Das richtige Gleichgewicht: Karrierechancen für Frauen in der IT-Branche

Beim diesjährigen Weltfrauentag dreht sich alles um das Thema Gleichgewicht, wie der dazugehörige Hashtag #BalanceforBetter zeigt. Lassen Sie uns also mehr Frauen dazu ermutigen, eine Karriere in der Tech- und Cybersicherheitsbranche anzustreben.

Der diesjährige Weltfrauentag steht ganz unter dem Zeichen #BalanceforBetter, eine Botschaft, die meiner Meinung nach auch sehr gut auf die Cybersicherheitsbranche zutrifft.

Bei dem Hashtag handelt es sich um die Kurzform des eigentlichen Leitspruchs „Better the balance, better the world“ (dt: Mehr Gleichgewicht für eine bessere Welt) und in der Tat waren Fragen der geschlechtsspezifischen Unausgewogenheit in der Branche nie wichtiger. Der Cybersicherheitsbranche fehlt es derzeit an weiblichen Talenten; Schätzungen zufolge sind fast 90% der Arbeitskräfte männlich. Eine Studie, die Kaspersky Lab Anfang des Jahres durchgeführt hat, ergab, dass in der IT-Branche allgemein mehr als die Hälfte aller Befragten in überwiegend männlichen Teams arbeitet. Mit anderen Worten: es gibt sechsmal mehr hauptsächlich männliche Teams als weibliche.

Ich bin in Jugoslawien aufgewachsen, ein Land, in dem die Leidenschaft für Informatik und eine Karriere im EDV-Bereich für Frauen nicht untypisch ist. Ganz im Gegenteil: 70% meiner Kommilitonen waren damals weiblich – und das war die Regel, nicht die Ausnahme. Frauen in Osteuropa wurden schon immer dazu ermutigt, technische Berufe anzustreben. Als ich für mein Master-Studium nach Westeuropa zog, lag diese Ziffer bei lediglich 7% – für mich ein echter Kulturschock. In meiner Rolle als kundenorientierte Presales-Mitarbeiterin fiel ich vor allem durch meine farbenfrohe Kleiderwahl in einem Meer voller schwarzer Anzüge auf. Ich nutzte dies jedoch zu meinem Vorteil, da ich wusste, dass man sich auf diese Weise wenigstens an mich erinnern würde, weil ich anders war, als alle anderen.

Nun möchte ich, dass mehr Frauen weltweit verstehen, dass eine technische Karriere nicht nur lohnend, sondern vor allem lohnenswert ist. Gleichzeitig möchte ich aber auch sicherstellen, dass man sie in einer einladenden und Support-geprägten Umgebung willkommen heißt.

Wir bei Kaspersky Lab sind stolz auf die zahlreichen Frauen, die uns täglich bei unserer Mission unterstützen; angefangen bei unseren stellvertretenden Verkaufsmitarbeiterinnen bis hin zu den weiblichen Kollegen unserer Forschungs- und Entwicklungsteams. Aber das allein reicht uns nicht aus. Wir möchten, dass sich mehr enthusiastische und motivierte Frauen zu unserem Team gesellen und uns dabei helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, indem sie unterschiedliche Erfahrungen und Standpunkte in unser Unternehmen einfließen lassen. Denn eine Karriere in der Cybersicherheitsbranche kommt nicht nur den Frauen zugute; auch die Branche selbst profitiert von einer vielfältigeren Belegschaft.

In meinen Gesprächen mit Jane Frankland, Autorin von „InSecurity: Why a Failure to Attract and Retain Women in Cybersecurity is Making Us All Less Safe“ und absolute Verfechterin von Frauen in der Cybersicherheitsbranche, ging es oftmals darum, dass  Frauen bei der Behandlung von Bedrohungs- und Risikoproblemen einen völlig anderen Ansatz verfolgen, der dabei hilft, eine sicherere Onlinewelt zu erschaffen.

Dabei sind die Lösungen zur Überbrückung der Kluft deutlich einfacher als oftmals angenommen. Zu Beginn dieses Jahres haben wir Frauen, die bereits im EDV-Bereich tätig sind, gefragt, wie sie auf das Problem des Frauenmangels in unserer Branche antworten würden: 40% der IT-Entscheidungsträgerinnen waren der Meinung, dass Regierungen und Universitäten Anreize schaffen sollten, um Mädchen und Frauen für eine zukünftige Karriere im Technologiebereich zu animieren. Aber auch Unternehmen wie Kaspersky Lab können Maßnahmen ergreifen, indem sie spezifische Initiativen unterstützen und auf diese Weise mögliche Eintrittsbarrieren aus der Welt schaffen.

Wir bei Kaspersky Lab sind immer auf der Suche nach Mitarbeitern, die sich für den jeweiligen Job am besten qualifizeren – ganz egal, ob Mann oder Frau. Wir wissen aber auch, dass noch einiges getan werden muss, um Frauen zu ermutigen, unsere Branche mit anderen Augen zu betrachten; aus diesem Grund haben wir im vergangenen Jahr mehr Maßnahmen denn je ergriffen, um die geschlechtsspezifische Unausgewogenheit zu überwinden und dazu beizutragen, dass die Cybersicherheitsbranche zu einer Komfort-Zone für Frauen wird. Wir haben uns dem Tech She Can Charta von PwC angeschlossen, um mehr junge Mädchen für den Einstieg in eine Tech-Karriere zu begeistern, und den AMPLIFY-Wettbewerb von Girls in Tech unterstützt, bei dem von Frauen gegründete Tech-Start-ups die Chance haben, sich einen Namen in der Branche zu machen. Zudem haben wir unser eigenes Frauennetzwerk gegründet, das derzeit als Pilotprojekt in Großbritannien funktioniert, um unsere Mitarbeiterinnen noch näher an die Branche heranzuführen. Abgesehen davon möchten wir uns dieses Jahr dazu verpflichten, Praktika für ein breiteres Publikum zugänglicher zu machen und Einführungsworkshops zu fördern, um jungen Menschen einen Einblick in die Karrierechancen dieser Branche zu geben. Diesbezüglich planen wir die Realisierung möglicher Treffen mit Mentoren und Experten, um Neulingen den Einstieg zu erleichtern.

Bei unserem Ansatz geht es in erster Linie darum, tätig zu werden und Maßnahmen zu ergreifen, um ein ausgewogenes Gleichgewicht und ein noch effektiveres Arbeitsumfeld zu schaffen; weitere Diskussionen zu diesem Thema sind zwecklos; stattdessen müssen wir uns auf die Gestaltung einer vielfältigeren und sicheren Branche konzentrieren.

 

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