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Cyberkriminelle suchen und bieten im Darknet zunehmend Dienste zur Erstellung von Deepfakes an [1]. Das Angebot reicht von der Erstellung pornografischer Deepfakes zu Rachezwecken bis hin zur Simulation von Krypto-Streams, die für Krypto-Scams bestimmt sind, an. Der Kostenpunkt derartiger Deepfake-Videos: zwischen 300 und 20.000 US-Dollar pro Minute.

Mittels Deepfakes lassen sich sowohl Bilder als auch Videos erstellen und Cyberkriminelle nutzen diese für diverse illegale Zwecke, wie beispielsweise Finanzbetrug, politische Manipulation, persönliche Rache und Belästigung. Die Erstellung hochwertiger Deepfakes erfordert jedoch technisches Know-how und fortschrittliche Software, weshalb sich viele dafür an Deepfake-Dienstleiter aus dem Darknet wenden.

Eine aktuelle Kaspersky-Untersuchung zeigt nun, dass die aktive Nachfrage nach Deepfakes das vorhandene Angebot deutlich übersteigt. Teilweise werden sogar Deepfakes von bestimmten Zielpersonen wie Prominenten oder politischen Persönlichkeiten angefordert. Je nach Komplexität des Projekts und Qualität des Endprodukts variieren dabei die Kosten für die Erstellung oder den Kauf von Deepfakes. Der Minutenpreis eines Deepfake-Videos bewegt zwischen 300 und 20.000 US-Dollar.

Einige der Deepfake-Entwickler bieten ihre Dienste auch für die Erstellung gefälschter Pornovideos an. Zudem stellen sie Anleitungen für die Erstellung solcher Videos, einschließlich Tutorials zur Auswahl des Quellmaterials und den Austausch von Gesichtern, um eine überzeugende Fälschung zu erstellen, zur Verfügung. Mit dieser Art von Fake-Pornos können Menschen schikaniert und erpresst werden, was wiederum zu schwerwiegenden emotionalen Schäden und/oder zu finanziellen Verlusten führen kann.

Deepfakes auch für den Betrug mit Kryptowährungen käuflich

Bei ihrer Analyse fanden die Kaspersky-Experten auch Beiträge im Darknet zu Betrügereien mit Kryptowährungen, in denen Anbieter hochwertige Deepfakes für den Krypto-Betrug bereitstellten. Ihr Angebot umfasst die Erstellung von „Cryptostreams“ oder „Fake Crypto Giveaways“. Bei letzterem handelt es sich um eine beliebte Betrugsmasche, bei der Cyberkriminelle Kryptowährungen sammeln, indem sie gefälschte Giveaways senden. Zur Erstellung dieser Fälschungen greifen Betrüger auf Filmmaterial von Prominenten zurück oder fügen alte Videos zusammen, um Live-Streams auf Social-Media-Plattformen einzustellen. Mit dem Versprechen, jede an sie gesendete Einzahlung zu verdoppeln, werden Opfer oft aufgefordert, auf einer vorgenerierten Seite zwischen 2.500 und 1.000.000 XRP (einer Krypto-Währung) zu überweisen – und verlieren bei dieser Betrugsmasche letztendlich zwischen 1.000 und 460.000 US-Dollar.

„Cyberkriminelle machen sich für Scam-Aktivitäten zunehmend Deepfakes zu Nutze, um beispielsweise Kryptowährungen zu ergaunern oder biometrische Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen“, erklärt Vladislav Tushkanov, Lead Data Scientist bei Kaspersky. „Die hohe Nachfrage nach Dienstleistungen zur Erstellung von Deepfakes deutet darauf hin, dass Einzelpersonen und Gruppen mit krimineller Energie bereit sind, erhebliche Summen für den Erwerb solcher Videos zu zahlen. Mit der kontinuierlichen Verbesserung der Technologie und der zunehmenden Verfügbarkeit ist es wichtig, dass Unternehmen und Privatpersonen sich durch adäquate Maßnahmen vor Deepfake-Betrug und -Angriffen schützen.“

Kaspersky-Tipps zur Erkennung von Deepfakes

  • Sich über qualitativ hochwertige und verlässliche Nachrichtenquellen auf dem Laufenden halten. Unwissen ist nach wie vor ein entscheidender Faktor für die Verbreitung von Fälschungen.
  • Skeptisch gegenüber Sprachnachrichten und Videos sein, die auf den ersten Blick unwahrscheinlich oder zumindest fragwürdig erscheinen.
  • Auf verdächtige Hinweise im Video wie ruckartige Bewegungen, wechselnde Beleuchtung von einem Bild zum nächsten, wechselnder Hautton, seltsames oder gar kein Blinzeln oder schlecht mit der Sprache synchronisierte Lippen achten, da diese Elemente Anzeichen einer Fälschung sein können.

Weitere Informationen zu Deepfakes im Darknet sind verfügbar unter https://www.kaspersky.com/blog/?p=48112

 

[1] https://www.kaspersky.com/blog/?p=48112



Nützliche Links:

 



Racheporno gefällig? Deepfake-Videos ab 300 US-Dollar im Darknet erhältlich

Kaspersky-Untersuchung zeigt: Interesse an gefälschten Videos zu Scam-Zwecken nimmt zu
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