innerhalb von 30 Tagen anschauen, und einige Premium-Inhalte können im Allgemeinen nicht heruntergeladen werden.

Die gemeinsame Nutzung des Dienstes mit Familie oder Freunden bedeutet, dass Sie ihnen Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort mitteilen, da auch hier nur ein Konto verwendet wird. Vermeiden Sie deshalb Ihr Hulu-Abonnement außerhalb einer kontrollierten Gruppe zu teilen. Jeder Benutzer, der sich mit dem Konto verbindet (mit Ausnahme von Kindern, die spezielle Profile haben), hat Zugang zu den Kontoeinstellungen, obwohl Ihre Zahlungsdetails verborgen sind.

Warum Sie es vermeiden sollten, Ihr Passwort zu teilen

Obwohl viele Dienste die gemeinsame Nutzung von Passwörtern verbieten und andere das Teilen innerhalb der Familie erlauben, nutzen Menschen oft die Konten von Freunden, Kollegen und anderen. Laut einer in den USA durchgeführten Umfrage von Zebra Insurance haben 79% der Benutzer ihr Passwort an jemanden weitergegeben, der nicht bei ihnen wohnt.

Das kann ein Problem sein. Das Konto könnte zum Beispiel wegen Verstoßes gegen die Nutzungsbedingungen gesperrt werden. Oder vielleicht entscheidet sich ein Kollege, den Sie für vertrauenswürdig hielten, Ihr Abonnement (auf Ihre Kosten und ohne Ihr Einverständnis) zu verlängern. Und wenn Sie ein einziges Passwort für verschiedene Dienste verwenden, kann man sicherlich nicht nur Fernsehsendungen sehen, sondern auch Zugang zu anderen Dingen, zum Beispiel zu Ihren E-Mails oder Social-Media-Konten bekommen. Ganz zu schweigen davon, dass ein völlig Fremder das Passwort abfangen könnte.

Daher raten wir dringend davon ab, Ihre Passwörter mit anderen zu teilen. Auch sollten Sie niemals das Passwort einer anderen Person online kaufen, da es gestohlen werden könnte. In diesem Fall wird der tatsächliche Besitzer des Kontos wahrscheinlich das Passwort wiederherstellen und Sie mit leeren Händen zurücklassen. Es lohnt sich um einiges mehr, stattdessen die von den Diensten angebotenen Optionen zu nutzen.

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