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Video- und Online-Spiele machen Spaß. Über sie kann man sich mit anderen zusammentun und gemeinsam etwas erleben. Ob auf der Spielkonsole, dem Computer oder mobilen Geräten — Spielen erfreut sich großer Beliebtheit. Allerdings lauern beim Spielen im Internet auch Gefahren in Form von Viren, Identitätsdiebstahl und Phishing-Angriffen. Lesen Sie in diesem Beitrag, welche wesentlichen Risiken beim Online-Gaming bestehen und wie Sie sich vor ihnen schützen können.

Gefahren des Online-Gaming

Zu den größten Risiken beim Online-Gaming gehören:

Malware und Viren

Auf der Suche nach vermeintlich günstigeren oder kostenlosen Versionen Ihrer Lieblingsspiele laufen Sie Gefahr, dass Sie sich Viren und Malware einhandeln. Dasselbe kann Ihnen passieren, wenn Sie an betrügerische Codes geraten oder Sammlerstücke bei dubiosen Anbietern kaufen. Selbst beim legalen Download können vorhandene Sicherheitslücken zur Falle werden. Hat ein Hacker seine Malware erst einmal auf Ihren Computer eingeschleust, kann er darüber Ihre persönlichen Daten abgreifen.

Identitätsdiebstahl

Cyberkriminelle sammeln persönliche Informationen, um Profile ihrer potenziellen Opfer zu erstellen. Eine der Gefahrenquellen beim Online-Spielen mit Fremden ist die Chat-Funktion, über die Sie sich mit anderen Spielern austauschen können. Kriminelle könnten versuchen, im Chat an sensible Informationen wie Name, Adresse oder Telefonnummer zu kommen. Sie sollten sich daher gut überlegen, was Sie von sich preisgeben.

Kontoübernahme

Für alle bevorzugten Gaming-Plattformen denselben Benutzernamen und dasselbe Kennwort zu verwenden, ist nicht empfehlenswert. Denn dann brauchen Kriminelle Ihre Anmeldedaten nur einmal erfolgreich zu hacken, und schon stehen ihnen alle Ihre Konten offen. Wenn Hacker einmal gestohlene Zugangsdaten nutzen, um diese mithilfe eines automatisierten Skripts an allen möglichen anderen Konten auszuprobieren, spricht man auch von einem Brute-Force-Angriff.

Swatting und Doxing

Manche Hacker verschaffen sich Zugang zu den Adressen oder Telefonnummern anderer, um diese im Internet zu veröffentlichen, was auch als Doxing bezeichnet wird. Meist geht es darum, die Opfer zu bestrafen, einzuschüchtern oder zu demütigen. Es gibt zahlreiche Motive für Doxing, manche sehen es als Scherz oder kleinen Online-Streich, ohne sich klar zu machen, welchen Schaden sie damit anrichten können, anderen geht es um (meist vermeintliche) ausgleichende Gerechtigkeit, Rache, Eifersucht, Schikane oder sogar Gewinnstreben. Eine einzige Doxing-Aktion kann das Leben der völlig unerwartet Getroffenen völlig aus dem Gleichgewicht bringen. Im Zusammenhang mit Gaming gibt es noch die schlimmere Variante des Swatting, bei der es meist um Einschüchterung geht, wenn Kriminelle z. B. einem Gegner mit einem falschen Notruf eine Spezialeinheit der Polizei auf den Hals hetzen.

Spyware

Vor allem auf dubiosen Online-Plattformen werden Fans von Online-Spielen manchmal zu Opfern von Spyware-Programmen. Mit einer Spyware kann man die Online-Aktivitäten einer Person mitverfolgen, ohne dass diese etwas davon bemerkt. Die so gesammelten Informationen werden dann an Dritte weiterverkauft, was eine Verletzung der Privatsphäre darstellt.

