Fast jedes zweite Kind ist in sozialen Netzwerken unterwegs

Eine aktuelle Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zum Mediennutzungsverhalten von Kindern (KIM 2010) zeigt, dass fast die Hälfte der 6- bis 13-Jährigen Soziale Netzwerke nutzt. Das sind doppelt so viele

Eine aktuelle Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zum Mediennutzungsverhalten von Kindern (KIM 2010) zeigt, dass fast die Hälfte der 6- bis 13-Jährigen Soziale Netzwerke nutzt. Das sind doppelt so viele wie noch vor drei Jahren. Mitte des Jahres 2010 hat allein Facebook die magische Grenze von 500 Millionen Nutzern erreicht. Und die Facebook-Gemeinde ist äußerst aktiv: Der durchschnittliche Facebook-Nutzer hat 130 virtuelle Freunde, und mehr als 50 Prozent der Nutzer loggen sich täglich auf der Seite ein.
Daher ist es für die Eltern umso wichtiger zu wissen was bei Facebook und Co. passiert und bei der Nutzung beachtet werden muss. Welche Daten kann man preisgeben, wo sollte man sich lieber bedeckt halten und was kann im Ernstfall passieren? Denn verbieten kann man den Umgang im Netz den Kindern nicht.
Identitätsdiebstahl und Datenschutz
Eine der Hauptgefahren ist nach wie vor der sogenannte Identitätsdiebstahl. Ein großes Risiko ist das Kapern einer digitalen Identität („Identity Hijacking“). Dabei wird ein Profil des Opfers unter dessen richtigem Namen angelegt und der echte Freundeskreis unterwandert. Die Identitätsdiebe pflegen die Kontakte und drohen dann dem Opfer mit der Veröffentlichung peinlicher Bilder oder kompromittierender Kommentare.
Eine weitere Gefahr droht wenn die Passwörter gestohlen werden. Auch hier machen sich Hacker die Mühe entsprechende Webseiten detailgetreu nachzubauen. Um einen Nutzer auf eine solche Seite zu locken, verwenden Hacker zum Beispiel E-Mails, die einen Link zur gefälschten Webseite enthalten. Loggt sich der User dort ein, sind Logindaten und Passwort verloren.
Datenschutz ist ein weiteres Thema rund um die Social Networks. Oft sind die Standardeinstellungen zum Nutzerdatenschutz viel zu locker gesetzt. Ein eigenes Nachprüfen und Anpassen ist da oft unvermeidlich. Tut man dies nicht, gibt man um Einiges mehr von sich preis, als man vielleicht ahnt. Da können die letzten Partybilder nicht nur peinlich sondern auch problematisch werden, gerade bei Einstellungsgesprächen. Und letztendlich liegt es an den Eltern die entsprechenden Sicherheitseinstellungen vorzunehmen.
Da sich Verhaltensweisen aus dem „normalen“ auf das virtuelle Leben leicht übertragen lassen, sind auch in den Social Networks Manieren nicht ganz zu vernachlässigen. Von plötzlichen Gefühlsausbrüchen oder wüsten Beleidigungen sollte man also eher absehen. Denn immer gilt die Devise: poste auf Facebook nur das, was du auch auf deine Hauswand sprühen würdest… und das auch Monate später!
Cyber-Mobbing
Ein ganz anderes Thema ist dagegen Cyber-Mobbing. Insbesondere Kinder und Jugendliche haben hier zu leiden. So sollte man sich von vornherein genau überlegen welche Informationen man mit der Öffentlichkeit oder auch nur seinen „Freunden“ teilt. Muss es neben der E-Mail Adresse wirklich auch die Telefonnummer sein? Oder gar die eigene Anschrift? Gerät man in die Situation, terrorisiert beziehungsweise gestalkt zu werden, ist der Wechsel beispielsweise einer E-Mail-Adresse schneller und einfacher getan als der Wechsel der Telefonnummer. Von der Adresse ganz zu schweigen. Je jünger der Nachwuchs ist, desto leichter lässt sich dieser sensibilisieren. So können Eltern das Konto beim entsprechenden Sozialen Netzwerk gemeinsam mit den Kindern anlegen und dabei gleich erklären, weshalb man welche Inhalte privat hält und nach welchen Kriterien Freigaben erteilt werden sollten.
Malware
Auch die Verbreitung von Schadprogrammen wird über Soziale Netzwerke immer beliebter. Dabei gibt es unter anderem Attacken, die es speziell auf Facebook-Nutzer abgesehen haben. So haben Kaspersky-Experten eine gefährliche App entdeckt, die sich über den Facebook-Chat verbreitet und aus der Neugier der Nutzer Geld macht, indem sie den Versand einer bestimmten SMS provoziert. Ein weiteres bekanntes Beispiel ist der Wurm Koobface, der Facebook-Nutzer in mehreren Wellen über private Nachrichten kontaktierte und einen Link hinterließ. Klickte der Empfänger darauf, wurde der PC infiziert und konnte anschließend von Hackern ferngesteuert werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: die Verwendung eines zuverlässigen Sicherheitskonzeptes ist zwar nach wie vor unerlässlich, am Ende zählt jedoch nur der gesunde Menschenverstand.
Tipps

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