Die Technologie entwickelt sich unaufhörlich weiter – und mit ihr die Art und Weise, wie wir mit dem Internet umgehen. Noch in den 1990er Jahren war die Sicherheit unserer E-Mails unsere einzige Sorge. Dann kam Online-Banking auf. Heute sind unsere Smartphones vernetzt, wir sind bei Facebook und nutzen das Internet in praktisch jedem Bereich unseres Lebens. Dabei werden wir kontinuierlich verfolgt. Nicht nur unser Internetanbieter speichert unser Surfverhalten – es wird auch von Facebook und möglicherweise sogar von weiteren Werbeunternehmen präzise erfasst. Sogar unsere IoT-Geräte haben das Potenzial, unser Verhalten bis ins Detail an ihre Hersteller weiterzugeben. Und als wäre das alles nicht ohnehin schon Risiko genug für unsere Privatsphäre, eröffnet jede technologische Innovation nicht nur uns, sondern auch Hackern neue Möglichkeiten.
Vielleicht ist Ihnen gar nicht bewusst, wie viele private Informationen über Sie im Internet zu finden sind. Schauen wir uns an, welche Ihrer Daten online sein könnten und warum sie für Hacker interessant sind.
Vielleicht ist Ihnen gar nicht bewusst, dass diese Daten irgendwo gespeichert werden. Vielleicht sind Sie aber auch überhaupt nicht begeistert davon, dass Facebook Ihren Freunden sagen will, was Sie gerade gekauft oder welchen Song Sie sich gerade angehört haben. Oder Sie finden es geradezu gruselig, dass die Website Ihrer Tageszeitung Ihnen Werbung für Produkte anzeigt, nach denen Sie vor zwei Wochen online gesucht haben.
Hacker entwickeln ihre Techniken ständig weiter. Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt ist Phishing eine Standardmethode: Gefälschte E-Mails im Namen Ihnen bekannter Unternehmen locken Sie auf täuschend echt aussehende Websites oder enthalten Links, die Malware auf Ihrem Computer installieren. Heute sind die Gefahren noch vielfältiger geworden und Cyberkriminelle versuchen auch in den sozialen Netzwerken, mit gefälschten Links und Konten-Hacking an Ihre privaten Daten zu gelangen.
Öffentliche WLANs sind eine tolle Sache, wenn Sie Ihre Arbeit gern entspannt im Café erledigen möchten. Sie sind aber auch ein großes Sicherheitsrisiko. Ungeschützte Hotspots machen es Hackern leicht, sich Zugriff auf Geräte zu verschaffen und Daten zu stehlen. Kurzum: Hacker sind eine große Gefahr für Ihre Online-Privatsphäre. Wie also können Sie sich am besten schützen?
In öffentlichen WLANs ist keine Authentifizierung nötig. Das ist praktisch – allerdings nicht nur für Sie. Auch Hacker müssen sich hier nicht authentifizieren. Mit Man-in-the-Middle-Angriffen können sie mühelos Ihre Daten stehlen. Manche richten auch eigene WLAN-Hotspots als Fallen ein, um an Daten zu gelangen.
Wenn Sie an einem öffentlichen Ort mit Ihrem Laptop ins Internet wollen, sollten Sie dazu lieber die 4G-Verbindung Ihres Smartphones nutzen. Viele Mobilgeräte können als WLAN-Hotspot fungieren und eine sichere Internetverbindung bereitstellen.
Noch sicherer ist ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), das ein privates Gateway ins Internet einrichtet.
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Ein virtuelles privates Netzwerk leitet Ihren Internetdatenverkehr um und verbirgt so Ihre IP-Adresse. Damit können Ihre Aktivitäten nicht mehr verfolgt werden. Da es außerdem alle über das Internet gesendeten Informationen verschlüsselt, ist Ihre Kommunikation für potenzielle Datendiebe nicht lesbar. Selbst Ihr Internetanbieter kann den Datenverkehr nicht entschlüsseln. Damit ist ein VPN ein sehr wirkungsvoller Schutz Ihrer Online-Privatsphäre.
Die Technologie hat aber neben hoher Sicherheit und Privatsphärenschutz noch weitere Vorteile. Beispielsweise können Sie Websites aufrufen, die der WLAN-Anbieter eigentlich blockiert hat. Das können manchmal sogar Facebook und Twitter sein. Auch per Geoblocking gesperrte Inhalte sind mit einem VPN zugänglich – praktisch, wenn Sie im Ausland unterwegs sind und Zugriff auf Bankkonten benötigen, die eigentlich nur aus dem Inland abrufbar sind.