Datenschutzverletzungen

Es gab auch schon Fälle, bei denen Hacker die Herausgeber von Online-Spielen aufs Korn genommen haben. Sie verschaffen sich Zugang zum zugrunde liegenden System und gelangen so an eine Fülle von Informationen — vom Quellcode über die Spiele selbst bis hin zu den Benutzerkonten und den darin gespeicherten Nutzerdaten. Ein Beispiel, das größere Wellen geschlagen hat, war eine Datenpanne bei Zynga, bei der die Anmeldedaten (Benutzernamen, Passwörter und E-Mail-Adressen) der Spieler von Draw Something und Words With Friends gehackt wurden. Mehr als 172 Millionen Konten waren betroffen, was den Vorfall zu einer der größten Datenschutzverletzungen aller Zeiten macht.

CSS (Cross-site scripting)

Auf älteren Gaming-Plattformen sind gelegentlich die Methoden zur Verarbeitung der Anmeldedaten nicht mehr auf dem neuesten Stand. Dadurch sind sie anfällig für eine Hacking-Technik namens Webseiten-übergreifendes Skripting (XSS), die es Kriminellen ermöglicht, diese Daten abzufangen.

DDoS-Angriffe

Bei den so genannten DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) versuchen Hacker, den Gaming-Server so zu überlasten, dass er abstürzt und vom Netz genommen werden muss. Auch wenn es hierbei nicht um den Diebstahl von Daten geht, ist ein solcher Angriff für die Nutzer trotzdem ärgerlich. Und der Spieleanbieter erleidet durch die Ausfall- und Wiederherstellungszeiten erhebliche Verluste.

Phishing-E-Mails

Phishing-E-Mails oder -Links, die während eines Online-Spiels über den Chat verbreitet werden, sind eine weitere Möglichkeit sein, wie Hacker ihre Opfer dazu verleiten, Malware auf ihren Rechnern zu installieren. Dabei machen die E-Mails oder Chats oft einen durchaus seriösen Eindruck und versprechen zusätzliche Bonusinhalte, für die Sie nur auf eine vermeintlich harmlose Anmeldeseite wechseln müssen. Tatsächlich handelt es sich bei den E-Mails um Fälschungen, hinter denen Kriminelle mit böswilligen Absichten stehen.

Cyber-Mobbing

In einigen Fällen waren Gamer schon wilden Beschimpfungen durch ihre Mitspieler ausgesetzt. Dabei versuchen Cybermobber nicht nur, ihre Opfer zu demütigen, sondern auch ihnen persönliche Informationen abzuringen, die sie dann gegen sie verwenden können.

Eine Frau spielt ein Online-Spiel. Gaming ist eine tolle Sache, man sollte dabei aber nie die Sicherheit aus den Augen verlieren.

So schützen Sie sich vor den möglichen Gefahren beim Online-Gaming

Online-Spiele machen Spaß, aber Sicherheit lässt sich nur mit ausreichender Cyberhygiene gewährleisten. Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten Sie ergreifen:

Nutzung sicherer Passwörter

Eine der einfachsten Möglichkeiten, sich zu schützen, sind sichere Passwörter. Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens 12 Zeichen (idealerweise mehr) sowie einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Sie sind schwer zu erraten^; vermeiden Sie daher Zahlenfolgen («1234») oder persönliche Angaben, die jemand, der Sie kennt, leicht erraten kann, wie das Geburtsdatum oder den Namen eines Haustiers. Damit Sie den Überblick über alle Ihre Passwörter behalten, empfiehlt sich ein Password Manager.

Multi-Faktor-Authentifizierung

Wenn für ein Spiel oder vom Anbieter eine Zwei- oder Mehr-Faktor-Authentifizierung angeboten wird, sollten Sie diese unbedingt aktivieren. Dadurch wird der Anmeldevorgang um einen zusätzlichen Schritt erweitert, z. B. durch einen Code, der an Ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse gesendet wird. Die Zwei- oder Mehrfaktor-Authentifizierung bietet zusätzliche Sicherheit für Ihr Spielekonto — einige Anbieter loben sogar Prämien aus, wenn Spieler sie aktivieren.

