KI
Alle Jahre wieder – Black Friday, die Schnäppchenjagd, die oft mit unüberlegten Käufen endet. Überall werden unglaubliche Rabatte von 50 bis 70 % angepriesen. Aber sind die Sonderangebote wirklich so günstig, wie die Shops versprechen? Im Jahr 2025 hilft uns ein neuer Verbündeter, clever mit unserem Geld umzugehen: Künstliche Intelligenz. Hier erfährst du, wie du leistungsstarke LLMs (ChatGPT, Claude und andere) verwenden kannst, um Geld zu sparen und nicht mehr auf zweifelhafte Verkäufer hereinzufallen.
Bevor wir dir mit KI beim Sparen helfen, wollen wir uns erst einmal die Hintergründe ansehen. Studien zeichnen ein recht düsteres Bild: Ein Großteil der „Super-Rabatte“ am Black Friday ist pure Marketing-Illusion.
Die Taktik ist einfach und effektiv: Anfang Oktober erhöhen die Shops ihre Preise, manchmal um stolze 50 bis 100 Prozent. Wenn der Black Friday naht, senken sie den Preis genau um diese 50 Prozent und präsentieren stolz einen unfassbaren Rabatt. In Wirklichkeit zahlst du den regulären Preis oder, wenn du Pech hast, sogar noch mehr.
Die Omnibus-Verordnung der Europäischen Union schreibt zwar vor, dass Einzelhändler den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage angeben müssen. Aber auch diese Regel lässt sich leicht umgehen. Findige Retailer erhöhen den Preis einfach 30 Tage vorher. Damit sind die Vorschriften erfüllt, und gleichzeitig können sie die Verbraucher hinters Licht führen.
So helfen LLMs beim Sparen
Künstliche Intelligenz verändert die Spielregeln. Nach Schätzung von Analysten halfen KI-Tools den Verbrauchern während der Cyber Week 2024 unglaubliche 60 Milliarden US-Dollar an Transaktionen zu generieren. 2025 wird diese Zahl voraussichtlich noch höher ausfallen. In den USA plant jeder dritte Käufer, beim Einkaufen auf KI zu setzen.
Ein LLM hat keine Gefühle und reagiert nicht auf Marketing-Trigger wie „Nur noch 2 Stunden!“ oder „Nur noch 1 Exemplar auf Lager!“ Stattdessen analysiert das Modell riesige Datenmengen, vergleicht Preise, verfolgt den Preisverlauf und kann dich bei vernünftigen Entscheidungen unterstützen.
KI kann in Sekundenschnelle Hunderte von Online-Shops durchsuchen und findet dabei nicht nur das gewünschte Produkt zum besten Preis, sondern auch günstigere Alternativen mit vergleichbaren Merkmalen. Moderne LLMs können herausfinden, ob ein Rabatt wirklich Vorteile bringt oder ob dich jemand an der Nase herumführen will. Amazon hat zum Beispiel bereits eine Preisverfolgungsfunktion in den KI-Shopping-Assistenten Rufus integriert. Allerdings bemängeln Nutzer gewisse Schwächen. Schon wenige Prompts reichen aus, damit die KI deine Vorlieben, dein Budget und deine bisherigen Käufe berücksichtigen kann, um genau die passenden Artikel vorzuschlagen – ohne jedes Marktgeschrei. Anstatt stundenlang Datenblätter zu studieren, frag den Assistenten einfach: „Was ist der Unterschied zwischen Staubsauger A und Staubsauger B?“ Selbst wenn die Websites der Anbieter keine Vergleichsfunktionen haben, bekommst du sofort eine Antwort. Die folgenden Prompts kannst du für ChatGPT, Claude und Gemini verwenden.
Vorbereitung auf den Black Friday mit KI
1. Schritt: Wunschliste erstellen
Warte nicht, bis die Sonderangebote aufploppen. Sammle alle wichtigen Daten rechtzeitig im Voraus.
Hilf mir, eine Einkaufsliste für den Black Friday zu erstellen. Mein Budget beträgt: [Betrag].
Ich interessiere mich für die folgenden Kategorien: [Elektronik/Kleidung/Haushaltswaren].
Prioritäten: [Leistung/Qualität/Hersteller/Preis].
Erstelle eine strukturierte Liste und erkläre die Vorteile der vorgeschlagenen Produkte.
2. Schritt: Preise verfolgen
Diese Phase ist sehr wichtig. Du musst den tatsächlichen Preis eines Artikels in Erfahrung bringen, bevor der Black-Friday-Hype ins Rollen kommt. Für Amazon können Tools wie CamelCamelCamel und Keepa helfen. Für AliExpress gibt es AliPrice und AliTools.
