Spam-Trend: Jobsuchende im Visier von Cyberkriminellen

Deutsche Nutzer erhalten die meisten Spam-Mails mit gefährlichen Anhängen oder Links

Im ersten Quartal 2019 griffen Cyberkriminelle Jobsuchende mittels ausgefeilter Spam-E-Mails an, die gefälschte Jobangebote zum Inhalt hatten, angeblich von HR-Recruitern großer Unternehmen. Anstatt einer attraktiven Stelle liefen die Opfer allerdings Gefahr, sich eine Version des gefährlichen Banking-Trojaners Gozi zu installieren und Geld zu verlieren. Insgesamt stieg zwischen Januar und März 2019 im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres das Aufkommen von Spam-Mails, die Nutzer auf betrügerische Webseiten locken sollten, um 24 Prozent an – von 90 Millionen auf knapp 112 Millionen.

Die meisten Phishing-Mails hatten es im Untersuchungszeitraum auf Nutzer in Brasilien (22 Prozent) abgesehen – dicht gefolgt von Nutzern aus Österreich und Spanien (beide 17 Prozent). Deutschland lag erneut weltweit an erster Stelle, was gefährliche E-Mail-Anhänge oder -Links anbelangt. Diese Ergebnisse gehen aus dem Spam- und Phishing-Report für das erste Quartal 2019 von Kaspersky Lab hervor.

Im Fall der vermeintlichen Recruiting-E-Mails wurde den Empfängern eine Position in einem großen Unternehmen angeboten. Für weitere Informationen sollten sich die Interessenten eine kostenlos verfügbare Applikation herunterladen und installieren, um sich bei der Jobsuche-Datenbank anzumelden. Um den entsprechenden Installationsprozess vertrauenswürdig erscheinen zu lassen, wurde ein Popup-Fenster mit den Worten „DDoS Protection“ sowie eine gefälschte Nachricht integriert. In dieser gaben die Cyberkriminellen vor, der Nutzer sei auf die Webseite einer der größten Personalagenturen weitergeleitet worden.

Tatsächlich wurden die Opfer auf eine Cloud-Storage-Site umgeleitet, von der sie einen bösartigen, als Word-Datei getarnten Installer herunterluden. Dieser lud nach dessen Betätigung den berüchtigten Banking-Trojaner Gozi nach, eines der am häufigsten verwendeten Malwareprogramme zum Diebstahl von Geld auf den Computern der Opfer.

Uns begegnen häufig Spammer, die Namen von großen und populären Unternehmen verwenden. Deren Bekanntheit hilft ihnen dabei, ihr bösartiges Geschäftsmodell erfolgreich umzusetzen und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Berühmte Marken mit einem guten Ruf können Opfer von Betrügern werden, die deren Identität missbrauchen, um ahnungslose Nutzer zu verleiten, schädliche Anhänge auf ihren Computer herunterzuladen. In diesem speziellen Fall wurden sowohl bekannte Personalbeschaffungsunternehmen als auch angesehene Unternehmen genannt, was das System noch ausgefeilter machte. Um überhaupt erkennen zu können, dass dieses Stellenangebot nicht authentisch war, musste man die E-Mail-Adresse schon akribisch auf Fehler überprüfen.

Kaspersky-Tipps zum Schutz vor Spam und Phishing

  • Vor dem Anklicken einer Internetseite, auf die man weitergeleitet wurde, stets überprüfen, ob deren Webadresse, die Linkadresse oder die E-Mail des Absenders seriös sind. Es sollte insbesondere sichergestellt werden, dass der Name eines Links innerhalb einer Nachricht keinen weiteren Hyperlink enthält.
  • Nicht auf Links in E-Mails, Texten, Instant Messages oder Social Media-Posts klicken, wenn diese von unbekannten Personen oder Unternehmen stammen oder verdächtige, teilweise ungewöhnliche Adressen haben. Nutzer sollten zudem sicherstellen, dass diese legitim sind und mit „https“ beginnen, wenn nach persönlichen oder finanziellen Informationen gefragt wird.
  • Bei Zweifeln an der Seriosität und Sicherheit einer Unternehmenswebsite niemals persönliche Daten eingeben.
  • Offene Stellen, die den eigenen beruflichen Fähigkeiten entsprechen, am besten auf der offiziellen Website eines Unternehmens recherchieren. Zusätzlich die Firma persönlich anrufen und in Erfahrung bringen, ob ein Stellenangebot echt ist.
  • Jobausschreibungen immer genau auf mögliche Fehler hin überprüfen – besonders im Hinblick auf den Unternehmensnamen, Titel der angebotenen Position oder dem genannten Ansprechpartner.
  • Der Einsatz einer zuverlässigen Sicherheitslösung wie Kaspersky Security Cloud bietet Schutz vor einer Vielzahl von Bedrohungen.

Kaspersky-Produkte erkennen und blockieren den Gozi-Trojaner als Trojan-Banker.Win32.Gozi.bqr.

Der vollständige Spam- und Phishing-Report von Kaspersky Lab für das erste Quartal 2019 ist hier abrufbar.

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