Cybersicherheit 2026 – deine persönliche Checkliste

Acht digitale Neujahrsvorsätze, die sich wirklich lohnen.

Trends und News zur Cybersicherheit für das Jahr 2026

Das ausgehende Jahr 2025 hat die Art und Weise, wie wir uns im Internet bewegen und wie wir darauf zugreifen, fundamental verändert. Das Internet erlebt radikale Veränderungen: tiefgreifende Gesetzesinitiativen, der steile Aufstieg von KI-Assistenten sowie Websites, die sich gegen KI-Bots wappnen. Was musst du darüber wissen? Welche Fähigkeiten sind erforderlich? Und welche Gewohnheiten solltest du dir für 2026 zulegen? Nach guter alter Tradition haben wir acht Neujahrsvorsätze gesammelt. Machen wir uns bereit für ein sicheres 2026!

Lokale Gesetze studieren

Das vergangene Jahr ist rekordverdächtig: Viele neue Gesetze wurden verabschiedet und die Regeln für die Internetnutzung haben sich vielerorts stark gewandelt. Je nach Land gibt es folgende Neuerungen:

Unser Tipp: Informiere dich auf zuverlässigen und objektiven Websites und lies die Kommentare von Rechtsexperten. Du musst über deine Pflichten Bescheid wissen. Und wenn du minderjährige Kinder hast, solltest du auch über die aktuellen Änderungen im Bilde sein.

Möglicherweise gibt es bald einige heiße Diskussionen mit deinen Kindern: Ihr solltet die neuen Regeln für die Nutzung von Social Media und Games unbedingt gründlich besprechen. Es lohnt sich. Achte darauf, dass sich deine Teenager nicht zu gefährlichen Fehlern verleiten lassen. Um Beschränkungen zu umgehen, könnten sie auf getarnte Malware hereinfallen, oder auf unbekannte, unmoderierte soziale Netzwerke ausweichen. Kinder und Jugendliche benötigen nicht nur einen zuverlässigen Schutz auf ihren Computern und Smartphones, sondern auch eine Kindersicherung.

Es geht es nicht allein darum, die Gesetze einzuhalten. Du musst auch an negative Nebenwirkungen des Internets denken, die der Gesetzgeber überhaupt nicht beachtet.

Geoblocking bändigen

Einige Websites sperren den Zugriff aus bestimmten Ländern, um Konflikten mit regionalen Vorschriften vorzubeugen. Wenn du sicher bist, dass solche Inhalte nicht gegen die lokalen Gesetze verstoßen, kannst du ein VPN verwenden und das Geoblocking umgehen. Wähle einfach einen Server in einem Land aus, in dem die Website verfügbar ist.

Wichtig! Der Dienst sollte nicht nur Server mit den gewünschten Standorten anbieten, sondern muss deine Daten auch effektiv schützen. Viele kostenlose VPNs tun leider genau das Gegenteil. Unser Favorit: Kaspersky VPN Secure Connection.

Auf Datenlecks gefasst sein

Die Altersüberprüfung wird auf unterschiedliche Weise implementiert. Häufig stützen sich Websites auf Verifizierungsdienste von Drittanbietern. Bei der ersten Anmeldung wirst du auf eine extra Website weitergeleitet. Dort kann deine Identität auf unterschiedliche Weise geprüft werden: Du musst deinen Personalausweis oder Führerschein fotografieren, eine Bankkarte verwenden, in die Kamera lächeln oder andere Kunststückchen vorführen.

Der Gedanke, einen Personalausweis vorzulegen, um sich bei Websites für Erwachsene zu registrieren, wird von vielen Nutzern prinzipiell abgelehnt. Darüber hinaus besteht auch ein ernstes Risiko von Datenlecks. Es gibt mehr als genug Beispiele für solche Datenschutzverletzungen: Betroffen waren beispielsweise ein Auftragnehmer, dem Discord die Nutzerverifizierung anvertraut hatte, ebenso wie Dienste, die von TikTok und Uber verwendet wurden. Je mehr Websites diese Überprüfung erfordern, desto höher ist das Risiko von Datenlecks.

Was kannst du tun?