3. Schritt: Preisentwicklung analysieren
Hast du die Preisdaten gesammelt? Weiter geht’s. Gab es im Oktober einen starken Preisanstieg und im November eine entsprechende Verbilligung? Dann handelt es sich um eine klassische Betrugsmethode. Falls die Daten in den Tabellen unklar sein sollten, verwende den folgenden Prompt. Die unten verwendeten Monate sind nur als Beispiele gedacht. Verwende einfach die passenden Zeiträume. Je größer die Intervalle zwischen den Kontrollpunkten sind, desto höher ist die Chance, eine unlautere Preiserhöhung zu entdecken.
Ich verfolge den Artikel [Name des Produkts] auf [Plattform]. Hier sind die Preisdaten:
– September: [Preis]
– Anfang Oktober: [Preis]
– Ende Oktober: [Preis]
– Aktueller Preis: [Preis]
– Angegebener Rabatt: [Prozentsatz]
Analysiere diese Daten. Ist das ein echter Rabatt oder manipuliert der Verkäufer die Preise?
Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Kauf? Soll ich bis zum Black Friday warten oder jetzt kaufen?
4. Schritt: Nach Alternativen suchen
Lege dich nicht auf ein einzelnes Produkt fest. Möglicherweise gibt es günstigere Alternativen.
Ich möchte [Produkt, Modell] kaufen. Mein Ziel ist: [wofür der Artikel benötigt wird]. Budget: [Betrag].
Finde 3 bis 5 alternative Produkte, die den gleichen Zweck erfüllen, aber möglicherweise preiswerter sind.
Vergleiche Funktionen, Preis und Bewertungen dieser Produkte. Stelle die Ergebnisse als Tabelle dar.
Erfahrungsgemäß eignen sich LLMs besonders gut für vergleichende Analysen und zur Hervorhebung wichtiger Unterschiede von ähnlichen Produkten.
5. Schritt: Den Verkäufer und die Website überprüfen
Der Black Friday ist ein wahres Fest für Betrüger. Im dritten Quartal 2025 stieg die Zahl der gefälschten Online-Shops im Vergleich zum gewöhnlichen Monatsdurchschnitt um 20 Prozent an. Hier sind die wichtigsten Warnsignale:
- Domänen wie .shop, .store, .vip oder .top, die nur selten von großen, etablierten Marken verwendet werden
- Unglaubliche Rabatte von 80 bis 90 % auf beliebte Produkte
- Es gibt keine sichere HTTPS-Verbindung, d. h. im Browser ist neben der URL kein Vorhängeschloss vorhanden
- Schlechte Übersetzung oder Grammatikfehler
Gib den folgenden Prompt in deine bevorzugte KI ein, um die Legitimität des Shops zu überprüfen:
Ich habe [Name des Produkts] auf [URL] gefunden. Der Preis ist sehr interessant: [Preis]. Er liegt um [Prozentsatz] % unter dem Durchschnitt. Wie kann ich überprüfen, ob es kein Betrug ist?
Gibt es Anzeichen dafür, dass es ein Fake-Shop ist? Worauf muss ich achten?
6. Schritt: Universeller Prompt
Dies ist ein universeller Prompt mit allen Daten, die du bei den vorherigen Schritten gesammelt hast. Dieser Prompt funktioniert mit jedem LLM:
Du bist ein Experte dafür, Manipulationen von Einzelhandelspreisen zu erkennen.
Produkt: [Name]
Shop: [Name]
Aktueller Preis: [Preis]
Angegebener Rabatt: [Prozent] %
Angegebener alter Preis [Preis]
Preisverlauf, den ich verfolgt habe:
[Daten für mehrere Monate angeben]
Meine Fragen:
1. Ist das ein echter Rabatt oder eine Manipulation?
2. Wie hoch war der tatsächliche Durchschnittspreis vor diesem Ausverkauf?
3. Soll ich jetzt kaufen oder fällt der Preis wahrscheinlich noch weiter?
4. Dein Rat: Kaufen, abwarten oder nach Alternativen suchen?
Beachte, dass die Cybersicherheit neuronaler Netze noch lange nicht perfekt ist: Es werden immer wieder Schwachstellen entdeckt. Um dich vor Phishing- und Spam-Links zu schützen, auf die du versehentlich klicken könntest, solltest du daher eine bewährte und zuverlässige Sicherheitslösung installieren, z. B. Kaspersky Premium. Dadurch verhinderst du, dass der Black Friday zu einem finanziellen Black Monday wird und deine persönlichen Daten abfließen.
So erhältst du lokale Ergebnisse
Eines der Hauptprobleme bei globalen KI-Modellen ist, dass sie oft Informationen liefern, die für die betreffende Region nicht relevant sind. Mit dem folgenden Prompt kannst die KI an deinen Standort anpassen:
Du bist ein KI-Shopping-Assistent für [Land, Stadt]. Alle deine Empfehlungen sollen den lokalen Markt, die verfügbaren Geschäfte und die regionalen Plattformen ([Liste der Geschäfte, sofern gewünscht]) berücksichtigen. Gib die Preise in [Währung] an. Verwende [Sprache] als Sprache.
