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Derzeit existieren laut einer Analyse von Kaspersky Lab [1] insgesamt mehr als 7.000 Malware-Samples, die es auf smarte Geräte abgesehen haben; mehr als die Hälfte davon wurde in diesem Jahr entdeckt.

Smarte Geräte (Smart-TV, Smartwatches, Router oder Kameras) erobern zunehmend Haushalte und Unternehmen, kommunizieren untereinander und formen das immer größer werdende Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Gartner rechnet mit 20,4 Milliarden Connected Devices im Jahr 2020 [2]. Auch für Cyberkriminelle eröffnet sich eine neue ‚Spielwiese‘. Das Problem: Ist ein smartes Gerät erst einmal mit einem Schädling infiziert, können die Angreifer damit Opfer ausspähen, erpressen oder unbemerkt zu Mittätern machen, indem das Opfergerät zum Teil eines Botnetzes wird, was das Mirai- [3] oder das Hajime-Botnet [4] unlängst gezeigt haben.

In einem Versuch simulierten die Experten von Kaspersky Lab mittels sogenannter Honeypots künstliche Netzwerke aus unterschiedlichen IoT-Geräten. Bereits kurz nach der Einrichtung der Honeypots wurden diese von bekannter sowie bisher unbekannter Malware angegriffen. Der Großteil der Malware attackierte digitale Videorekorder oder IP-Kameras (63 Prozent). Bei 20 Prozent handelte es sich um Netzwerk-Geräte wie Router oder DSL-Modems.

Laut der Kaspersky-Analyse besteht ein großes Problem darin, dass die Mehrheit der smarten Geräte unter Linux-basierten Betriebssystemen läuft, bei denen ein generischer schädlicher Code ausreicht, um eine Vielzahl an Geräten gleichzeitig anzugreifen. Hinzu kommt, dass auf dem Großteil der Geräte keine Sicherheitslösung installiert ist und die Gerätehersteller oft keine Security-Updates oder neue Firmware zur Verfügung stellen. Damit sind Millionen von Geräten ungeschützt und eventuell bereits kompromittiert.

„Die Sicherheit smarter Geräte ist ein ernstes Thema, dessen wir uns alle bewusst sein sollten“, so Vladimir Kuskov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky Lab. „Das vergangene Jahr 2016 hat gezeigt, dass es nicht nur reine Theorie ist, vernetze Geräte anzugreifen, sondern eine reale Bedrohung. Wir sehen einen erheblichen Anstieg an Malware-Samples, die für das IoT entwickelt wurden; das Potenzial ist aber noch größer. Offenbar führt die hohe Konkurrenz im DDoS-Bereich dazu, dass sich Angreifer nach neuen Mitteln umsehen, die ihnen dabei helfen, noch stärkere Angriffe durchzuführen. Das Mirai-Botnet hat gezeigt, dass smarte Geräte für Cyberkriminelle wie geschaffen sind, um Milliarden von Geräten anzugreifen.“

Schutzmaßnahmen für Smart Devices

  • Wenn nicht dringend erforderlich, sollte man nicht auf das eigene Gerät von einem externen Netzwerk zugreifen.
  • Alle Netzwerk-Services, die nicht benötigt werden, sollten unterbunden werden.
  • Das Standard-Passwort sollte geändert und der voreingestellte Account deaktiviert werden. Ist dies nicht möglich, sollten die Netzwerk-Services sowie der Zugang zu externen Netzwerken unterbunden werden.
  • Wenn möglich, sollte die Firmware des Gerätes regelmäßig aktualisiert werden.

Die Kaspersky-Analyse „Honeypots and the Internet of Things“ sowie weitere Informationen zu Angriffen auf das Internet of Things finden sich unter https://securelist.com/honeypots-and-the-internet-of-things/78751/


[1] https://securelist.com/honeypots-and-the-internet-of-things/78751/

[2] http://www.gartner.com/newsroom/id/3598917

[3] https://securelist.com/is-mirai-really-as-black-as-its-being-painted/76954/

[4] https://securelist.com/hajime-the-mysterious-evolving-botnet/78160/

Smarte Geräte immer attraktiver für Cyberkriminelle: Mehr als doppelt so viel Malware in 2017

Derzeit existieren laut einer Analyse von Kaspersky Lab [1] insgesamt mehr als 7.000 Malware-Samples, die es auf smarte Geräte abgesehen haben; mehr als die Hälfte davon wurde in diesem Jahr entdeckt.
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