  • Bevorzuge Dienste, die keinen Upload von Dokumenten fordern. Verwende stattdessen Dienste, die alternative Methoden zur Altersüberprüfung anbieten (z. B. Mikrotransaktion mit einer Zahlungskarte, Bestätigung durch deine Bank oder einen anderen vertrauenswürdigen externen Anbieter, Verhaltensanalyse oder biometrische Analyse).
  • Wähle ein Dokument aus, das möglichst wenig vertrauliche Daten enthält und im Notfall am einfachsten zu ersetzen ist. Verwende nur dieses Dokument für alle Überprüfungen. Dieses Dokument sollte nur wenige personenbezogene Daten enthalten und nicht mit anderen Ausweispapieren (z. B. der Ausweisnummer) verknüpft sein.
  • Verwende für dieses Dokument eine separate E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Nutze für Websites und Dienste, die ohne Identitätsprüfung auskommen, völlig andere Kontaktdaten. Dadurch wird es schwieriger, Daten aus verschiedenen Lecks zu kombinieren.

Sich über neue Betrugstricks informieren

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Betrüger unter dem Deckmantel der „Altersverifizierung“ schon bald nach personenbezogenen Daten und Zahlungsdaten angeln und den Besuchern Malware unterjubeln. Schließlich ist es einfacher, Text zu kopieren und einzufügen, als das Foto eines Personalausweises hochzuladen. ClickFix-Angriffe sind derzeit meist als CAPTCHA-Prüfungen getarnt. Der nächste logische Schritt für dieses Schema ist die Altersüberprüfung. Wie kannst du diese Risiken minimieren?

  • Überprüfe sorgfältig alle Websites, für die eine Überprüfung erforderlich ist. Lass dich nicht auf eine Verifizierung ein, wenn du dich bereits für diesen Dienst verifiziert hast oder wenn du über einen Link aus einer Messaging-App, einer Suchmaschine oder einer Anzeige auf die Verifizierungsseite geraten bist.
  • Lade zur Verifizierung niemals eine App herunter. Auch das Kopieren und Einfügen von Text sind tabu. Alle legitimen Dienste erledigen dies in einem Browserfenster. Manchmal werden Desktop-Nutzer aufgefordert, für die Überprüfung ein Smartphone zu verwenden.
  • Wenn es erforderlich ist, einen Code einzugeben, den du per Messaging-App oder SMS erhalten hast, um auf eine Website zuzugreifen oder eine Aktion zu bestätigen, analysiere die Situation gründlich und sei kritisch. Häufig werden mit dieser Methode Messaging-Accounts oder andere wichtige Dienste gekapert.
  • Installiere eine zuverlässige Sicherheitssoftware auf all deinen Computern und Smartphones, um den Zugriff auf betrügerische Websites zu verhindern. Wir empfehlen Kaspersky Premium. Damit erhältst du sicheres VPN, Malware-Schutz, Warnungen, wenn deine persönlichen Daten abfließen, Password-Manager, Kindersicherung und vieles mehr.

KI vernünftig nutzen

Auch wenn du kein KI-Fan bist, wirst du wohl kaum an diesem Hype vorbeikommen: Die KI drängt sich buchstäblich in alle gewohnten Dienste: Android, Chrome, MS Office, Windows, iOS und Creative Cloud … die Liste ist endlos. Es ist ähnlich wie bei Fast Food, Fernsehen, TikTok und anderen leicht zugänglichen Kleinigkeiten: Der Schlüssel liegt im Gleichgewicht zwischen dem vernünftigen Einsatz dieser Assistenten und einer drohenden Sucht.

In welchen Bereichen sind geistige Schärfe und persönliches Wachstum für dich am wichtigsten? Wer rastet, der rostet. Das gilt auch fürs Denken. Wer sich immer auf ein GPS-Navi verlässt, kann irgendwann keine Landkarten mehr lesen. In Bereichen, in denen deine geistigen Fähigkeiten wichtig sind, könntest du den Vorsprung leicht verlieren, wenn du die Arbeit an die KI auslagerst. Achte auf Gleichgewicht: Erledige die mentale Arbeit regelmäßig selbst (auch wenn die KI es gut kann). Egal, ob es um das Übersetzen von Texten oder die Recherche bei Wikipedia geht. Du musst nicht komplett auf die KI verzichten. Aber denk daran, es zumindest manchmal zu tun. Es gibt auch einen radikaleren Ansatz: Du kannst KI-Dienste weitgehend deaktivieren.