VPN-Dienste gibt es kostenlos, allerdings haben Gratisprodukte oft einen oder auch mehrere Haken. Für einen wirklich zuverlässigen Schutz Ihrer Online-Privatsphäre lohnt sich die Investition in ein Premium-Produkt.
Auch durch Verschlüsselung können Sie Ihre Privatsphäre im Internet schützen. Sehr wahrscheinlich tun Sie das bereits in gewissem Umfang, da viele Unternehmen ihre Kundendaten verschlüsseln. Banken beispielsweise verschlüsseln ihre Websites meistens mit SSL- und TLS-Zertifikaten.
Wenn Sie in der Adresszeile Ihres Browsers ganz links ein Vorhängeschloss sehen, ist die Verbindung zwischen dem Browser und dem jeweiligen Server verschlüsselt. Bei Online-Formularen ohne dieses Symbol könnten Hacker ein Schadprogramm auf den Hostserver der Website schleusen, welche Ihre Kommunikation abhört und Ihre Daten stiehlt. Formulare mit SSL/TLS-Verschlüsselung sind abhörsicher.
Auch die URL verrät, ob eine Website SSL/TLS nutzt: Beginnt sie mit „https://“ statt mit „http://“, wird Verschlüsselung eingesetzt. Das HTTPS-Protokoll ist sehr viel sicherer als das HTTP-Protokoll. Allerdings schützt die Verschlüsselung nur die Übertragung selbst. Sobald Ihre Daten auf dem Server eines Unternehmens liegen, können sie bei Angriffen auf dessen Netzwerk gestohlen werden.
Auch Telefonanrufe über Skype werden vollständig verschlüsselt – jedoch nur, solange sie ausschließlich über Skype laufen. Wenn Sie mit Skype eine normale Telefonnummer anrufen, läuft die Verbindung über das öffentliche Telefonnetz und wird nicht verschlüsselt. Hier könnten Lauscher ansetzen. Auf Facebook lassen sich Nachrichten mit der Funktion „Geheime Unterhaltungen“ verschlüsseln. Sie steht aber nur auf iPhones und Android-Smartphones zur Verfügung, nicht auf PCs oder Laptops.
WhatsApp ist unter anderem deshalb so beliebt, weil es Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf alle Nachrichten anwendet. Auch andere Apps bieten Verschlüsselung, aktivieren sie aber nicht standardmäßig. Natürlich gibt es keinen vernünftigen Grund, ein solches Risiko einzugehen: Suchen Sie also die entsprechende Einstellung und aktivieren Sie sie!
Soll Ihr Surfverhalten nicht verfolgt werden, ist das anonyme, verschlüsselte Browser-Netzwerk Tor eine Überlegung wert. Es wird von vielen Journalisten und Nichtregierungsorganisationen genutzt, die in gefährlichen Regionen tätig sind. Allerdings ist Tor nicht hundertprozentig sicher. Es ist bekannt für Malware und auch Man-in-the-Middle-Angriffe sind möglich.
Verschlüsselung ist ein ausgesprochen effektiver Baustein beim Schutz Ihrer Online-Privatsphäre. Leider sehen Regierungen die Technologie aber nicht immer positiv. Einige Länder wollen Technologieanbieter zur Implementierung von Hintertüren zwingen, über die ihre Geheimdienste auf die Daten zugreifen können. Das Problem dabei ist offensichtlich: Auch Hacker können diese eingebauten Schleichwege nutzen.
Wenn Ihnen der Schutz Ihrer Online-Privatsphäre wichtig ist, sollten Sie über eine Verkleinerung Ihres digitalen Fußabdrucks nachdenken. Heute ist es für uns völlig normal, Fotos im Internet zu posten und unseren Freunden in den sozialen Netzwerken zu erzählen, wo wir gerade waren oder welche Musik wir uns gerade angehört haben. Nur selten denken wir darüber nach, wo diese Informationen dann gespeichert werden und wozu sie verwendet werden könnten.
Kleine Stellschrauben gibt es viele. Zum Beispiel können Sie in Zukunft Vorschläge von Websites und sozialen Netzwerken ignorieren, wie das Taggen von Freunden, mit denen Sie unterwegs waren. Oder Sie deaktivieren die Standortdienste in den sozialen Netzwerken. Eine reduzierte und bewusstere Internetnutzung kann einen großen Beitrag zu mehr Privatsphärenschutz leisten. Sie können aber noch mehr tun, um weniger private Informationen im Internet zu hinterlassen und Gepostetes vor Neugierigen und Kriminellen zu schützen:
Nicht immer ging es bei den sozialen Netzwerken hauptsächlich um Werbeeinnahmen. Die ursprüngliche Motivation hinter der Entwicklung der Dienste war einzig und allein der Spaß der Nutzer. Auch wenn es etwas Mühe kosten mag – wenn Sie unsere Tipps umsetzen, können Sie die sozialen Netzwerke wieder so nutzen, wie es einmal gedacht war, ohne Sorge um Ihre Privatsphäre.