Meine Aufgabe: Finde [Produkt] zum besten Preis am Black Friday.
Auf welchen lokalen Plattformen sollte ich nachsehen? Welche Art von Ausverkäufen gibt es in [Region]?
Spezielle Prompts für bestimmte LLMs
Bekanntlich hat jedes LLM seine Stärken und Schwächen. Darum haben wir Prompts erstellt, die das Potenzial des jeweiligen Sprachmodells voll ausschöpfen. Für optimale Ergebnisse empfehlen wir dir, ein möglichst leistungsstarkes Modell zu verwenden (kostenpflichtiges Abo) sowie erweiterte Denk- und Analysefunktionen zu nutzen (sofern verfügbar).
ChatGPT ist bestens geeignet, um Informationen zu strukturieren und Listen zu erstellen. Hier ist ein Prompt zur Budgetplanung:
Erstelle eine Einkaufsstrategie für den Black Friday.
Budget: [Betrag]
Prioritätskategorien: [Liste]
Gib für jede Kategorie Folgendes an:
1. Durchschnittspreis ohne Rabatt
2. Voraussichtlicher Preis mit Rabatt
3. Bester Kaufzeitpunkt (vor/während/nach dem Black Friday)
4. Alternativen
Stelle die Ergebnisse als Tabelle dar.
Und mit diesem Prompt kannst du Shops vergleichen:
Produkt: [Name und Modell]
Wurde in diesen Shops gefunden:
– [Shop 1]: [Preis], Versand [Bedingungen]
– [Shop 2]: [Preis], Versand [Bedingungen]
– [Shop 3]: [Preis], Versand [Bedingungen]
Welche Variante bietet die günstigsten Gesamtkosten? Analysiere die Zuverlässigkeit der Shops.
Claude ist besonders gut darin, große Textmengen zu analysieren und wichtige Punkte hervorzuheben. Mit diesem Prompt kannst du in Claude Bewertungen analysieren:
Hier ist eine Auswahl von Bewertungen für [Name] von verschiedenen Plattformen: [Bewertungen einfügen].
Analysiere sie und hebe die wichtigsten Punkte hervor:
1. Wichtigste Vorteile (Top 3)
2. Größte Nachteile (Top 3)
3. Für wen ist dieses Produkt am besten geeignet und für wen ist es ungeeignet?
4. Werden ernsthafte Probleme erwähnt?
5. Gesamtempfehlung: Lohnt sich der Kauf?
Prompt zur langfristigen Planung:
Du bist ein Finanzberater. Ich plane eine größere Anschaffung: [Produkt] für [Preis].
Mein monatliches Einkommen: [Betrag]. Meine Ersparnisse: [Betrag].
Soll ich dieses Produkt am Black Friday kaufen oder soll ich warten?
Welche alternativen Spar- und Kaufstrategien kannst du anbieten?
Gemini lässt sich nahtlos in das Google-Ökosystem integrieren und bietet umfangreiche Funktionen zur Analyse und Verarbeitung von Bildern. Hänge einen Screenshot des Banners oder des Angebots von der Website an und verwende diesen Prompt:
Das ist ein Black-Friday-Angebot. Bewerte die folgenden Aspekte:
1. Wie attraktiv ist dieser Rabatt?
2. Welche Informationen sollte ich zusätzlich überprüfen?
3. Was ist bei der Beschreibung zu beachten?
4. Anzeichen für einen möglichen Betrugsversuch
Prompt für eine schnelle Suche:
Suche die besten Angebote für den Black Friday 2025 aus der Kategorie [Kategorie].
Ich suche: [Eigenschaften des Produkts]
Budget: [Betrag]
Region: [Land/Stadt]
Zeige die fünf besten Optionen an und begründe die Auswahl der Varianten.
Checkliste
- Erstelle mithilfe von KI eine Wunschliste und verfolge die Preise mit Tools wie CamelCamelCamel, Keepa oder anderen ähnlichen Diensten. Richte praktische Benachrichtigungen über Preissenkungen ein.
- Analysiere die gesammelten Preisdaten, suche nach alternativen Produkten und Shops, und überprüfe dabei die Zuverlässigkeit der Verkäufer.
- Richte eine separate Kreditkarte für Einkäufe ein und lege für diese Karte ein Ausgabenlimit fest. Besorge dir möglichst eine virtuelle Karte und passe unsere Prompts entsprechend an, damit du Angebote bei Bedarf schnell analysieren kannst.
- Lass dich am Aktionstag nicht durch Tricks wie „Nur noch 1 Artikel auf Lager!“ hereinlegen. Überprüfe „Super-Deals“ mit einem KI-Assistenten und wirf einen kritischen Blick darauf. Verfolge, wie sich die Preise entwickeln, öffne keine verdächtigen E-Mails und klicke nicht auf dubiose Links. Wenn du diese Ratschläge beherzigst, bist du am Black Friday vor Verlusten sicher und kannst echte Schnäppchen entdecken.
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