Vielleicht ist Ihnen das auch schon einmal passiert. Sie öffnen eines Tages Ihren Internet-Browser und statt der üblichen Startseite gelangen Sie direkt auf die Seite einer Suchmaschine, von der Sie noch nie etwas gehört haben. Dann bemerken Sie, dass das eingebaute Suchfeld in Ihrer Toolbar verschwunden ist – ersetzt durch eines der Suchseite, auf die Sie gerade geleitet wurden. Noch schlimmer ist, dass Sie zwar alle üblichen Deinstallationsmaßnahmen ausprobieren, den Computer auch neu starten… aber dieses Ding immer noch da ist.
Dabei handelt es sich um BitGuard. Dies ist ein allgemeiner Name für eine Familie von Programmen , die Such-Toolbars wie MixiDJ, Delta Search, SearchQU, Iminent, Rubar und viele andere umfasst. Dabei handelt es sich um ein kompliziertes Schadprogramm, das meist an kostenlosen Software-Downloads hängt, und geschaffen wurde, um ein Einkommen für Hacker zu schaffen, die damit Ihren Computer übernehmen.
Auf SecureList finden Sie ausführliche Informationen dazu, wie diese Toolbar funktioniert: Der Anwender versucht, ein Programm, Musik oder Videodateien sowie – ganz wichtig – dazugehörige Treiber und Installationsdateien herunterzuladen, die zu dem Programm gehören und zu deren Nutzung man aufgefordert wird. Sobald der eigentliche Installer heruntergeladen wurde, ist auch die Toolbar auf dem Rechner angekommen – manchmal mit Zustimmung des Anwenders, manchmal ohne seine Zustimmung.
Nun wird der Anwender zu den Suchfunktionen des neuen Programms in der Toolbar sowie zu dessen Webseite mit Suchergebnissen umgeleitet. Und da kommt das Geld ins Spiel – denn die Werbetreibenden bezahlen die Suchmaschine dafür, dass ihre Seiten ganz oben bei den Suchergebnissen angezeigt werden, denn diese klicken die Anwender meist als erstes an. Klickt der Anwender auf diese Links zu den Werbetreibenden, erhält der Betreiber der Such-Toolbar sein Geld.
Google hat zwar im letzten Jahr Schritte gegen solche Programme unternommen, ein Problem stellen sie aber nach wie vor dar.
Anwender, die solche Programme plötzlich auf ihrem Computer haben, sollten als erstes versuchen, diese zu deinstallieren. Unter Windows klicken Sie dafür auf „Start“, dann auf „Systemsteuerung“ und „Programm deinstallieren“ – durchsuchen Sie die Liste der installierten Programme und deinstallieren Sie das ungewünschte Add-on. Es kann allerdings sein, dass das Problem damit nicht gelöst wird. In diesem Fall sollten Sie die Toolbar von Ihrem Web-Browser aus deinstallieren. Im Firefox klicken Sie dafür entweder auf das Haupt-Tab oben links, oder – wenn Sie die Menüleiste angezeigt haben – auf „Tools“. Wählen Sie anschließend den Punkt Add-ons und entfernen Sie das ungewünschte Programm. Bei anderen Browsern sind diese Schritte recht ähnlich.
Leider reicht das bei manchen Toolbars immer noch nicht aus, so dass Sie eine Google-Suche starten müssen (oh, welche Ironie!), um eine Anleitung zum Entfernen der Toolbar zu finden. Hüten Sie sich aber vor Webseiten, die zusätzliche Software installieren möchten, um die unerwünschte Software zu entfernen (oh, erneute Ironie). Denn auch wenn es praktisch scheint, so sind doch viele der „Entfernen-und-Optimieren“-Programme selbst Spam-Schleudern oder mit Schadprogrammen gespickt.
Unerwünschte Add-ons, wie etwa Toolbars, schleichen sich oft auf den Computer, da die Anwender bei einem schnellen Download selbst die Installation erlauben, ohne zu wissen, was sie sich da einfangen, und erst später merken, was sie ihrem Computer damit angetan haben. Wichtig für den Schutz ist, eine zuverlässige Sicherheitslösung auf dem Computer zu haben, die vor solchen Programmen warnt, bevor Sie diese installieren. Zudem sollten Sie wissen, dass auch viele kostenlose Antivirus-Programme Toolbars mitinstallieren, so dass wir empfehlen, zu kommerziellen Produkten zu greifen.