Erst das Smartphone, dann die Katze

Laufen unsere digitalen Begleiter unseren Familienmitgliedern, Freunden und Haustieren emotional den Rang ab? Zumindest deutet eine im Auftrag von Kaspersky Lab durchgeführte Studie dies an. Hierfür haben die Universitäten Würzburg

Laufen unsere digitalen Begleiter unseren Familienmitgliedern, Freunden und Haustieren emotional den Rang ab?

Zumindest deutet eine im Auftrag von Kaspersky Lab durchgeführte Studie dies an. Hierfür haben die Universitäten Würzburg und Nottingham Trent untersucht, wie eng die Bindung von Smartphone-Besitzern zu ihren digitalen Begleitern ist [1].

Probanden wurden gebeten, auf einem Schachbrettmuster sich selbst mit Verwandten, Freunden, Haustieren, aber auch mit eigenen technischen Geräten in Beziehung zu setzen. Das Ergebnis ist interessant. Es zeigte sich, dass das Smartphone inzwischen für mehr als jeden Dritten (37,4 Prozent) mindestens so wichtig ist wie ein guter Freund. Die geliebten Haustiere wurden im Mittel wichtiger bewertet als beispielsweise Verwandte. Smartphones standen den Befragten näher als Kollegen, Klassenkameraden und Mitbewohnern.

Würde man von einer Top 5 der am nahestehendsten Personen und technischen Geräte sprechen, so wären das die Podestplätze:

  1. Partner
  2. Freunde
  3. Haustiere
  4. Verwandte
  5. Smartphone

Das Smartphone folgt an fünfter Stelle und wird damit „wichtiger“ eingestuft als Mitbewohner, Klassenkameraden oder Sportfreunde.

Was vor drei Jahren im Film „Her“ noch recht fiktional wirkte, wirkt zunehmend vorstellbarer.

Die Studie zeigt, Smartphones sind fest in unseren Alltag integriert. Für den ein oder anderen ist es bedeutsamer als so mancher Kollege und deutlich näher an uns als jedes andere technische Gerät. Für 29,4 Prozent ist das Smartphone wichtiger als die eigenen Eltern geworden, und mehr als jeder Fünfte (21,2 Prozent) gibt dem Smartphone den Vorzug gegenüber dem Partner.

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„Unsere freundschaftsähnliche Beziehung zu Smartphones hat zur Folge, dass wir einem Gegenstand sehr stark vertrauen, wir erachten es zum Teil sogar für wichtiger als andere Personen in unserem Leben.“, erklärt die Medienpsychologin und Projektleiterin Dr. Astrid Carolus von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Bereits in den vergangenen Jahren hat Kaspersky Lab in Studien zur digitalen Amnesie [2] sowie zum cyberpsychologischen Phänomen der Media Equation [3] die enge Bindung von Smartphone-Besitzern an ihr Gerät feststellen können.

Was lässt sich abschließend sagen?

„Ein Freund bleibt immer Freund, auch wenn die ganze Welt zusammen fällt.“, heißt es bei den Comedian Harmonists. Bei einem Zusammenfall der Welt ist eine Stromversorgung recht unwahrscheinlich. Ein unschlagbares Argument für den Freund: Mensch.

Beziehungen! Wie würden Sie die Figuren setzen?

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[1] Bei der Studie wurden zwei unterschiedliche Experimente durchgeführt – ein so genanntes PORD-Experiment (Online-Studie mit 1.215 internationalen Teilnehmern) und ein „Waiting-Experiment“ (mit 95 Probanden). Der Studienbericht ist unter http://newsroom.kaspersky.eu/fileadmin/user_upload/de/Downloads/PDFs/KL_Digital_Amnesia__Equation_final.pdf abrufbar.

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