Schutz für Ihre persönlichen Daten

Ihr Nutzername im Spiel sollte nichts enthalten, was Rückschlüsse auf Ihre Person zulässt, wie Name, Geburtsdatum oder Wohnort. Geben Sie auch in Gaming-Foren keine persönliche Daten preis. Wenn Sie ein Gaming-Headset verwenden, sollten Sie darauf achten, welche persönlichen Informationen Sie laut aussprechen.

Download nur aus seriösen Quellen

Schützen Sie sich und Ihren Computer, indem Sie Downloads aus illegalen Quellen meiden. Ob Spiele, Add-Ons von Drittanbietern oder Cheat-Codes: Beim Herunterladen aus inoffiziellen Quellen oder von Raubkopien besteht die Gefahr, dass Sie sich Viren oder Malware auf Ihren Computer holen. Maximale Sicherheit bieten nur seriöse Download-Seiten.

Vorsicht vor versteckten Kosten — und möglichen Betrügereien

Lesen Sie die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Herstellers bzw. des anbietenden Hosts, damit Ihnen keine später erst anfallenden oder versteckten Kosten entgehen. Wenn Sie «Eigentum» aus einem Computerspiel kaufen oder verkaufen wollen, sollten Sie sich vor möglichen Betrügereien in Acht nehmen.

Halten Sie Ihre Software auf dem aktuellsten Stand

Achten Sie darauf, dass Ihre Geräte und Software immer auf dem neuesten Stand sind. Aktuelle Software sorgt dafür, dass mögliche Sicherheitslücken mit den neuesten Sicherheitspatches geschlossen werden.

Augen auf gegenüber Phishing-Mails

Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie in einer E-Mail geradezu gedrängt werden, sofort auf einen Link zu klicken, anzurufen oder einen E-Mail-Anhang zu öffnen. Wenn Ihnen eine E-Mail komisch vorkommt, lautet die goldene Regel: keine Links anklicken, keine Anhänge öffnen und nicht antworten.

Entsorgen Sie Ihr Spielgerät sicher

Bevor Sie Ihr Spielgerät entsorgen, also entweder verkaufen, verschrotten oder verschenken, sollten alle Ihre persönlichen Daten darauf gelöscht werden. Wie Sie das bewerkstelligen, hängt vom Gerät ab, aber im Sinne des Datenschutzes sollten Sie auf jeden Fall Ihre Kontodaten löschen sowie Ihre Spiele sichern oder eventuell auf das neue Gerät übertragen.

Gaming nur per VPN

Wenn Sie Spiele auf einem Desktop-Computer spielen, sollten Sie zum Schutz Ihrer Identität Ihren Standort verbergen. Mit einem virtuellen privaten Netzwerk oder VPN kann es so aussehen, als befände sich Ihr Computer an einem anderen Ort auf der Welt, so dass Angreifer Ihren Standort nicht ausmachen können.

VPNs sind einfach zu installieren, erfordern nur wenig Konfiguration für die Nutzung und bieten einige Vorteile:

  • Schutz gegen Angriffe wie DDoS, die gegen Online-Gaming-Gegner eingesetzt werden können, insbesondere in konkurrierenden Spielsituationen
  • Zusätzliche Sicherheit für die Durchführung von Daten- und Banktransaktionen, da VPNs Ihnen eine nicht zurückverfolgbare Verbindung bieten

Es gibt VPN-Clients für Mac, Android, PC und Apple iOS.

VPN Secure Connection von Kaspersky können Sie auf mehreren Geräten und Betriebssystemen installieren. Es gibt auch kostenlose VPN-Angebote, allerdings haben diese in der Regel Datenbeschränkungen und bieten möglicherweise keinen vollständigen Schutz.

Bevor Sie sich für ein VPN entscheiden, lesen Sie die Nutzungsbedingungen, um sicherzustellen, dass Sie verstehen, was abgedeckt ist — auch einschließlich der Datenschutzrichtlinie. Bedenken Sie, dass einige VPN-Dienste zwar behaupten, vor Malware und Phishing-Websites zu schützen, aber nicht das gleiche Maß an Schutz bieten wie eine eigenständige Antiviren-Software. Es ist also am besten beides zu haben.

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