Wenn das Internet in Science-Fiction-Filmen mitspielen würde

Blockbuster wie „Star Wars“ oder „Independence Day“ erzählen atemberaubende Geschichten, in denen Laserpistolen und das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit ganz normal sind. Doch das Internet kommt darin nie vor. Um es

Blockbuster wie „Star Wars“ oder „Independence Day“ erzählen atemberaubende Geschichten, in denen Laserpistolen und das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit ganz normal sind. Doch das Internet kommt darin nie vor. Um es genauer zu sagen, es gibt zwar Computer und Netzwerke, doch diese haben auf die Geschichte keinen Einfluss. Für das Science-Fiction-Genre ist das eigentlich seltsam, deshalb haben wir uns gefragt, ob es etwas an den berühmten Geschichten ändern würde, wenn das Internet mit dabei wäre.

„Obi-Wan, Ihr seid meine letzte Hoffnung“

Wenn man der Originalgeschichte von „Star Wars Episode IV“ folgt, ist der Droid R2D2 nichts anderes als ein USB-Speicher auf Rädern. Prinzessin Leia nutzt ihn, um eine Videobotschaft für Obi-Wan aufzuzeichnen und schickt ihn mit C-3PO zum Planeten Tatooine – ganz schön gewagt, denn die beiden Droiden könnten beim Aufprall auf der Planetenoberfläche zerbersten. Moment mal, wir sind doch in der Zukunft! Prinzessin, sie sind Konsulin und ihr Regierungsraumschiff ist mit Breitband-WLAN ausgestattet! Wo ist Skype 5D? Wo ist Google Holo-Hangout? Wenn Sie unbedingt eine Botschaft senden müssen, gibt es vielleicht eine bessere Möglichkeit: Schalten Sie VPN ein, bauen sie eine verschlüsselte Verbindung auf, verschlüsseln sie ein Archiv mit den Plänen des Todessterns, ändern sie dessen Namen zu „windows84_setup.exe“ und laden sie es in die Firmen-Dropbox der Allianz hoch oder einen auf speziellen, geschützten FTP-Server. Die Pläne würden erfolgreich an die Rebellen übertragen werden, allerdings müssten die Drehbuchautoren sich dann einen neuen Weg überlegen, Luke in die Geschichte einzuführen.

Braucht man diese Pläne überhaupt?

Eine Analyse der Pläne des Todessterns hat einen Schwachpunkt in seiner Konstruktion entlarvt: einen direkten Zugang zum Atomreaktor. Nachdem die Allianz Hunderte Kampfraumschiffe und Piloten geopfert hat, konnte sie einen davon in den Todesstern bringen, um den Reaktor in die Luft zu jagen. Eine ganz schön mühsame Art und Weise, die Aufgabe zu lösen, denn es gibt natürlich eine bessere. R2D2 konnte die Türen und Maschinen des Todessterns kontrollieren – also können wir annehmen, dass alle Prozesse dieser riesigen Raumstation automatisiert waren und von einem Zentralcomputer gesteuert wurden. Natürlich konnten die Autoren damals noch nicht das Aufkeimen von Cyberwaffen wie Stuxnet voraussehen, doch wir kennen diese mittlerweile! Also könnte die Allianz ein Schadprogramm entwickeln, das die Reaktoreinstellungen des Todessterns ändern und ihn somit zerstören könnte. Einfach einen Virus schreiben, ihn in R2D2s Speicher laden, den Imperiums-Truppen ermöglichen, ein Allianz-Schiff mit dem Droiden an Bord zu kapern – und schon kann R2D2 den Schädling über ein Terminal in das Netzwerk des Todessterns übertragen. Er hat sich ja schon einmal über so ein Terminal mit dem Netzwerk verbunden, um Leia und die anderen zu retten, also wissen wir, dass darüber auch der Todesstern zerstört werden kann. Bleibt nur noch das Problem, einen Weg zu finden, den Todesstern vor dem großen KAWUMM zu verlassen. Auf jeden Fall braucht die Allianz hierfür Programmierer, und keine Kampfpiloten.

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Feuerwerk am Independence Day

In dem bekannten Film aus dem Jahr 1996 (von dem es übrigens ab 2015 einige Fortsetzungen geben wird), nähert sich ein riesiges, außerirdisches Raumschiff der Erde und schickt kleinere Invasionsschiffe, die absolut gleichzeitig große Städte zerstören. Die Außerirdischen nutzen gehackte Satelliten der Erdlinge für die Kommunikation, also haben sie vorher eine Art APT-Attacke auf die NASA und andere Weltraumbehörden durchgeführt. Natürlich hat 1996 noch kaum jemand von Hackerschutz für kritische Infrastrukturen gehört, während das heute ein heißes Thema ist – also hoffen wir, dass sich die Außerirdischen im nächsten Film selbst um ihre Kommunikationsausrüstung kümmern werden.

Auf der anderen Seite sind die Aliens ziemlich sorglos, wenn es um ihren eigenen IT-Schutz geht: Amerikanische Hacker schaffen es, in ihre Computer einzudringen. Die Protagonisten übernehmen eines der Raumschiffe und fliegen damit zum Mutterschiff, um einen Virus hochzuladen und eine Atombombe anzubringen. Heute wissen wir, dass es sich hier wohl nicht um einen Virus, sondern eher um einen Exploit mit schädlicher Ladung gehandelt hat. Die Frage ist, warum wurde damit nur das Schutzschild ausgeschaltet? Andere Aktionen wären viel effektiver gewesen – zum Beispiel den Reaktor zur Explosion zu bringen oder das Navigationssystem zu stören und kleinere Schiffe dazu zu bringen, das Mutterschiff zu rammen. Ein Feuerwerk am Independence Day wäre wohl trotzdem spektakulärer, und man müsste auch keinen Morse-Code nutzen oder weltweit Unterstützer finden.

Das sind nicht die Droiden, nach denen ihr sucht

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