Wo sind Fehler am teuersten? Trotz aller Bemühungen der Entwickler kann KI manchmal mit absoluter Sicherheit komplett daneben liegen. Es ist unwahrscheinlich, dass solche Halluzinationen in absehbarer Zeit vollständig verschwinden. Darum solltest du bei wichtigen Dokumenten und kritischen Entscheidungen keine KI einsetzen oder die Ergebnisse sehr sorgfältig prüfen. Dies gilt für jede Zahl und jedes Komma.

In anderen Bereichen kannst du mit KI experimentieren. Aber auch bei scheinbar harmlosen Zwecken solltest du nie vergessen, dass Fehler und Halluzinationen auftauchen können.

Reduziere das Risiko von Datenlecks. Je mehr du KI verwendest, desto mehr Informationen gehen an den Dienstanbieter. Priorisiere KI-Funktionen, die ausschließlich auf deinem Gerät ausgeführt werden. Diese Kategorie umfasst beispielsweise Features wie den Schutz vor betrügerischen Websites in Chrome, die Übersetzung in Firefox und die Schreibtools in iOS. Übrigens kannst du einen vollwertigen Chatbot auch lokal auf deinem Computer ausführen.

KI-Agenten müssen streng überwacht werden. Besonders riskant sind KI-Agenten, die nicht nur virtuell funktionieren, sondern aktiv für dich arbeiten. Informiere dich gründlich über die diesbezüglichen Risiken, bevor du Online-Shopping oder Urlaubsbuchungen einem KI-Agenten anvertraust. Und verwende einen Modus, in dem der Assistent vor der Eingabe persönlicher Daten und vor Käufen nach deiner Bestätigung fragen muss.

Abonnements und Tarife checken

Die wirtschaftliche Entwicklung des Internets verändert sich im Sauseschritt. Der KI-Wettlauf treibt die Kosten für Komponenten und Rechenleistung in die Höhe, Zölle und geopolitische Konflikte stören Lieferketten und die Integration von KI-Funktionen verteuern vorhandene Produkte. Praktisch jeder Online-Dienst kann über Nacht teurer werden, manchmal sogar um zweistellige Prozentsätze. Einige Anbieter wechseln von einer festen monatlichen Gebühr zu einem nutzungsabhängigen Modell. Dann wird beispielsweise für die Anzahl der heruntergeladenen Songs oder der generierten Bilder bezahlt.

Um böse Überraschungen zu vermeiden, solltest du die Bedingungen aller kostenpflichtigen Abos mindestens drei- oder viermal pro Jahr überprüfen. Möglicherweise wurden die Abonnements eines Dienstes geändert und es gibt inzwischen günstigere Tarife. Oder ein Dienst hat insgeheim eine zusätzliche Funktion aktiviert, von der du nichts weißt und die du deaktivieren solltest. Bei einigen Diensten bietet sich auch ein Wechsel zum kostenlosen Tarif an oder es ist Zeit für die Kündigung. Finanzielle Grundkenntnisse sind heutzutage unverzichtbar, wenn du deine digitalen Ausgaben effektiv verwalten möchtest.

Um deine Abonnements im Blick zu behalten und wirklich zu verstehen, wie viel du monatlich oder jährlich für digitale Dienste ausgibst, solltest du alle Abonnements zentral verfolgen. Dazu kannst du eine einfache Excel- oder Google Docs-Tabelle führen. Noch praktischer ist eine spezielle App (z. B. SubsCrab). Diese erinnert dich an anstehende Zahlungen, zeigt die monatlichen Ausgaben an und kann dir sogar dabei helfen, bessere Angebote für bestehende Abos oder ähnliche Dienste zu finden.

Auf nachhaltige Geräte achten

Es ist faszinierend, wie leistungsstark neue Prozessoren, Kameras und KI-Funktionen sind. Und genau dies könnte dich im Jahr 2026 dazu verleiten, ein neues Smartphone oder einen Laptop zu kaufen. Du solltest jedoch unbedingt auf die Lebensdauer dieser Geräte achten. Dafür gibt ein mehrere Gründe …

Erstens: Das Tempo, in dem sinnvolle neue Funktionen erscheinen, hat sich gemäßigt, und viele Nutzer verspüren inzwischen nicht mehr den Drang nach ständigen Upgrades. Zweitens: Die Preise sind erheblich gestiegen, da Chips, Arbeitskraft und Versand teurer geworden sind. Darum sind größere Anschaffungen schwerer zu rechtfertigen. Darüber hinaus gibt es beispielsweise in der EU jetzt Vorschriften für leicht austauschbare Akkus in neuen Geräten. Das bedeutet, der Teil eines Telefons, der sich am schnellsten abnutzt, kann einfacher und kostengünstiger ausgewechselt.

