Die wichtigsten Verurteilungen von Cyberkriminellen im vergangenen Monat

Auch in diesem Monat schauen wir wieder, wie die weltweiten Strafverfolgungsbehörden gegen Cyberkriminalität vorgehen. Mit Hilfe der IT-Industrie und Dank der mittlerweile angesammelten Erfahrung, werden mittlerweile viel öfter Hacker verurteilt,

Cyberkriminellen

Auch in diesem Monat schauen wir wieder, wie die weltweiten Strafverfolgungsbehörden gegen Cyberkriminalität vorgehen. Mit Hilfe der IT-Industrie und Dank der mittlerweile angesammelten Erfahrung, werden mittlerweile viel öfter Hacker verurteilt, als noch vor ein paar Jahren. Schön ist auch zu sehen, dass die Behörden und Gerichte schneller werden – denn einige Urheber aktueller Attacken sitzen bereits hinter Gittern.

Cybercriminellen

Raub wie in Hollywood

Dynamik, Größe und ein dramatisches Hollywood-Finale sind die Teile eines Cyber-Betrugs, mit dem weltweit mehr als 45 Millionnen Dollar von Geldautomaten gestohlen wurden. Zunächst kompromittierten die Hacker die Datenzentren einiger Banken des Mittleren Ostens und erhöhten die Limits für das Abheben mit bestimmten Geldkarten. Mit einer kleinen Armee von Helfern und selbstgemachten Kopien der Geldkarten holten Sie sich in 27 Ländern Geld von Geldautomaten, unter anderem in Kanada, Japan, Russland und den USA. Sieben Mitglieder der Gruppe wurden in den USA festgenommen, doch der Rädelsführer floh in die Dominikanische Republik. Dort wurde er etwas später ermordet aufgefunden.

Leg dich nicht mit eBay an

Bis zu 20 Jahre im Gefängnis – das ist das mögliche Urteil für Shawn Hogan, der viele Jahre einen Affiliate-Betrug betrieben hat. Wie viele Online-Shops hat auch eBay so ein Programm – Webseitenbetreiber können darüber Geld verdienen, wenn sie Werbung anzeigen und ihre Seitenbesucher dann bei eBay einkaufen. Hogan nutzte den so genannten Cookie-Stuffing-Trick in seinem selbstprogrammierten WhoLinked-Widget, das bei Blog-Betreibern recht beliebt ist. Jeder Besucher eines Blogs mit dem Widget, hatte den Cookie auf seinem Rechner und wurde von eBay als Besucher von Hogans Seite angesehen. In 13 Jahren verdiente Hogan damit fast 30 Millionen Dollar, und war damit der größte Affiliate-Partner von eBay. Doch seine verdächtigen Aktionen wurden von eBay und dem FBI untersucht. Nun wurde er verhaftet.

Anonym bedeutet nicht Straffreiheit

Die italienische Polizei verhaftete vier Hacker, die zu den Hacktivisten von Anonymous gehören sollen. Die Gruppe bekannte sich zu zahlreichen bekannten Hacks verschiedener Webseiten, deren Betreiber laut den Aussagen von Anonymous Menschenrechte verletzen sollen. Unter anderem hackte die Gruppe die Webseiten des Vatikan und der italienischen Regierung. Allerdings könnten die Motive der Hacker nicht ausschließlich so uneigennützig gewesen sein – denn die Polizei geht davon aus, dass auch große Firmen gehackt wurden, um finanziellen Gewinn zu ergaunern. Alle vier Hacker stehen nun während der Untersuchungen unter Hausarrest.

Lettischer Neo verhaftet

Ein weiterer Hacktivist wurde drei Jahre nach seinen Attacken in Lettland angeklagt. Ilmar Poykans (auch bekannt als Neo) drang illegal in die Datenbank des State Income Service ein und lud etwa 250 Dokumente herunter. Er veröffentlichte die gestohlenen Daten, inklusive Informationen zum Arbeitsplatz, der Adresse und dem Einkkommen lettischer Bürger. Neo wurde zu einem nationalen Star, nachdem er vertrauliche Informationen zu den Gehältern bei staatlichen Einrichtungen veröffentlicht hatte, und wir können annehmen, dass die gestohlenen Dokumente auch Informationen zu hochrangigen Regierungsangestellten enthalten. Die lettische Gesetzgebung enthält für diese Art von Verbrechen verschiedene Strafen – von Bußgeldern bis zu Zwangsarbeit.

Vorerst glimpflich ausgegangen

Der Hacker Todd Miller (23), der im Jahr 2008 am Hack des PlayStation Network von Sony beteiligt gewesen soll, wurde zu einem Jahr Hausarrest verurteilt. Dieses Urteil wurde aber nicht aufgrund des Hacks gefällt, sondern für das Behindern polizeilicher Untersuchungen. Denn der Hacker hat all seine Computer zerschlagen, als das FBI begann, seine Beteiligung an dem Hack zu untersuchen. Wenn seine Beteiligung bewiesen wird, muss er mit einem Gefängnisaufenthalt von bis zu 20 Jahren rechnen. Miller sagte, er sei damals „unreif und ignorant“ gewesen. Der Richter verurteilte Miller zudem zu drei Jahren auf Bewährung und ordnete an, dass er den High-School-Abschluß oder eine ähnliche Qualifikation nachholen muss.

Gefängnis-Express

Sven Kamphuis, 35, wurde kürzlich in seiner Mietswohnung nahe Barcelona festgenommen. Kamphuis wird vorgeworfen, eine der größten bekannten DDoS-Attacken organisiert zu haben. Die Attacke zielte auf die Blacklisting-Organisation SpamHaus. Kamphuis betreibt den Web-Hosting-Anbieter CyberBunker, der darauf spezialisiert ist, die Plattform für Underground-Seiten wie The Pirate Bay und WikiLeaks zur Verfügung zu stellen. Um sich vor dem Angriff zu schützen, heuerte SpamHaus das Unternehmen Cloudflare an, das den Angriff als „größte Cyber-Attacke in der Geschichte“ bezeichnet und behauptet, die Attacke hätte „fast das Internet zerstört“. Beide Aussagen sind zwar fragwürdig, doch zweifellos war das Ausmaß der Attacke wirklich groß, und an den Ermittlungen dazu waren Strafverfolgungsbehörden aus vier Ländern beteiligt. Die spanische Polizei hat Kamphuis an die Niederlande ausgeliefert, wo er vor Gericht gestellt werden wird. Witzigerweise bezeichnet sich Kamphuis selbst als Diplomat, der zum „Telecommunications and Foreign Affairs Ministry of the Republic of Cyberbunker“ gehöre und beansprucht daher Immunität. Natürlich werden solche Behauptungen keine Auswirkungen haben. Schön zu sehen, dass auch bei so einem aktuellen Fall der Hacker bereits auf dem Weg zum Gericht ist.

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