Stark gegen Cybermobbing – Das Experiment

Kaspersky und Deutschland sicher im Netz (DsiN) coachen Münchener Schüler in spannendem Experiment

„Krass, wie schnell eine Diskussion über das Ziel einer Klassenfahrt eskalieren kann und in wenigen Minuten nur noch Beleidigungen ausgetauscht werden“, so das Fazit einer Schülerin unmittelbar nach Abschluss eines von Kaspersky und Deutschland sicher im Netz (DsiN) veranstalteten Praxis-Workshops zum Thema Cybermobbing.

Das Experiment wurde am 24. Oktober 2019 im Rahmen des diesjährigen, vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unterstützten, European Cybersecurity Month durchgeführt. Dabei agierten die Schüler der neunten Jahrgangsstufe der Münchener Mittelschule an der Simmernstraße unter Leitung des renommierten Online-Reputationsexperten Christian Scherg im Rahmen eines Mobbingszenarios in den Rollen von Opfern und Tätern – und wussten im Anschluss Erstaunliches zu berichten.

Ziel des experimentellen Workshops war es, die teilnehmenden Jugendlichen fit gegen Cybermobbing zu machen. Über ein fiktives, aber praxisorientiertes Szenario wurden Abwehrstrategien vermittelt sowie das Bewusstsein über die Auswirkungen von Cybermobbing eindringlich geschärft. Der Mobbingauslöser: die Frage nach dem Ziel der bevorstehenden Klassenfahrt – die Metropole Berlin oder das ländlich-idyllische Örtchen Poing bei München? Hierfür wurden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt, von der die eine die kostengünstige Version der Klassenfahrt in das Münchner Umland und die andere den Trip in die Hauptstadt Berlin bevorzugten.

„Am Anfang haben sich die beiden Gruppen noch halbwegs vernünftig ausgetauscht, aber nach wenigen Minuten wurde nur noch beleidigt und gedisst. Sobald ein Schüler, der ein hohes Ansehen in der Gruppe hat, mit aggressivem Verhalten anfängt, ziehen viele andere mit und keiner traut sich dann mehr, etwas dagegen zu sagen. In der Klasse gibt es eben die Coolen und die Opfer-Typen“, erzählt die Schülerin Yasmina.

„In unserer Gruppe waren wir erstaunt, wie krass die anderen nach kurzer Zeit schon abgegangen sind. Eine normale Unterhaltung war nicht mehr möglich. Wir haben dann beschlossen, uns nicht auf dieses Niveau runterziehen zu lassen und die anderen dann einfach nur noch mit dem Ortsnamen unseres Lieblingsziels vollgespamt und uns auf diese Weise gewehrt“, beschreibt Zara.

Cybermobbing kann aus einer zunächst harmlosen Situation heraus seinen Anfang nehmen. Es beginnt oft mit kleinen Sticheleien oder einer Meinungsverschiedenheit, die von anderen aufgegriffen werden und eine eigene Dynamik entwickeln. Plötzlich macht dieser sich aufschaukelnde Prozess auch nicht mehr vor der Schule halt und bahnt sich schleichend seinen Weg in die digitale Welt. Im Zuge unseres Experiments konnten wir den Schülern zeigen, wie schnell man zum Opfer, aber auch zum Täter werden kann, welche Maßnahmen nötig sind, um sich selbst, aber auch andere zu schützen und solche Auswüchse bereits im Keim zu ersticken. Generell sollte die hierfür nötige Aufklärungsarbeit gemeinschaftlich von Eltern und Schulen geleistet werden.

Dieser Ansicht sind auch die Eltern. So zeigt eine aktuelle Umfrage von Kaspersky unter 500 Befragten in Deutschland mit Kindern im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, dass die überwiegende Mehrheit (72,2 Prozent) der Meinung ist, ein Austausch über die Gefahr von Cybermobbing sollte sowohl von Seiten der Schule als auch der Eltern erfolgen.

Wirtschaft, Verbände, Schule und Eltern: Gemeinsam ein stärkeres Bewusstsein für Cybermobbing schaffen

Ob ein älteres Smartphone-Modell oder die falschen Klamotten – Mobbing beginnt oft im Kleinen und erstreckt sich dann über digitale Kanäle wie Facebook und Co in alle Winkel des Privatlebens. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig über die Dimensionen und Auswirkungen von Cybermobbing aufzuklären und direkt praktische Gegenmaßnahmen kennenzulernen. Deshalb haben wir uns bei Kaspersky in Zusammenarbeit mit DsiN dazu entschlossen, direkt dort anzusetzen, wo Cybermobbing häufig seinen Anfang nimmt – in der Schule.

„Das Thema Mobbing beziehungsweise Cybermobbing ist ein Problem, mit dem wir auch an unserer Schule konfrontiert sind und das wir unbedingt proaktiv angehen wollen und müssen“, betont Birgit Dittmer-Glaubig, Konrektorin der Mittelschule München an der Simmernstraße und Abteilungsleiterin Berufswissenschaft im BLLV.

Cybermobbing unter Schülerinnen und Schülern ist nach wie vor ein großes Problem. Daher ist es besonders wichtig, die Aufklärungsarbeit fortzuführen und über dieses so aktuelle Thema mit Eltern, Lehrkräften und insbesondere den Heranwachsenden selbst zu sprechen, um sie für die schädlichen Konsequenzen zu sensibilisieren.

Der Leitfaden „Checkliste: Cybermobbing – erkennen, reagieren, vorbeugen“ gibt es hier zum Download.

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