Was ist erforderlich, damit dein Smartphone oder Laptop mehrere Jahre hält?

  • Physischer Schutz. Verwende Hüllen, Displayschutzfolien und bei Bedarf auch eine wasserdichte Tasche.
  • Richtige Lagerung. Vermeide extreme Temperaturen: Lass dein Gerät nicht in der prallen Sonne liegen oder über Nacht im Auto einfrieren.
  • Akkupflege. Vermeide, dass sich der Akku häufig stark oder vollständig entlädt.
  • Regelmäßige Software-Updates. Der schwierigste Punkt. Updates sind für die Sicherheit unerlässlich, denn sie schützen dein Smartphone oder deinen Laptop vor neuartigen Angriffen. Gleichzeitig können Updates jedoch manchmal zu Verlangsamungen, Überhitzung oder starker Akkuentladung führen. Ein guter Plan ist, nach dem Erscheinen größerer Betriebssystem-Updates etwa eine Woche zu warten, die Rückmeldungen von Nutzern zu lesen und das Update nur zu installieren, wenn keine Risiken gemeldet wurden.

Dein Smart Home schützen

Das Smart Home wird abgelöst: Das neue Zauberwort heißt „intelligentes Zuhause“. Die Idee dahinter: Dein Zuhause entscheidet mithilfe neuronaler Netze selbst darüber, was wann zu tun ist. Das Versprechen: maximaler Komfort für dich und keine vorprogrammierten Routinen mehr. Dank des Matter 1.3-Standards kann ein Smart Home jetzt nicht nur Lampen, Fernseher und Schlösser steuern, sondern hat auch Küchengeräte, Waschmaschinen und sogar Ladestationen für Elektroautos im Griff! Noch wichtiger: Immer mehr Geräte verwenden „Matter over Thread“ als natives, primäres Kommunikationsprotokoll. Zu sehen etwa bei der neuen IKEA KAJPLATS-Reihe. Matter-basierte Geräte verschiedener Hersteller können einander sehen und miteinander kommunizieren. Das ist praktisch: Du kannst beispielsweise einen Apple HomePod als zentrale Drehscheibe für dein Smart Home einsetzen und Philips Hue-Glühbirnen, Eve Energy-Steckdosen und IKEA BILRESA-Schalter damit verbinden.

Summa summarum werden smarte und intelligente Häuser immer häufiger und bieten damit auch breitere Angriffsflächen. Wir haben schon ausführlich über die Sicherheit von Smart Homes gesprochen. Hier sind einige wichtige Tipps für die Umstellung auf Matter.

  • Verbinde alle deine Geräte zu einem einzigen Matter-Netzwerk (Matter-Fabric). Verwende eine minimale Anzahl an Controllern (z. B. ein Apple TV + ein Smartphone). Wenn ein Fernsehgerät oder ein anderes Gerät, auf das viele Mitbewohner Zugriff haben, als Controller fungiert, müssen Passwortschutz und andere Beschränkungsfunktionen aktiviert sein.
  • Wähle einen Hub und einen Controller von führenden Herstellern, die hohen Wert auf Sicherheit legen.
  • Minimiere die Anzahl der Geräte, die sich über deine Matter-Fabric mit dem Internet verbinden. Diese als „Border Router“ bezeichneten Geräte müssen gut vor externen Cyberangriffen geschützt sein, beispielsweise indem du den Zugriff auf den Internet-Router in deiner Wohnung beschränkst.
  • Überprüfe dein Heimnetzwerk regelmäßig auf verdächtige, unbekannte Geräte. In deiner Matter-Fabric ist dies über den Controller oder Hub und in deinem Heimnetzwerk möglich – entweder über deinen primären Router oder mithilfe einer Funktion wie Smart Home-Monitor in Kaspersky Premium.
Tipps

Das Flüstern der neuronalen Netze

Hast du schon von Whisper Leak gehört? Während du mit einem KI-Assistenten chattest, kann ein Angreifer das Gesprächsthema erraten, trotz Verschlüsselung. Wir untersuchen, wie das überhaupt möglich ist, und wie du deine KI-Chats schützen kannst.