Sind Sie gut im Multitasking?

Wir haben alle schon von den sogenannten Multitasking-Experten gehört. Aber sind sie wirklich so gut, wie sie behaupten?

Unterbrechen Sie mich, wenn Sie das schon einmal gehört haben: „Ich bin ein großartiger Multitasker. Ich kann gleichzeitig chatten, jemandem zuhören und nebenbei sogar noch Notizen machen!“

Wahrscheinlich haben Sie das entweder selbst von sich behauptet oder es von einem Freund oder Kollegen gehört. Ungeachtet dessen, wer dies gesagt hat — die Frage ist: glauben Sie das wirklich?

Es ist in Ordnung ehrlich zu sein. Wenn Sie jedoch zu einer der oben genannten Möglichkeiten „ja“ gesagt haben, irren Sie sich leider.

Sie müssen nicht auf meine bloßen Worte vertrauen: Kaspersky Lab hat eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, wie sehr moderne Menschen von ihren elektronischen Geräten abhängig sind.

2015 hat sich Kaspersky Lab mit dieser Frage näher befasst und herausgefunden, dass viele von uns erheblich von ihren Smartphones abhängen und in ihnen sogar die wichtigsten Daten speichern.  Der Verlust ihres Gerätes würde für diese Personen von entscheidender Bedeutung sein. Dieses Phänomen wird „digitale Amnesie“ genannt.

Aber was hat dies mit Smartphones und Multitasking zu tun?

Die Studie zeigte, dass 44 Prozent aller Geschäftsleute bereitwillig zugeben, dass sie während der Meetings digitale Notizen machen. Der Nachteil hierbei ist, dass ihnen dadurch wertvolle inhaltliche und emotionale Informationen oder Verhaltensweisen entgehen. Hinzu kommt, dass diese Informationen oft ausschlaggebend sind, um die Botschaften voll und ganz zu verstehen, was wiederum die Grundvoraussetzung ist, um sich später an diese erinnern zu können.

Obendrein haben 13 Prozent der befragten Personen zugegeben, dass sie vollkommen aufgeschmissen wären, wenn ihnen ihre digitalen Notizen abhandenkommen würden.

Dr. Gorkan Ahmtoglu, Dozent für Wirtschaftspsychologie am University College London erläutert: „Das menschliche Erinnerungsvermögen ist beschränkt. Der Nachteil am bloßen Zuhören und Sicherinnern ist, dass dies vom Erinnerungsvermögen einer Person abhängig ist; die Übertragung von Informationen des Kurzzeitgedächtnisses an das Langzeitgedächtnis ist sehr schwierig und der Erfolg hängt davon ab, wie gut wir das behandelte Thema verstanden haben. Wenn uns die Information nicht bekannt ist, oder wir diese nicht voll und ganz begreifen, sollten so viele digitale Notizen wie möglich gemacht werden, um diese später noch einmal durchzusehen und ein Verständnis für das behandelte Thema aufzubauen.“

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Unsere Studie hat ebenfalls aufgedeckt, dass viele professionelle Geschäftsleute eher dazu tendieren, während den Konferenzen einfach alles zu notieren, um ein Echtzeitprotokoll des Meetings oder der Präsentation zu haben und stattdessen nicht aktiv zuhören. 46 Prozent dieser befragten Personen glaubt fest daran, dass ihnen diese sachbezogenen Aufzeichnungen eher dienen. Die Mehrheit der Beteiligten (67 Prozent) stimmte ebenfalls damit überein, dass digitale Notizen besser gespeichert und weitergegeben werden können, anstatt sich nur auf gehörte Informationen zu verlassen.

Wir hängen erheblich von Notizen ab, die auf „externen Speichermedien“ aufbewahrt werden. Dies bietet eine große Angriffsfläche für unfaire Kollegen, Rivalen und Cyberkriminelle. Früher haben Spione nur Gespräche belauscht, heutzutage ist der Schaden weitaus größer, da Informationen beschädigt, gelöscht oder sogar diskret ausgetauscht werden können.

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Da es keine unangreifbaren Geräte gibt, kann ein solcher Zwischenfall dem Geschädigten viel Ärger bereiten. Auch wenn sich das mitunter beängstigend anhört, haben wir noch nicht die Hoffnung aufgegeben. Wir leben in einem technologisch fortgeschrittenen Zeitalter und sollten uns demnach nicht nur auf unser Erinnerungsvermögen verlassen. Gleichzeitig sollten wir uns auch nicht allein auf die Technologie verlassen, sondern einen Mittelweg finden.

In einem vergangenen Post habe ich über LiveScribe berichtet; diese Funktion hilft mir, meine Notizen mit Audiokommentaren zu kombinieren und diese mit internationalen Kollegen, die eine Konferenz versäumt haben, zu teilen. Dieses Tool kann dabei helfen, die Lücke zu schließen.

Ahmetoglu erklärt: „Wenn jemand sehr mit behandelten Thema vertraut ist, dann ist das aktive Zuhören ein effizienter Weg, um das gesamte Informationspaket aufzunehmen, anstatt es auf einem Gerät zu speichern — so kann unserer Gehirn die Tagespunkte in Echtzeit verarbeiten.“

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Ich frage Sie also nochmals — Sind Sie ein guter Multitasker? Hinterlassen Sie uns Ihre Antwort in der unten angeführten Rubrik für Kommentare. Den kompletten Bericht können Sie auch hier lesen.

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