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  • 33-facher Anstieg bei gestohlenen Datensätzen von OpenAI- beziehungsweise ChatGPT-Nutzern im Jahr 2023
  • Anmeldeinformationen von 1,2 Millionen Canva-Nutzern im Darknet veröffentlicht

Die Cybersicherheitsexperten von Kaspersky haben im Darknet tausende gestohlene Zugangsdaten für beliebte KI-Tools wie ChatGPT, Grammarly oder Canva entdeckt [1]. Cyberkriminelle können mit Hilfe von Infostealern an die Zugangsdaten von Nutzern gelangen und diese im Darknet zum Verkauf anbieten. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg die Anzahl kompromittierter Account-Informationen für die Dienste des ChatGPT-Entwicklers OpenAI um mehr als das dreißigfache auf fast 688.000 an.

Laut einer aktuellen Bitkom-Studie hält fast jedes zweite Unternehmen in Deutschland (46 Prozent) Künstliche Intelligenz (KI) für ebenso bedeutend für die Büroarbeit wie einst die Einführung des PCs [2]. Allerdings sind KI-Dienste zur Bildbearbeitung und Übersetzung sowie Chatbots auch ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle, wie die Analyse der Kaspersky-Experten zeigt.

ChatGPT beliebtes Ziel von Datendieben

Gestohlene Logins für die Dienste des ChatGPT-Entwicklers OpenAI stiegen 2023 im Vorjahresvergleich sprunghaft um das 33-fache auf etwa 664.000 an, insgesamt waren es im Untersuchungszeitraum von 2021 bis 2023 fast 688.000. Nach Launch der vierten ChatGPT-Version im März 2023 war die Nachfrage nach entsprechenden Konten besonders hoch, seitdem entspricht sie jener anderer KI-Dienste.

Außerdem wurden in den drei Jahren rund 1,2 Millionen Zugangsdaten von Canva-Nutzern gestohlen und in Darknet-Foren sowie Telegram-Kanälen verbreitet. Grammarly verzeichnete im selben Zeitraum rund 839.000 kompromittierte Zugangsdaten.

„Die kompromittierten Anmeldeinformationen stammen aus Infostealer-Aktivitäten, einer speziellen Malware-Art, die Nutzerzugänge für Cyberangriffe, Verkäufe im Darknet oder andere schädliche Aktivitäten stiehlt. Infostealer können Geräte von Unternehmen unter anderem über Phishing-E-Mails oder -Websites und öffentliche Webseiten mit schädlichen Inhalten infizieren“, erklärt Yuliya Novikova, Head of Kaspersky Digital Footprint Intelligence. „Wir erwarten, dass die Nachfrage nach ChatGPT-Konten weiterhin bestehen bleibt. Effiziente Sicherheitslösungen für Unternehmen, die vor Infostealer-Angriffen und anderer Malware schützen, werden immer wichtiger. Unsere Software überwacht beispielsweise kompromittierte Konten im Darknet und benachrichtigt Unternehmen, falls Nutzer ihrer Online-Dienste kompromittiert wurden.“

Kaspersky-Empfehlungen zur Risikominimierung im Falle von Daten-Leaks

  • Das Darknet kontinuierlich auf Posts zu Daten-Leaks überwachen. Hierzu hat Kaspersky einen ausführlichen Leitfaden erstellt [3].
  • Kaspersky Digital Footprint Intelligence [4] nutzen, um die Sicht eines Angreifers auf Unternehmensressourcen einzunehmen und potenzielle Angriffsvektoren zu erkennen.
  • Für jeden Dienst ein einzigartiges Passwort verwenden, um die Auswirkungen eines Kontodiebstahls zu minimieren.
  • Im Falle eines Daten-Leaks auf dedizierte Vorfallreaktionsdienste wie Kaspersky Incident Response Service [5] zurückgreifen, um schnell und effektiv handeln zu können und die Folgen zu minimieren. Solche Dienste helfen dabei, kompromittierte Konten zu identifizieren und die Infrastruktur zukünftig vor ähnlichen Angriffen zu schützen.

 

[1] Die Analyse wurde mit Hilfe von Kaspersky Digital Footprint Intelligence durchgeführt. Der Threat Intelligence Service gewährt Unternehmen Einblicke in deren digitalen Fußabdruck, wodurch sie mögliche Sicherheitsrisiken und Schwachstellen identifizieren können.

[2] https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/KI-im-Buero-Unternehmen-sehen-grosses-Potenzial

[3] https://dfi.kaspersky.com/blog/dark-web-threats-response-guideline

[4] https://dfi.kaspersky.com/de

[5] https://www.kaspersky.de/enterprise-security/incident-response

 

Nützliche Links:


Mehr als eine halbe Million Account-Informationen von ChatGPT-Nutzern im Darknet

Kaspersky-Analyse von Infostealer-Angriffen zwischen 2021 und 2023
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