Es sind zahlreiche Softwareprodukte für Ihre Sicherheit und den Schutz Ihrer Online-Privatsphäre auf dem Markt erhältlich. Manche verhindern, dass Ihr Surfverhalten erfasst wird, andere, dass Hacker Malware auf Ihrem PC installieren. Einige werden als Erweiterungen im Browser installiert, andere als separate Anwendung. Zugegeben: Der Begriff Anti-Hacking-Software ist vielleicht etwas zu ambitioniert gewählt. Keines dieser Produkte kann einen wirklich entschlossenen Hacker stoppen. Eine gute Software kann es ihm jedoch zumindest sehr schwer machen, in Ihren Computer einzudringen oder Ihre Daten zu stehlen.
Browser-Plug-ins beispielsweise können verhindern, dass Websites Sie nachverfolgen. Ist Facebook offen, beobachtet es alles, was Sie tun, auch wenn Sie gar nicht auf der Plattform selbst unterwegs sind. Ihr Surfverhalten wird erfasst, damit die eingeblendeten Werbeanzeigen auf Ihre Interessen zugeschnitten werden können. An und für sich ist daran vielleicht auf den ersten Blick nichts Verwerfliches, doch die Datenerfassungsmethoden und Weitergaberichtlinien von Facebook wurden schon vielfach kritisiert. Warum sollten Sie sich also nicht so gut wie möglich schützen?
Verwenden Sie eine zuverlässige Software gegen Viren und Malware. Hat es ein Keylogger-Trojaner erst einmal auf Ihren PC geschafft, ist es mit Ihrer Online-Privatsphäre vorbei. Von Zeit zu Zeit sollten Sie auch auf Ihrem PC oder Smartphone aufräumen und sicherstellen, dass keine Hacker-Programme installiert sind.
Zusätzlich empfehlen wir die Installation einer App, die alle Daten von Ihrem Smartphone löschen kann, wenn es verloren geht oder gestohlen wird. Wenn Sie Google-Geräte synchronisieren, haben Sie bereits eine Möglichkeit zur Löschung aus der Ferne. Gehen Sie nicht das Risiko ein, dass Hacker an Ihre Kontaktliste oder Ihre Banking-Apps gelangen – löschen Sie einfach sämtliche Daten.
Ein guter Passwort-Manager ist nicht wirklich Anti-Hacker-Software, aber seine Vorteile sind nicht hoch genug zu bewerten. Ein eigenes, starkes Passwort für jedes Konto und jedes Netzwerk ist eine essenzielle Grundvoraussetzung, wenn Sie das Risiko erfolgreicher Hacker-Angriffe möglichst effektiv reduzieren möchten. Wenn Sie viele verschiedene Konten haben, brauchen Sie aber auch viele verschiedene Passwörter – und das kann kompliziert werden. Ein Passwort-Manager hilft Ihnen beim Schutz Ihrer Konten. Vergessen Sie aber nicht, dass auch das Passwort für den Passwort-Manager selbst stark sein muss!
Es spricht nichts dagegen, alle diese Sicherheitsvorkehrungen jeweils mit separaten Lösungen umzusetzen. Sehr viel praktischer ist aber ein Paket wie Kaspersky Total Security, das alle Sicherheitsfunktionen in einem einzigen Produkt kombiniert.
Ihre Online-Privatsphäre ist nur sicher, wenn auch Ihre Geräte und Netzwerke geschützt sind. Einige Tipps haben wir Ihnen oben bereits gegeben, zum Beispiel die Verwendung eines guten Passwort-Managers. Sie können aber noch mehr tun, um Ihre Privatsphäre vor Hackern zu schützen:
Mit unseren Tipps sollten Sie all die kleinen Hintertüren und Schleichwege blockieren können, über die Hacker in Netzwerke, auf Geräte und in Apps gelangen. Wenn Sie dann noch Ihren digitalen Fußabdruck reduzieren, ein VPN verwenden und Verschlüsselung nutzen, stehen die Chancen gut, dass Ihr Privatleben wirklich privat bleibt.
Für einen dauerhaften Schutz Ihrer Online-Privatsphäre sollten Sie sich aber auch über die neuesten Entwicklungen im Bereich Cybersicherheit auf dem Laufenden halten. Es werden ständig neue Bedrohungen entdeckt und neue Gegenmaßnahmen entwickelt, daher sollten Sie Ihr Wissen ebenso regelmäßig auf den neuesten Stand bringen wie Ihre Computersoftware – beispielsweise mit den neuesten Artikeln hier auf Kaspersky.com.
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