Zum Hauptinhalt springen

Sie können sich Bloatware auf Computern wie herkömmliche Briefkastenwerbung vorstellen: unerwünscht und ignoriert, bis es einfach zu viel wird. Bloatware gibt es in zwei schädliche Formen: Sie ist entweder bereits auf Computern und mobilen Geräten vorinstalliert, oder sie wird unwissentlich von Webseiten heruntergeladen und installiert.

Durch Bloatware sind Benutzer einer größeren Anzahl von Cyberbedrohungen ausgesetzt. Bei einer Verbindung zum Internet wird der Computer für Malware anfällig, da eine Vielzahl von Programmen eingeschleust wird, die es auf Ihre Rechenleistung und Ihre persönlichen Informationen abgesehen haben, einschließlich Ihrer Finanzdaten. Zum Löschen von Bloatware muss mindestens ein spezielles Software-Dienstprogramm installiert werden, je nach Persistenz und Zerstörungskraft des Programms bisweilen sogar mehrere.

Vorinstallierte Probleme

Software-Anbieter bezahlen Computerhersteller und Vertreiber dafür, Demoversionen ihrer Produkte auf Geräten zu installieren, in der Hoffnung, dass die Kunden dann die Vollversionen kaufen. Es gibt zwei Arten dieser Software-Demoversionen: abgespeckte Kopien mit eingeschränkter Funktionalität und voll funktionsfähige Versionen mit begrenzter Lebensdauer.

Wenn Benutzer nicht aktiv nach dieser Demosoftware suchen und sie löschen – was in den seltensten Fällen passiert –, bleiben diese Programme erhalten und tragen zum ständig anwachsenden Softwaremüll auf den Geräten bei. Nach und nach wirkt sich die Bloatware auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Geräts aus. Selbst das Öffnen kleiner Programme kann auf einer zugemüllten Festplatte viel zu lange dauern.

Download-Probleme

2016 wurde Lenovo schwer kritisiert, da das Unternehmen Software auf seinen Produkten vorinstalliert hatte, um Updates und Tools zur Verbesserung der Computerleistung herunterzuladen. Diese Software führte sogar Sicherheitslücken auf den Geräten ein. Sie ermöglichte, dass heruntergeladene Trojaner in das Betriebssystem eindringen konnten. Trojaner werden von Hackern so entwickelt, dass sie wie harmlose, sogar nützliche, Softwareprogramme aussehen. Erst nach monatelangen Beschwerden von Benutzern sowie zahlreichen Berichten und Artikeln von Cybersicherheits-Analysten verzichtete Lenovo auf das Vorinstallieren von Software.

Auch das Verhalten der Benutzer kann dazu führen, dass Bloatware heruntergeladen wird, und zwar aufgrund von Cookies – kleiner Verfolgungssoftwares – in Webbrowsern, mit der Benutzeraktionen im Internet verfolgt werden. Einige Webseiten-Cookies senden Informationen zurück an die Webseiten-Eigentümer, andere sind Malware, die vertrauliche Daten wie Benutzer-IDs und Passwörter an die Befehls- und Kontrollzentren der Hacker übermitteln.

Adware ist Art von Bloatware, die nur äußerst schwierig zu beseitigen ist. Der Begriff steht für „Advertising Software“ (Werbe-Software), und Adware erscheint in der Regel als Popup-Links und Banner in Programmen, die Benutzer von den von ihnen besuchten Webseiten herunterladen. Adware verfügt über Komponenten, die auf dem Computer des Benutzers installiert werden.

Die von Hackern auf Computer heruntergeladene und installierte Malware ist technisch gesehen ebenfalls eine Art von Bloatware. Neben den Schäden, die sie anrichten kann, nimmt Malware wertvollen Speicherplatz ein und verlangsamt die Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Eliminieren von Bloatware

Viele Programme zum Beseitigen von Bloatware auf Computern sind Freeware. Computerware Magazin schlägt hierzu die folgenden Programme vor:

Alle drei Produkte nutzen Crowdsourcing-Informationen, um vorzuschlagen, welche Programme die Benutzer auf ihren Computern beibehalten und welche sie deinstallieren sollten. „Should I Remove It?“ geht noch einen Schritt weiter: Auf der Webseite des Programms wird grafisch aufgeführt, wie stark die Benutzer an der Beseitigung bestimmter Bloatware interessiert sind. Alles, was nach Adware aussieht, wird beispielsweise durch einen roten horizontalen Balken in Puncto Beseitigung sehr hoch eingestuft.

Sicherheitslösungen wie Kaspersky Anti-Virus erkennen ebenfalls Adware und Malware und informieren die Benutzer über ihr Vorhandensein. In der Regel kann der Benutzer dann auswählen, die störenden Programme zu löschen oder sie zu isolieren, damit sie nicht mehr mit dem System interagieren können.

Genau wie die Werbung, mit der Ihr Briefkasten zugestopft wird, wird auch Bloatware nicht so schnell verschwinden. Daher ist es wichtig, sich der Bedrohung bewusst zu sein und sie abzuwehren.

In Verbindung stehende Artikel:

Was ist Bloatware, und wie können Sie sie entfernen?

Bloatware ist Software, die eine große Menge an Speicherplatz auf der Festplatte erfordert. Dadurch wird Ihr Computer verlangsamt, und Sie sind zusätzlichen Cyberbedrohungen ausgesetzt.
Kaspersky Logo